Donnerstag, 5. Dezember 2013

Kommentar zu den LG vom 08.12.2013

"Am 2. Advent wird die nahe Erlösung durch den kommenden König thematisiert. Dieser König ist ein Gerechter, ein Helfer, in seiner Selbsterniedrigung vermeintlich auch ein Armer. Dabei stellt sich die Frage, wie wir uns auf diese Ankunft einstellen – was löst sie in uns aus?"

Predigtgrundlage für diesen Gottesdienst ist: Sach 9, 9: „Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.“
Die Leitgedanken für die Predigt haben die Überschrift: " Dein König kommt!"
Als Kernbotschaft wird folgendes formuliert: "Wer Erlösung durch Christus erfährt, wartet mit Freuden auf sein Erscheinen und bereitet sich darauf vor."
Die Predigtgrundlage ist in den folgenden Kontext gestellt: "Sacharja gehörte zu den aus dem babylonischen Exil nach Palästina zurückgekehrten Juden zu der Zeit, als man den Aufbau des zerstörten Jerusalemer Tempels fortsetzte. Der König, der in Jerusalem einzieht, entbehrt der konventionellen, herrscherlichen Attribute. Er ist „arm“ und reitet auf einem Esel."
Schließlich werden die LG so zusammengefasst: „Siehe, wer zu dir kommt, und freue dich! Es ist

  • dein König, der von Fremdherrschaft befreit;
  • ein Gerechter, der nicht richtet aber von Sünde und Tod erlöst;
  • ein Helfer aus den Ängsten der Seele und der Finsternis;
  • ein Armer, der aber reich macht in Gott“ (alle Zitate aus den o. g. LG).

In der Bibelübersetzung nach Buber & Rosenzweig heißt es: „… nun kommt dir dein König, ein Erwahrter und Befreier ist er, ein Gebeugter, …“
„Mit der Friedensherrschaft des Messias (…) bricht für Israel und die ganze Welt die großartige Zukunft Gottes an. Der Esel dient als Symbol der Friedfertigkeit und der Armut, da er zu Kriegszwecken ungeeignet ist. Der Messias besitzt volle Autorität, sodass sein Wort genügt, um Frieden zu schaffen“ (zitiert aus: Elberfelder Bibel mit Erklärungen, 2010).

Am 08.12.13 feiern wir den zweiten Sonntag des neuen Kirchenjahres - den 2. Advent!
Der 2. Advent hat das Motto: "Der kommende Erlöser!" und wir denken dabei besonders an den Tag, an dem Gott die Welt erlösen wird (aus: Senftleben, Mit dem Kirchenjahr leben, 1988, 14).
Der Wochenpsalm im Ablauf des (ev.) Kirchenjahres für diesen Sonntag ist der Ps 80, 2-7 und 15-20 (ich zitiere den gesamten Psalm und mache die genannten Stellen farblich kenntlich):

Gebet für den zerstörten »Weinstock Gottes«
"Ein Psalm Asafs, vorzusingen, nach der Weise »Lilien des Zeugnisses«. "Du Hirte Israels, höre, / der du Josef hütest wie Schafe! Erscheine, der du thronst über den Cherubim, vor Ephraim, Benjamin und Manasse! Erwecke deine Kraft und komm uns zu Hilfe! Gott, tröste uns wieder und lass leuchten dein Antlitz, so genesen wir. HERR, Gott Zebaoth, wie lange willst du zürnen, während dein Volk zu dir betet? Du speisest sie mit Tränenbrot und tränkest sie mit einem großen Krug voll Tränen. Du lässest unsre Nachbarn sich um uns streiten, und unsre Feinde verspotten uns. "Gott Zebaoth, tröste uns wieder;" Du hast einen Weinstock aus Ägypten geholt, hast vertrieben die Völker und ihn eingepflanzt. Du hast vor ihm Raum gemacht / und hast ihn lassen einwurzeln, dass er das Land erfüllt hat. Berge sind mit seinem Schatten bedeckt und mit seinen Reben die Zedern Gottes. Du hast seine Ranken ausgebreitet bis an das Meer und seine Zweige bis an den Strom. Warum hast du denn seine Mauer zerbrochen, dass jeder seine Früchte abreißt, der vorübergeht? Es haben ihn zerwühlt die wilden Säue und die Tiere des Feldes ihn abgeweidet. Gott Zebaoth, wende dich doch! / Schaue vom Himmel und sieh darein, nimm dich dieses Weinstocks an! Schütze doch, was deine Rechte gepflanzt hat, den Sohn, den du dir großgezogen hast! Sie haben ihn mit Feuer verbrannt wie Kehricht; vor dem Drohen deines Angesichts sollen sie umkommen. Deine Hand schütze den Mann deiner Rechten, den Sohn, den du dir großgezogen hast. So wollen wir nicht von dir weichen. Lass uns leben, so wollen wir deinen Namen anrufen. "Herr, Gott Zebaoth, tröste uns wieder;" laß leuchten dein Antlitz, so genesen wir" (zitiert aus: Luther-Bibel, 1984/1985).

Die Lesung aus dem Evangelium findet sich bei Lk 21, 25-33:

"Vom Kommen des Menschensohnes
Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.

Mahnungen im Hinblick auf das Ende
Und er gebrauchte einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an: Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr (all) das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen" zitiert aus: Die Bibel - Einheitsübersetzung, 1980).

Die Aussagen über das Kommen des Menschensohnes bilden den Höhepunkt der Endzeitrede. Das beschriebene Chaos erinnert an den Schöpfungsmythos und an Urflut, Urwirbel oder Wasserfluten (vergl. Gen 1; unterschiedliche Übertragungen) und bezieht sich in seiner Bildsprache auch auf andere alttestamentliche Endzeitzeichen. Affektiv wird die Endzeit von Verwirrung, Unberechenbarkeit und Hilflosigkeit gekennzeichnet sein (vergl. Am). Dem wird in der Parusie der Friede, der Überfluss und die Errettung gegenüber gestellt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen