Montag, 2. Oktober 2017

17. Sonntag nach Trinitatis - Kommentar zur Predigtgrundlage der NAK vom 08.10.2017


Sieghafter Glaube (Standhafter Glaube)


Tagesspruch: 1 Joh 5, 4
„Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ (LUT)
„Denn alles, was aus Gott gezeuget ist, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube.“ (EU)

Tagespsalm: Psalm 25
Gebet um Gottes Vergebung und Leitung
Nach dir, HERR, verlangt mich. Mein Gott, ich hoffe auf dich; lass mich nicht zuschanden werden, dass meine Feinde nicht frohlocken über mich. Denn keiner wird zuschanden, der auf dich harret; aber zuschanden werden die leichtfertigen Verächter.HERR, zeige mir deine Wege und lehre mich deine Steige! Leite mich in deiner Wahrheit und lehre mich! Denn du bist der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich. Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind. Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner Übertretungen, gedenke aber meiner nach deiner Barmherzigkeit, HERR, um deiner Güte willen! Der HERR ist gut und gerecht; darum weist er Sündern den Weg. Er leitet die Elenden recht und lehrt die Elenden seinen Weg. Die Wege des HERRN sind lauter Güte und Treue für alle, die seinen Bund und seine Zeugnisse halten. Um deines Namens willen, HERR, vergib mir meine Schuld, die da groß ist! Wer ist es, der den HERRN fürchtet? Er wird ihm den Weg weisen, den er wählen soll. Der wird im Guten wohnen, und seine Kinder werden das Land besitzen. Am Rat des HERRN haben teil, die ihn fürchten; und seinen Bund lässt er sie wissen. Meine Augen sehen stets auf den HERRN; denn er wird meinen Fuß aus dem Netze ziehen. Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend. Die Angst meines Herzens ist groß; führe mich aus meinen Nöten! Sieh an meinen Jammer und mein Elend und vergib mir alle meine Sünden! Sieh, wie meiner Feinde so viel sind und zu Unrecht mich hassen. Bewahre meine Seele und errette mich; lass mich nicht zuschanden werden, denn ich traue auf dich! Unschuld und Redlichkeit mögen mich behüten; denn ich harre auf dich. Gott, erlöse Israel aus aller seiner Not! (LUT)

Die Predigtgrundlage der NAK vom 08.10.2017 ist aus „2. Korinther 9,7: Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“ (LUT1984)

Die Predigtgrundlage steht in dieser Wortumgebung (2. Kor 9):
Der Segen des Gebens
Von dem Dienst, der für die Heiligen geschieht, brauche ich euch nicht zu schreiben. Denn ich weiß von eurem guten Willen, den ich an euch rühme bei denen aus Makedonien und sage: Achaia ist schon voriges Jahr bereit gewesen! Und euer Beispiel hat die meisten angespornt. Ich habe aber die Brüder gesandt, damit nicht unser Rühmen über euch zunichtewerde in diesem Stück und damit ihr vorbereitet seid, wie ich gesagt habe, dass nicht, wenn die aus Makedonien mit mir kommen und euch nicht vorbereitet finden, wir – um nicht zu sagen ihr – zuschanden würden mit dieser unsrer Zuversicht. So habe ich es nun für nötig angesehen, die Brüder zu ermahnen, dass sie voranzögen zu euch, um eure angekündigte Segensgabe vorher bereitzustellen, sodass sie bereitliegt als eine Gabe des Segens und nicht des Geizes. Ich meine aber dies: Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen. Ein jeder, wie er's sich im Herzen vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk; wie geschrieben steht (Psalm 112,9): »Er hat ausgestreut und den Armen gegeben; seine Gerechtigkeit bleibt in Ewigkeit.« Der aber Samen gibt dem Sämann und Brot zur Speise, der wird auch euch Samen geben und ihn mehren und wachsen lassen die Früchte eurer Gerechtigkeit. So werdet ihr reich sein in allen Dingen, zu geben in aller Lauterkeit, die durch uns wirkt Danksagung an Gott. Denn der Dienst dieser Sammlung füllt nicht allein aus, woran es den Heiligen mangelt, sondern wirkt auch überschwänglich darin, dass viele Gott danken. Um dieses treuen Dienstes willen preisen sie Gott für euren Gehorsam im Bekenntnis zum Evangelium Christi und für die Lauterkeit eurer Gemeinschaft mit ihnen und allen. Und in ihrem Gebet für euch sehnen sie sich nach euch wegen der überschwänglichen Gnade Gottes bei euch. Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe! (LUT)

Kommentar:

Im Mittelpunkt der Verkündigung am 17. Sonntags nach Trinitatis steht das Heilungswunder aus Mt 15, 21-28. Zur Interpretation dieser Wundererzählung verweise ich auf Uta Poplutz (2013): Das Heil an den Rändern Israels (Die kanaanäische Frau). In: Zimmermann (Hg.): Kompendium der frühchristlichen Wundererzählungen, 564-473 und auf den "Kommentar über die Leitgedanken der NAK zum 18. September 2016" in diesem Blog.

Die Auswahl des Predigttextes in den Gottesdiensten der NAK für den heutigen Sonntag wird so begründet: „Im Gottesdienst beschäftigen wir uns damit, wie wir mit unseren unvollkommenen Opfern Gott und unserem Nächsten Zeichen unserer Liebe und Dankbarkeit setzen können“ (Leitgedanken zum Gottesdienst 10/17, 3). Weiter heißt es: „Die Ernte wird hier (zwar) auf das Endergebnis der Geldsammlung bezogen, doch bringt diese zugleich endzeitliche Segensfülle zum Ausdruck: Gebt reichlich, denn Gottes Lohn wird eurem Geben entsprechen“ (ebenda, 9).

Die Passage ist dem 2. Kollektenkapitel des 2. Kor entnommen. Paulus wirbt um Geld für die Jerusalemer Urgemeinde. Er wirbt um das Geld mit verschiedenen Argumenten: Andere geben auch (Makedonier), die Gabe verwirklicht Gemeinschaft, sie wird als "Solidaritätsabgabe" gegenüber den Armen oder als "Finanzausgleich" zwischen den Gemeinden verstanden und als Liebesbeweis anderen Gläubigen und Gott gegenüber interpretiert. Die Begründung wird schließlich ins eschatologische gewendet. Die Argumentation in den LG folgt nahtlos Klauck (1986), 72-76.

Es besteht ein gewisses Spannungsverhältnis in der Argumentation: einerseits wird auf die Notwendigkeit und die ethischen Verpflichtung für eine Verteilungsgerechtigkeit ungleich verteilter Güter zu sorgen hingewiesen. Andererseits kann die Wendung ins Eschatologische als Überbetonung einer Leistungstheologie und Abwendung von der Gnadentheologie missverstanden werden. 

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