Freitag, 23. Februar 2018

Okuli - Mir nach, spricht Christus, unser Held


Nachfolge


Das Lied zum 3. Sonntag der Passionszeit - Okuli - (siehe https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php?day=718) „Mir nach, spricht Christus unser Held“ ist die Nr. 385 im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG) und die Nr. 352 im Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche (NGB).

Lieder, die auch zu diesem Sonntag gehören wie z. B. „Lasset uns mit Jesus ziehen“ (EKG 385) oder „Wir danken dir, Herr Jesus Christ, dass du für uns gestorben bist“ (EKG 79) befinden sich nicht im NGB.

„Mir nach, spricht Christus unser Held“ ist ein Lied von Johann Scheffler. Angelus Silesius (lateinisch für Schlesischer Bote/Engel, eigentlich Johannes Scheffler; getauft 25. Dezember 1624 in Breslau; † 9. Juli 1677 ebenda) war ein deutscher Lyriker, Theologe und Arzt. Seine tiefreligiösen, der Mystik nahestehenden Epigramme werden zu den bedeutendsten lyrischen Werken der Barockliteratur gezählt.

Das Lied umfasst 7 Strophen, von denen 4 in das NGB übernommen wurden. Die Strophe 3 ist auch im EKG nicht enthalten.

Das Lied ist im NGB durchaus erheblich verändert. Die Ersetzung "Menschen" für "Christen" in der Strophe 1 verändert die Aussage des Liedes von einem christlichen Erbauungstext hin zu einem Text mit universalem Missionsauftrag. Der Ruf zur Nachfolge geht also nicht vor allem nach innen, sondern ist ins Außen gewendet. So ergeht der Aufruf nicht nur über Konfessionsgrenzen hinweg, sondern wird universell. Diese Änderung steht in der Tradition eines besonderen Heilsauftrages, den sich die NAK selber zuschreibt (siehe http://www.nak.org/de/glaube-kirche/nak-von-a-bis-z/glossar/all/heilsnotwendigk/). 
In der 2. Strophe wird eine Aufgabe, die dem Christen zufällt (tugendhaftes Leben) in eine Zusage Gottes an den Christen umgedeutet.
In Strophe 3. wird der Christ direkt angesprochen. Hier wird der universelle "Hort" oder "Fels" auf die Christen der NAK eingeengt. Dies steht im Zusammenhang mit dem Exklusivitätsanspruch dieser Kirche.
In Strophe 7 wird die Notwendigkeit für den einzelnen Christen, sich mit Jesus unters Kreuz zu begeben entschärft. Es reicht ein Gedenken an das Leiden aus.Wer dies nicht tut, wird auch nicht das ewige Leben empfangen. Es reicht allerdings aus, zu kämpfen. In der NAK-Version muss "gut" mithin erfolg- und siegreich gekämpft werden. Erst dann erhält man, ganz in der Tradition der protestantischen Ethik, die Lebenskron.  

1. "Mir nach!", spricht Christus, unser Held, "mir nach, ihr Christen [Menschen] alle! Verleugnet euch, verlasst die Welt, folgt meinem Ruf und Schalle, nehmt euer Kreuz und Ungemach auf euch, folgt meinem Wandel nach!

2. Ich bin das Licht, ich leucht euch für mit heilgem Tugendleben. Wer zu mir kommt und folget mir, darf [wird] nicht im Finstern schweben. Ich bin der Weg, ich weise wohl, wie man wahrhaftig wandeln soll.

3. Mein Herz ist voll Demüthigkeit, voll Liebe meine Seele; mein Mund der fleußt zu jeder Zeitvon süßem Sanftmuthsöle;mein Geist, Gemüthe, Kraft und Sinnist Gott ergeben, schaut auf ihn.

4. Ich zeig euch das, was schädlich ist,
zu fliehen und zu meiden und euer Herz von arger List zu rein'gen und zu scheiden. Ich bin der Seelen Fels und Hort [bin euer Seelen Fels und Hort] und führ euch zu der Himmelspfort.

5. Fällt's euch zu schwer? Ich geh voran, ich steh euch an der Seite, ich kämpfe selbst, ich brech die Bahn, bin alles in dem Streite. Ein böser Knecht, der still mag stehn, sieht er voran den Feldherrn gehn.

6. Wer seine Seel zu finden meint, wird sie ohn mich verlieren; wer sie um mich verlieren scheint, wird sie nach Hause führen. Wer nicht sein Kreuz nimmt und folgt mir, ist mein nicht wert und meiner Zier."

7. So lasst uns denn dem lieben Herrn mit unserm Kreuz nachgehen und wohlgemut, getrost und gern in allem Leiden stehen! [auf ihn im Leiden sehen] Wer nicht gekämpft, trägt auch die Kron [wer gut gekämpft, trägt auch die Kron] des ewgen Lebens nicht [dann] davon.

Sonntag, 18. Februar 2018

Reminiszere - Herr Jesu, deine Angst und Pein


Den Menschen ausgeliefert (Streit um Jesus)


Das Lied zum Sonntag Reminiszere (siehe https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php?day=717) „Herr Jesu, deine Angst und Pein“ ist die Nr. 89 im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG) und die Nr. 45 im Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche (NGB).

Lieder, die auch zu diesem Sonntag gehören wie z. B. „Erneure mich, o ewigs Licht (EKG 390) oder „Nun freut Euch, liebe Christen g’mein“ (EKG 341) befinden sich nicht im NGB.

„Herr Jesu, deine Angst und Pein“ ist ein Lied von Tobias Clausnitzer (* 5. Februar 1619 in Thum; † 7. Mai 1684 in Weiden in der Oberpfalz). Er war ein deutscher lutherischer Geistlicher und Kirchenliederdichter.

Das Lied umfasst 6 Strophen, von denen 3 in das NGB übernommen wurden. In der Version des NGB wir der Ausdruck "dieweil" durch "so lang" ersetzt.

"So lang" ist sicher leichter verständlich aber eine entbehrliche Ersetzung. "Dieweil" betont stärker die Endlichkeit des diesseitigen Lebens, was dem barocken Text angemessener ist. Gleichzeitig assoziiere ich mit diesem Ausdruck stärker eine Verankerung im Diesseits. Mit "so lang" assoziiere ich die Bezeichnung "aber nur so lange", was das Gedenken eintrübt.


Herr Jesu, deine Angst und Pein

1. Herr Jesu, deine Angst und Pein
Und dein betrübtes Leiden
Laß mir vor Augen allzeit sein,
Die Sünde zu vermeiden.
Laß mich an deine große Not
Und deinen herben bittern Tod,
Dieweil ich lebe, denken. [so lang]

2. Laß, deiner Seelen Höllenqual,
Dein blutgeronnen Schwitzen
Und übrig Elend allzumal,
Darin du mußtest sitzen,
Mir oftermalen fallen ein
Und eine starke Warnung sein
Vor mehrern Missethaten.

3. Die Wunden alle, die du hast,
Hab ich dir helfen schlagen,
Auch meine große Sündenlast
Dir aufgelegt zu tragen.
Ach liebster Heiland, schone mein,
Laß diese Schuld vergessen sein,
Laß Gnade vor Recht gehen.

4. Du hast verlassen deinen Thron,
Bist in das Elend gangen,
Vertrugest Schläge, Spott und Hohn,
Mußtest am Kreuze hangen,
Auf daß du für uns schafftest Rat
Und unsre schwere Missethat
Bei Gott versöhnen möchtest.

5. Drum will ich jetzt zur Dankbarkeit
Von Herzen dir lobsingen,
Und wenn du zu der Seligkeit
Mich wirst hinkünftig bringen,
So will ich daselbst noch vielmehr
Zusamt dem ganzen Himmelsheer
Dich ewig dafür loben.

6. Herr Jesu, deine Angst und Pein
Und dein betrübtes Leiden
Laß meine letzte Zuflucht sein,
Wenn ich von hier soll scheiden.
Ach hilf, daß ich durch deinen Tod
Fein sanft beschließe meine Not
Und selig sterbe. Amen.

Invokavit - Aus meines Herzens Grunde

Salvadore Dali (1946): Die Versuchung des Heiligen Antonius


Versuchung


Das Lied zum Sonntag Invokavit (siehe https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php?day=716) „Aus meines Herzens Grunde“ ist die Nr. 443 im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG) und die Nr. 322 im Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche (NGB).

Lieder, die auch zu diesem Sonntag gehören wie z. B. „Jesu, meines Lebens Leben“ (EKG 86), Erneure mich, o ewigs Licht (EKG 390) oder Gott der Vater steh und bei (EKG 138) befinden sich nicht im NGB.

„Aus meines Herzens Grunde“ ist ein Lied von Georg Niege (* 25. November 1525 in Allendorf; † 1589 in Herford). Niege war ein deutscher Landsknecht und Dichter.
Das Lied umfasst 7 Strophen, von denen 4 in das NGB übernommen wurden.

Aus meines Herzens Grunde sag ich dir Lob und Dank

1. Aus meines Herzens Grunde / sag ich dir Lob und Dank
in dieser Morgenstunde, / dazu mein Leben lang,
dir, Gott, in deinem Thron, / zu Lob und Preis und Ehren
durch Christus, unsern Herren, / dein eingebornen Sohn,

2. dass du mich hast aus Gnaden / in der vergangnen Nacht
vor Gfahr und allem Schaden / behütet und bewacht.
Demütig bitt ich dich, / wollst mir mein Sünd vergeben,
womit in diesem Leben / ich hab erzürnet dich.

3. Du wollest auch behüten / mich gnädig diesen Tag
vors Teufels List und Wüten, / vor Sünden und vor Schmach,
vor Feur und Wassersnot, / vor Armut und vor Schanden,
vor Ketten und vor Banden, / vor bösem schnellem Tod.

4. Mein Leib und Meine Seele, Gemahl, Gut, Ehr und Kind
in dein Hand ich befehle und die mir nahe sind
als dein Geschenk und Gab, mein Eltern und Verwandten,
mein Freunde und Bekannten und alles was ich hab.

5. Dein’n Engel laß auch bleiben und weichen nicht von mir,
Den Satan zu vertreiben, auf daß der bös‘ Feind hier
In diesem Jammertal, sein‘ Tück‘ an mir nicht übe,
Leib und Seel‘ nicht betrübe und bring‘ mich nicht zu Fall.

6. Gott will ich lassen raten, / denn er all Ding vermag.
Er segne meine Taten / an diesem neuen Tag;
ihm hab ich heimgestellt / mein Leib, mein Seel, mein Leben
und was er sonst gegeben; / er machs, wies ihm gefällt.

7. Darauf so sprech ich Amen / und zweifle nicht daran.
Gott wird es alls zusammen / in Gnaden sehen an;
und streck nun aus mein Hand, / greif an das Werk mit Freuden,
dazu mich Gott beschieden / in mein Beruf und Stand.

Die Strophen 3-5 wurden nicht in das NGB übernommen. Die übrigen Strophen sind unbearbeitet aus dem Original übernommen worden.

Donnerstag, 8. Februar 2018

Esomihi - Jesu, geh voran

Der Weg zum Kreuz (Der Weg der Liebe)


Das Lied zum Sonntag Esomihi „Jesu, geh voran“ ist die Nr. 391 im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG) und die Nr. 358 im Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche (NGB).

Lieder, die auch zu diesem Sonntag gehören wie z. B. „In dich hab ich gehoffet, Herr“ (EKG 275) befinden sich nicht im NGB.
„Jesu, geh voran“ ist ein Lied von Tut mir auf die schöne Pforte“ ist ein Lied von (Reichs-)Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf und Pottendorf (* 26. Mai 1700 in Dresden; † 9. Mai 1760 in Herrnhut) war ein deutscher lutherisch-pietistischer autodidaktischer Theologe, Gründer und Bischof der Herrnhuter Brüdergemeine („Brüder-Unität“) und Dichter zahlreicher Kirchenlieder.

Das Lied umfasst 4 Strophen und wurde gänzlich unverändert in das NGB übernommen worden.

Jesu, geh voran
auf der Lebensbahn!
Und wir wollen nicht verweilen,
dir getreulich nachzueilen;
führ uns an der Hand
bis ins Vaterland.

Soll's uns hart ergehn,
lass uns feste stehn
und auch in den schwersten Tagen
niemals über Lasten klagen;
denn durch Trübsal hier
geht der Weg zu dir.

Rühret eigner Schmerz
irgend unser Herz,
kümmert uns ein fremdes Leiden,
o so gib Geduld zu beiden;
richte unsern Sinn
auf das Ende hin.

Ordne unsern Gang,
Jesu, lebenslang.
Führst du uns durch rauhe Wege,
gib uns auch die nöt'ge Pflege;
tu uns nach dem Lauf
deine Türe auf.

Sonntag, 4. Februar 2018

Sexagesimae - Tut mir auf die schöne Pforte



Viererlei Ackerfeld (Wort Gottes - Antwort des Menschen)



Das Lied zum Sonntag Sexagesimae „Tut mir auf die schöne Pforte“ ist die Nr. 166 im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG) und die Nr. 100 im Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche (NGB).

Lieder, die auch zu diesem Sonntag gehören wie z. B. „Herr, öffne mir die Herzenstür“ (EKG 197) oder „Lobet den Herren, denn er ist sehr freundlich“ (EKG 304) befinden sich nicht oder nicht mehr im NGB.

„Tut mir auf die schöne Pforte“ ist ein Lied von Benjamin Schmolck (Schmolke) (* 21. Dezember 1672 in Brauchitschdorf im Herzogtum Liegnitz; † 12. Februar 1737 in Schweidnitz) war ein deutscher Kirchenliederdichter des Barock.

Das Lied umfasst 6 Strophen, von denen 3 in das NGB übernommen wurden (1, 2 und 6). Die übernommenen Strophen sind (nahezu) unverändert geblieben. Durch die nicht übernommenen Strophen verliert die Version im NGB den Bezug zum Thema des heutigen Sonntags. Traditionell spielte dieser Bezug in der NAK keine große Rolle, was sich jedoch derzeit zu ändern scheint (siehe dazu frühere Posts in diesem Blog).

Die Veränderung der 2. Strophe lässt sich vielleicht mit der hohen Bedeutung des Begriffs der "Treue" in der NAK erklären. Treue bezieht sich in der NAK nicht nur auf Gott oder auf die Konsistenz im eigenen Denken, Fühlen und Handeln, sondern wird immer auch, und m. E. vor allem,  auf die Amtskirche bezogen. Dabei besteht die Erwartung an den Einzelnen, dass Spannungen, Widersprüche oder Konflikte immer mit Blick auf die Amtskirche aufgelöst werden (siehe dazu "Vorwurf Illoyalität" in diesem Blog).

1) Tut mir auf die schöne Pforte
führt in Gottes Haus mich ein;
ach wie wird an diesem Orte
meine Seele fröhlich sein!
Hier ist Gottes Angesicht,
hier ist lauter Trost und Licht.

2) Ich bin, Herr, zu dir gekommen,
komme du nun auch zu mir.
Wo du Wohnung hast genommen,
da ist lauter Himmel hier.
Zieh in meinem Herzen ein,
laß es deinen [stets dein] Tempel sein.

3) Laß in Furcht mich vor dich treten,
heilige du Leib und Geist,
daß mein Singen und mein Beten
ein gefällig Opfer heißt.
Heilige du Mund und Ohr,
zieh das Herze ganz empor.

4) Mache mich zum guten Lande,
wenn dein Samkorn auf mich fällt.
Gib mir Licht in dem Verstande
und, was mir wird vorgestellt,
präge du im Herzen ein,
laß es mir zur Frucht gedeihn.

5) Stärk in mir den schwachen Glauben,
laß dein teures Kleinod mir
nimmer aus dem Herzen rauben,
halte mir dein Wort stets für,
daß es mir zum Leitstern dient
und zum Trost im Herzen grünt.

6) Rede, Herr, so will ich hören,
und dein Wille werd erfüllt;
nichts laß meine Andacht stören,
wenn der Brunn des Lebens quillt;
speise mich mit Himmelsbrot,
tröste mich in aller Not.


Septuagesimae - Jesus, Seelenfreund der Deinen


Lohn und Gnade


Das Lied zum Sonntag Septuagesimae „Jesus, Seelenfreund der Deinen“ ist die Nr. 560 im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG) und die Nr. 110 im Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche (NGB). 

Lieder, die auch zu diesem Sonntag gehören sind „Herr Jesu Christ, dich zu uns wend’“ (EKG 155) oder „In dich hab ich gehoffet, Herr“ (EKG 275) befinden sich nicht im NGB.

Das für den heutigen Sonntag angegebene Lied befindet sich in der Regionalausgabe des EKG Württemberg. Im EKG der Nordelbischen Kirche und im EKG der der evangelischen Kirchen in Bayern und Thüringen ist dieses Lied nicht enthalten.

„Jesus, Seelenfreund der Deinen“ ist ein Lied von Johann Michael Hahn (* 2. Februar 1758 in Altdorf bei Böblingen; † 20. Januar 1819 in Sindlingen, heute Jettingen bei Herrenberg) war schwäbischer Pietist und Stifter der Hahn’schen Gemeinschaft.

Das Lied umfasst 3 Strophen. Es liegt in einer Bearbeitung durch Albert Knapp (1798-1864) im NGB vor. Beide Versionen sind (nahezu) wortgleich. 

1. Jesus, Seelenfreund der Deinen, [Jesu]
Sonne aller Herrlichkeit,
wandelnd unter den Gemeinden, 
die zu deinem Dienst bereit,
komm zu uns, wir sind zusammen, [beisammen]
lass dein Feuer neu entflammen
und uns fühlen allzugleich:
Ich bin mitten unter euch!

2. Komm, belebe alle Glieder,
du der Kirche heilig Haupt!
Nimm hinweg, was dir zuwider,
was uns deinen Segen raubt!
Lass uns deines Geistes Gaben
reichlich miteinander haben!
Offenbare heiliglich,
Haupt, in allen Gliedern dich!

3. Lass sich die Gemüter kehren
zu dir, Glanz der Ewigkeit!
Lass uns innigst nur begehren,
was uns dein Erbarmen beut!
Lass dein Licht und Leben fließen
und in alle sich ergießen!
Stärke deinen Gnadenbund,
Herr, in jedes Herzens Grund!

Eine größere Nähe zu dem heutigen Thema des Gottesdienstes hat jedoch der Wochenpsalm (Ps 31, 20-25). Er ist zudem ausdrucksstärker und sprachlich kraftvoller:

„´Herr`, wie viel Gutes hältst du doch bereit für alle, die Ehrfurcht vor dir haben! Ja, vor den Augen aller Menschen zeigst du deine Güte denen, die bei dir Zuflucht suchen. Du birgst sie ganz nahe bei dir, unter deinen Augen sind sie vor hinterhältigen Menschen sicher. Wie in einer schützenden Hütte bewahrst du sie vor dem feindseligen Geschwätz ringsum. Gepriesen sei der Herr, denn er hat mir wunderbar seine Gnade erwiesen; er hat mir in einer befestigten Stadt Zuflucht geschenkt. Vorher hatte ich noch in meiner Verzweiflung gesagt: »Ich bin alleingelassen, verbannt aus deinen Augen. «Aber du hast auf mein lautes Flehen gehört, schon damals, als ich zu dir um Hilfe schrie. Ihr alle, die ihr zum Herrn gehört: zeigt ihm eure Liebe! Der Herr behütet alle, die ihm die Treue halten. Doch denen, die vermessen handeln, zahlt er ihren Hochmut gründlich heim. Seid stark und fasst neuen Mut, ihr alle, die ihr auf das Eingreifen des Herrn wartet!“ (NGÜ)