Freitag, 23. März 2018

Palmarum - Dein König kommt in niedern Hüllen

Thraupis palmarum (eine südamerikanische Sperlingsart)


Der Schmerzensmann (Jesu Einzug in Jerusalem)


Das Lied zum 6. Sonntag der Passionszeit - Palmarum - (https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/#2018-26-0) „Dein König kommt in niedern Hüllen“ ist die Nr. 14 im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG) und die Nr. 41 im Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche (NGB).

Lieder, die auch zu diesem Sonntag gehören wie z. B. „Jesus zieht in Jerusalem ein (EKG 314), „Jesu, deine Passion“ (EKG 88) oder Dü schöner Lebensbaum des Paradieses (EKG 96) befinden sich nicht im NGB.

„Dein König kommt in niedern Hüllen“ ist ein Lied von Friedrich Johann Michael Rückert (* 16. Mai 1788 in Schweinfurt; † 31. Januar 1866 in Neuses (heute Teil von Coburg). Rückert war ein deutscher Dichter, Sprachgelehrter und Übersetzer sowie einer der Begründer der deutschen Orientalistik.

Das Lied umfasst 6 Strophen, von denen 3 (1-3) in das NGB übernommen wurden. Der Text der dritten Strophe im NGB ist dabei eine Kombination aus Versen der 3. Originalstrophe und der 6. Strophe des Originals. Der letzte Vers der 3. Strophe bezieht sich in seiner Formulierung auf die neuapostolische Eschatologie, die 2004 (Erscheinungsdatum des heute noch gültigen NGB) die Exklusivität hinsichtlich der Erwählung der neuapostolischen Christen stark hervorhebt (vergl. dazu Obst, 1996, insb. Kap. 2.5, 137-151 und Fincke & Pöhlmann, 2004, 143ff). Heute hat die NAK eine veränderte Sicht auf die eigene Eschatologie, was in der Konsequenz auch zu einer Überarbeitung des NGB führen müsste (vergl. KNK). 


1) Dein König kommt in niedern Hüllen,
ihn trägt der lastbarn Es’lin Füllen,
empfang ihn froh, Jerusalem!
Trag ihm entgegen Friedenspalmen,
bestreu den Pfad mit grünen Halmen;
so ist’s dem Herren angenehm.



2) O mächt’ger Herrscher ohne Heere,
gewalt’ger Kämpfer ohne Speere,
o Friedefürst [Friedensfürst] von großer Macht!
Es wollen dir der Erde Herren
den Weg zu deinem Throne sperren,
doch du gewinnst ihn ohne Schlacht.



3) Dein Reich ist nicht von dieser Erden,
doch aller Erde Reiche werden
dem, das du gründest, untertan.
Bewaffnet mit des Glaubens Worten [o lass dein Licht auf Erden siegen,]
zieht deine Schar nach allen Orten [die Macht der Finsternis erliegen]
der Welt hinaus und macht dir Bahn. [und führ die Deinen himmelan]



4) Und wo du kommst herangezogen,
da ebnen sich des Meeres Wogen,
es schweigt der Sturm, von dir bedroht.
Du kommst, dass auf empörter Erde
der neue Bund gestiftet werde,
und schlägst in Fessel Sünd und Tod.



5) O Herr von großer Huld und Treue,
o komme du auch jetzt aufs neue
zu uns, die wir sind schwer verstört.
Not ist es, dass du selbst hienieden
kommst, zu erneuen deinen Frieden,
dagegen sich die Welt empört.



6) O lass dein Licht auf Erden siegen,
die Macht der Finsternis erliegen
und lösch der Zwietracht Glimmen aus,
dass wir, die Völker und die Thronen,
vereint als Brüder wieder wohnen
in deines großen Vaters Haus.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen