Einleitung: „In der Themenreihe des Monats Oktober werden die 'Wirkungen des Glaubens' angesprochen. In Jak 2, 26 lesen wir: 'Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.' Ein rechtes Glaubensleben, welches keine praktischen Wirkungen zeigt, ist undenkbar. (...) Als eine Wirkung des Glaubens wird uns am dritten Sonntag im Oktober der 'Glaubensgehorsam' vermittelt. Selbst wenn wir einmal Verhaltensweisen in der Kirche oder des Nächsten nicht verstehen, so bemühen wir uns dennoch, dem Willen Gottes gehorsam zu sein. Wenn Maria, die Mutter Jesu, den Dienern empfahl: 'Was er euch sagt, das tut', dann zeigte sich darin Weisheit und Erfahrung der Glaubenden. Glaubensgehorsam ist nichts Erzwungenes, sondern Wirkung eines bewährten Glaubens! Im Befolgen des Willens Gottes konnten die Menschen das Wunder erleben, das Jesus unter ihnen tat."
Die Überschrift der LG lautet: "Tun, was Jesus sagt!"
Die Predigtgrundlage für die Gottesdienste steht bei: "Joh, 2, 5: Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut."
Als Kernbotschaft wird formuliert: "Wer die Weisungen des Herrn befolgt, erlebt die Wirkungen der göttlichen Macht."
Das Bibelwort wird in den folgenden Kontext gestellt: "Das Wunder zu Kana wird als das erste Zeichen Jesu (V 11) bezeichnet. Es ist kein Selbstzweck, sondern Zeugnis seiner Vollmacht und Göttlichkeit. Jesus zeigt gegenüber seiner Mutter Maria eine ungewöhnliche Distanz. Er begründet dies mit der Feststellung: 'Meine Stunde ist noch nicht gekommen' (V 4). Die Mutter tritt zurück und weist die Diener an, auf Jesu Wort zu hören. Obwohl Jesus nur Gast ist, gibt er Anweisungen. Dies kann als Hinweis seiner Besonderheit und Vollmacht verstanden werden. Das ganze Geschehen macht deutlich, dass es darauf ankommt, das zu tun, was Jesus sagt."
Schließlich werden die LG wie folgt zusammengefasst:
- Gott redet durch seinen Geist zu den Menschen und tut so seinen Willen kund.
- Die göttlichen Weisungen gilt es uneingeschränkt umzusetzen.
- Glaubensgehorsam führt zum Erleben der Allmacht Gottes und zum ewigen Heil.
Kommentar: Es handelt sich hier um die erste Wundererzählung, die von Johannes berichtet wird. Zur weiteren Kommentierung siehe den Post "2. Sonntag nach Epiphanias - Kommentar zu den LG vom 19.01.2014."
"An diesem Sonntag feiern wir den 18. Sonntag nach Trinitatis und wir hören das Evangelium über das 'höchste Gebot', das sowohl von der Gottesliebe als auch der Nächstenliebe redet. Dies gibt uns erneut Gelegenheit, über das Verhältnis der Christen zum jüdischen Volk nachzudenken, denn dieses höchste Gebot stammt in seiner zweifachen Ausrichtung vollständig aus der jüdischen Tradition. (...) Wir hören die Antwort Jesu auf die Frage, was das höchste Gebot sei, als das Gebot, nach dem wir unser Leben ausrichten sollen. Es ist nicht leicht, diesem Gebot in jeder Situation zu folgen, und wir erfahren oft, dass wir an Gott und unserem Nächsten schuldig werden. Um so wichtiger ist für uns, dass einer dieses Gebot vollständig erfüllt hat: Jesus Christus" (Senftleben, 1988).
Der Wochenpsalm für diese Woche ist der "Psalm 1:
Zwei Wege zur Wahl
Glücklich zu preisen ist, wer nicht dem Rat gottloser Menschen folgt, wer nicht denselben Weg geht wie jene, die Gott ablehnen, wer keinen Umgang mit den Spöttern pflegt. 'Glücklich zu preisen ist', wer Verlangen hat nach dem Gesetz des Herrn und darüber nachdenkt Tag und Nacht. Er gleicht einem Baum, der zwischen Wasserläufen gepflanzt wurde: zur Erntezeit trägt er Früchte, und seine Blätter verwelken nicht. Was ein solcher Mensch unternimmt, das gelingt. Ganz anders ist es bei den Gottlosen: Sie gleichen der Spreu, die der Wind wegweht. Darum können sie auch nicht bestehen, wenn Gott Gericht hält. Wer Gott ablehnt, hat keinen Platz in der Gemeinde derer, die nach seinem Willen leben! Der Herr wacht schützend über dem Weg der Menschen, die seinen Willen tun. Der Weg aber, den die Gottlosen gehen, führt ins Verderben"(NGÜ).
Das Evangelium steh bei "Mk 12, 28-34:
Die Frage nach dem höchsten Gebot
Und es trat zu ihm einer von den Schriftgelehrten, der ihnen zugehört hatte, wie sie miteinander stritten. Und als er sah, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: 'Welches ist das höchste Gebot von allen?' Jesus aber antwortete ihm: 'Das höchste Gebot ist das: 'Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften'. Das andre ist dies: 'Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst' (Lev 19,18). Es ist kein anderes Gebot größer als diese.' Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: 'Meister, du hast wahrhaftig recht geredet! Er ist nur 'einer', und ist kein anderer außer ihm; und ihn lieben von ganzem Herzen, von ganzem Gemüt und von allen Kräften, und seinen Nächsten lieben wie sich selbst, das ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer.' Als Jesus aber sah, dass er verständig antwortete, sprach er zu ihm: 'Du bist nicht fern vom Reich Gottes.' Und niemand wagte mehr, ihn zu fragen"(LUT).
Kommentar: In seiner Antwort und Auslegung bezieht sich Jesus wieder auf das Grundgebet des auserwählten Volkes: "Höre, Israel." Es wird deutlich, dass Jesus fest im jüdischen Glauben verankert ist. Zur Weiteren Kommentierung siehe den Post "Sexagesimae - Kommentar zu den LG vom 23.02.2014."
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