Sonntag, 10. September 2017

14. Sonntag nach Trinitatis - Kommentar zur Predigtgrundlage der NAK vom 17.09.2017


Der dankbare Samariter


Wochenspruch: Ps 103, 2
„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“ (LUT)
„Preise den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!“ (EU)

Wochenpsalm: Psalm 146
Gottes ewige Treue
Halleluja! Lobe den HERRN, meine Seele! Ich will den HERRN loben, solange ich lebe, und meinem Gott lobsingen, solange ich bin. Verlasset euch nicht auf Fürsten; sie sind Menschen, die können ja nicht helfen. Denn des Menschen Geist muss davon, und er muss wieder zu Erde werden; dann sind verloren alle seine Pläne. Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist, der seine Hoffnung setzt auf den HERRN, seinen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und alles, was darinnen ist; der Treue hält ewiglich, der Recht schafft denen, die Gewalt leiden, der die Hungrigen speiset. Der HERR macht die Gefangenen frei. Der HERR macht die Blinden sehend. Der HERR richtet auf, die niedergeschlagen sind. Der HERR liebt die Gerechten. Der HERR behütet die Fremdlinge und erhält Waisen und Witwen; aber die Gottlosen führt er in die Irre. Der HERR ist König ewiglich, dein Gott, Zion, für und für. Halleluja! (LUT)

Die Predigtgrundlage der NAK vom 17.09.2017 ist aus „Galater 3, 28: Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.“ (LUT1984)

Die Predigtgrundlage steht in dieser Wortumgebung (Gal 3, 25-29):
Befreiung zur Gotteskindschaft
Da nun der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister [des Gesetzes]. Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus. Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Nachkommen und nach der Verheißung Erben. (LUT)

Kommentar:
Im Mittelpunkt der Verkündigung am 14. Sonntags nach Trinitatis steht die Wundererzählung vom dankbaren Samariter aus Lk 17, 11-19. Zur Interpretation dieser Erzählung verweise ich auf Karl-Heinrich Ostmeyer (2013): Wandel auf dem Weg des Heils (Die zehn Aussätzigen). In: Zimmermann (Hg.), 638-649. In dieser wird nach Ostmeyer vor allem Jesus als der Messias verherrlicht.

Die Auswahl des Predigttextes in den Gottesdiensten der NAK für den heutigen Sonntag wird so begründet: „Am dritten Sonntag werden wir aufgefordert, im Umgang mit dem Nächsten keine Unterschiede zu machen. Es ist ein Ergebnis der Sünde, dass sich die Menschen gegenseitig messen und verurteilen. Das Einsehen, dass wir durch Gottes Gnade aus der Sünde und ihren Folgen errettet sind, hilft uns, das Trennende zu überwinden“ (Leitgedanken zum Gottesdienst 9/17, 3). Weiter heißt es: „Der gemeinsame Glaube an Jesus Christus und die Taufe machen die herrschenden Unterschiede zunichte (Gal 3,26). Die sozialen oder religiösen Einordnungen Jude/Heide, Sklave/Freier, Mann/ Frau verlieren in der Gemeinschaft der Christen ihre Bedeutung. Das Leben der Gemeinde bestätigt die Integrationskraft des Glaubens: In Christus sind alle ‚einer‘“ (ebenda, 13).

Wie auch in der Wundererzählung macht der Glaube an Jesus den Christus gesund und ermöglicht es, Trennendes zu überwinden. Krankheiten symbolisieren in der Bibel in der Regel die Trennung von resp. die Ausstoßung aus der Gemeinschaft. Gesundheit und Heilung ermöglicht die Rückkehr in die Gemeinschaft und symbolisiert sie zeichenhaft. Obgleich ein Zusammenhang zum Evangelium des heutigen Sonntags leicht herzustellen ist und inhaltlich naheliegt, wird dieser nicht explizit hergestellt. 
Hier kann in der Predigt Bezug genommen werden, auf das reformatorische „sola fide!“ Auch dies bleibt in den Leitgedanken ausdrücklich aus. 
Wie ernst die Überwindung des Trennenden in der NAK genommen wird, verdeutlichen Posts in diesem Blog ("In eigener Sache - 'Ecclesia semper reformanda'", "In eigener Sache II - Vorwurf Illoyalität" oder auch "Wie ökumenefähig ist die NAK?").

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