Sonntag, 31. Dezember 2017

Neujahrstag - Das Jahr geht still zu Ende



Der Weg mit Gott (Das Jahr des Herrn)


Das Lied zum heutigen Neujahrstag „Das Jahr geht still zu Ende“ ist die Nr. 63 im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG) und die Nr. 33 im Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche (NGB).

Lieder, die auch zu diesem Sonntag gehören wie „Hilf, Herr Jesu, laß gelingen“ (EKG 61), „Jesus soll die Losung sein“ (EKG 62), „Von guten Mächten“ (EKG 65) und „Der du die Zeit in Händen hast“ (EKG 64) befinden sich nicht im NGB.
„Das Jahr geht still zu Ende“ wurde 1867 von Eleonore Reuss geschrieben. Gräfin Eleonore zu Stolberg-Wernigerode (* 20. Februar 1835 in Gedern; † 18. September 1903 in Ilsenburg) war durch Heirat Prinzessin Reuß zu Köstritz und eine deutsche Liederdichterin.

Weihnachten 1857 erhielt Eleonore die Nachricht, dass ihre Freundin, die Schriftstellerin Marie Nathusius, verstorben sei. Ihre Trauer und Fassungslosigkeit verarbeitete sie in dem 1867 erschienenen Gedicht Das Jahr geht still zu Ende. Darin verarbeitet sie Motive aus Psalm 126. Sie drückt in dem Text ihre Hoffnung auf ein ewiges Leben aus. 

Es umfasst 6 Strophen, von denen lediglich 4 Eingang in das NGB gefunden haben. Diese sind die Strophen 1-4. Sie wurden zum Teil erheblich bearbeitet.

1) Das Jahr geht still zu Ende, 
nun sei auch still, mein Herz.
In Gottes treue Hände
leg ich nun [ferner] Freud und Schmerz
und was dies Jahr umschlossen,
was Gott der Herr nur weiß,
die Tränen, die geflossen,
die Wunden brennend heiß.

2) Warum es so viel Leiden,
so kurzes Glück nur gibt?
Warum denn immer scheiden,
wo wir so sehr geliebt?
So manches Aug gebrochen
und mancher Mund nun stumm,
der erst noch hold gesprochen:
du armes Herz, warum?

3) Daß nicht vergessen werde,
was man so gern vergißt:
daß diese arme Erde
nicht unsre Heimat ist.
Es hat der Herr uns allen,
die wir auf ihn [mit Geist] getauft,
in Zions goldnen Hallen
ein Heimatrecht [das Bürgerrecht] erkauft.

4) Hier gehen wir und streuen
die Tränensaat ins Feld, [oft Saat mit Tränen aus]
dort werden wir uns freuen
im sel'gen Himmelszelt; [im ew’gen Vaterhaus]
wir sehnen uns hienieden [hilf Herr uns durch die Zeiten]
dorthin ins Vaterhaus [und mache fest das Herz]
und wissen's: die geschieden, [geh selber uns zur Seiten]
die ruhen dort schon aus. [und führ uns heimatwärts!]

5) O das ist sichres Gehen
durch diese Erdenzeit:
nur immer vorwärts sehen
mit sel'ger Freudigkeit;
wird uns durch Grabeshügel
der klare Blick verbaut,
Herr, gib der Seele Flügel,
daß sie hinüberschaut.

6) Hilf du uns durch die Zeiten
und mache fest das Herz,
geh selber uns zur Seiten
und führ uns heimatwärts.
Und ist es uns hienieden
so öde, so allein,
o laß in deinem Frieden
uns hier schon selig sein.

Die Bearbeitung wird im NGB nicht angegeben. Es handelt sich um eine Verknüpfung der Strophe 4 mit der Strophe 6. 

„Die Taufe mit Geist“ (Strophe 3) verweist auf die Sonderlehre der Neuapostolischen Kirche, wonach bei der Heiligen Wassertaufe keine Geistbeseelung stattfindet. Diese erfordert eine 2. Handlung und ist den Aposteln dieser Kirche vorbehalten. So kommt es auch innerhalb der NAK zu einer Abwertung der trinitarischen Taufe, indem sie auf der Heilsnotwendigkeit der sogenannten Versiegelung besteht („Geistestaufe“; siehe hierzu den Katechismus der Neuapostolischen Kirche (KNK)).

"8.3.6 Die formgerechte Spendung der Heiligen Versiegelung
Während bei der Heiligen Wassertaufe das Wasser und beim Heiligen Abendmahl Brot und Wein die sichtbaren Elemente sind, ist dies bei der Heiligen Versiegelung — dem neutestamentlichen Zeugnis entsprechend — der Gestus der Handauflegung durch den Apostel. Ebenso gehört das Gebet des Apostels zur formgerechten Spendung dieses Sakraments.
Das Sakrament der Heiligen Versiegelung, der Geistestaufe, wird ausschließlich von Aposteln gespendet.
EXTRAKT
In der Heiligen Versiegelung empfängt der Gläubige die Gabe des Heiligen Geistes. (8.3)
Die Herabkunft des Heiligen Geistes auf Jesus geschah nach vollzogener Taufe. Die Salbung Jesu mit Heiligem Geist ist Legitimation seiner Messianität und Hinweis auf das Sakrament der Versiegelung. (8.3.3)
Die durch Jesus verheißene Sendung des Heiligen Geistes erfüllte sich zu Pfingsten. (8.3.4)
Nach dem Zeugnis der Schrift ist die Heilige Versiegelung an das Apostelamt gebunden. (8.3.5)
Die Gabe des Heiligen Geistes wurde erst nach vollzogener Wassertaufe gespendet. (8.3.5)
Das Sakrament der Heiligen Versiegelung wird ausschließlich von Aposteln gespendet, mit dem Gestus der Handauflegung und einem Gebet. (8.3.6)"

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