Freitag, 11. Dezember 2015

Zum 4. Advent (mit einem Kommentar zu den Leitgedanken der NAK vom 20. Dezember 2015)

Die nahende Freude (Maria)


Heute ist der vierte Sonntag des Kirchenjahres - 4. Advent: Ihr seid die Gesandten des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

Im Verlauf der fortlaufenden Bibellese hören wir den Ps 115:
Herr, bereite deinem Namen Ehre!
Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen bereite Ehre! ´Hilf uns` um deiner Gnade und Treue willen! Warum sollten die anderen Völker ´Grund finden zu` sagen: »Wo ist nun ihr Gott?« Unser Gott ist im Himmel! Alles, was ihm gefällt, das führt er auch aus. Die Götzen der fremden Völker hingegen sind Figuren aus Silber oder Gold, ein Machwerk von Menschenhand. Einen Mund haben sie, doch sprechen können sie nicht; Augen haben sie, sehen aber nichts. Ohren haben sie und können nicht hören, sie haben eine Nase und riechen damit nichts. Mit ihren Händen können sie nichts ertasten, mit ihren Füßen nicht einen Schritt gehen, kein Laut kommt aus ihrer Kehle. Genau so ´hilflos` sind die Menschen, die sie angefertigt haben, und jeder, der auf solche Götzen1 vertraut! ´Du aber`, Israel, vertraue auf den Herrn! – Ja, er ist ihre Hilfe und der Schild, der sie schützt. Ihr Nachkommen Aarons, vertraut auf den Herrn! – Ja, er ist ihre Hilfe und der Schild, der sie schützt. Ihr, die ihr Ehrfurcht habt vor dem Herrn, vertraut auf den Herrn! – Ja, er ist ihre Hilfe und der Schild, der sie schützt. Der Herr hat an uns gedacht und wird uns segnen. Er wird alle Israeliten4 segnen, er wird alle Nachkommen Aarons segnen. Er wird die segnen, die Ehrfurcht vor dem Herrn haben, die Kleinen wie die Großen. Der Herr wird euch noch zahlreicher werden lassen, euch und eure Kinder. Ihr seid gesegnet vom Herrn, der Himmel und Erde geschaffen hat. Der Himmel gehört allein dem Herrn, die Erde aber hat er den Menschen anvertraut. Die Toten können den Herrn nicht loben – keiner von denen, die in die Stille des Totenreichs hinab müssen. Wir aber, ´die wir leben`, wollen den Herrn preisen, jetzt und in alle Ewigkeit! Halleluja! (NGÜ)

Die Lesung aus dem Evangelium findet sich in Lk 1, 39-56
Maria besucht Elisabet 
Bald danach machte sich Maria auf den Weg und eilte zu einer Stadt im Bergland von Judäa. Dort ging sie in das Haus von Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet ihren Gruß hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde sie vom Geist Gottes erfüllt und rief laut: »Gesegnet bist du von Gott, auserwählt unter allen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! Wie komme ich zu der Ehre, dass die Mutter meines Herrn mich besucht? Ja, das bist du; denn8 in dem Augenblick, als dein Gruß an mein Ohr drang, machte das Kind einen Freudensprung in meinem Leib. Du darfst dich freuen, denn du hast geglaubt, dass sich erfüllen wird, was der Herr dir ankündigen ließ.«
Maria preist Gott (Der Lobgesang Marias: Magnificat)
Maria aber sprach: »Mein Herz preist den Herrn, alles in mir jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter! Ich bin nur seine geringste Dienerin, und doch hat er sich mir zugewandt. Jetzt werden die Menschen mich glücklich preisen in allen kommenden Generationen; denn Gott hat Großes an mir getan, er, der mächtig und heilig ist. Sein Erbarmen hört niemals auf; er schenkt es allen, die ihn ehren, von einer Generation zur andern. Jetzt hebt er seinen gewaltigen Arm und fegt die Stolzen weg samt ihren Plänen. Jetzt stürzt er die Mächtigen vom Thron und richtet die Unterdrückten auf. Den Hungernden gibt er reichlich zu essen und schickt die Reichen mit leeren Händen fort. Er hat an seinen Diener Israel gedacht und sich über sein Volk erbarmt. Wie er es unsern Vorfahren versprochen hatte, Abraham und seinen Nachkommen für alle Zeiten.« (GNB)

Meine Bachkantate (Johann Sebastian Bach 1685-1750) für den heutigen Sonntag ist:
Bereitet die Wege, bereitet die Bahn (mit Texten von S. Franck aus dem Evangelischen Andachts-Opffer, Weimar 1715)

Mein Lied für den heutigen Sonntag lautet:
Es kommt ein Schiff, geladen (Text: Daniel Sudermann um 1629 nach einem Marienlied aus Strassburg 15. Jh.; Melodie: Köln 1608)

Demgegenüber ist die Lesung und gleichzeitig Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK am 4. Advent aus Johannes 21,15: Als sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieber, als mich diese haben? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Lämmer! (LUT)

Kommentar: Das kann als „nahende Freude“ am Vorabend des Weihnachtsfestes angesehen werden: sein Erbarmen hört niemals auf. Gott verschenkt sich in seinem Sohn an die Menschen. Vergessen wir nie diese Freigiebigkeit.



Stanford - Magnificat & Nunc dimittis in C

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen