Sonntag, 4. Februar 2018

Sexagesimae - Tut mir auf die schöne Pforte



Viererlei Ackerfeld (Wort Gottes - Antwort des Menschen)



Das Lied zum Sonntag Sexagesimae „Tut mir auf die schöne Pforte“ ist die Nr. 166 im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG) und die Nr. 100 im Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche (NGB).

Lieder, die auch zu diesem Sonntag gehören wie z. B. „Herr, öffne mir die Herzenstür“ (EKG 197) oder „Lobet den Herren, denn er ist sehr freundlich“ (EKG 304) befinden sich nicht oder nicht mehr im NGB.

„Tut mir auf die schöne Pforte“ ist ein Lied von Benjamin Schmolck (Schmolke) (* 21. Dezember 1672 in Brauchitschdorf im Herzogtum Liegnitz; † 12. Februar 1737 in Schweidnitz) war ein deutscher Kirchenliederdichter des Barock.

Das Lied umfasst 6 Strophen, von denen 3 in das NGB übernommen wurden (1, 2 und 6). Die übernommenen Strophen sind (nahezu) unverändert geblieben. Durch die nicht übernommenen Strophen verliert die Version im NGB den Bezug zum Thema des heutigen Sonntags. Traditionell spielte dieser Bezug in der NAK keine große Rolle, was sich jedoch derzeit zu ändern scheint (siehe dazu frühere Posts in diesem Blog).

Die Veränderung der 2. Strophe lässt sich vielleicht mit der hohen Bedeutung des Begriffs der "Treue" in der NAK erklären. Treue bezieht sich in der NAK nicht nur auf Gott oder auf die Konsistenz im eigenen Denken, Fühlen und Handeln, sondern wird immer auch, und m. E. vor allem,  auf die Amtskirche bezogen. Dabei besteht die Erwartung an den Einzelnen, dass Spannungen, Widersprüche oder Konflikte immer mit Blick auf die Amtskirche aufgelöst werden (siehe dazu "Vorwurf Illoyalität" in diesem Blog).

1) Tut mir auf die schöne Pforte
führt in Gottes Haus mich ein;
ach wie wird an diesem Orte
meine Seele fröhlich sein!
Hier ist Gottes Angesicht,
hier ist lauter Trost und Licht.

2) Ich bin, Herr, zu dir gekommen,
komme du nun auch zu mir.
Wo du Wohnung hast genommen,
da ist lauter Himmel hier.
Zieh in meinem Herzen ein,
laß es deinen [stets dein] Tempel sein.

3) Laß in Furcht mich vor dich treten,
heilige du Leib und Geist,
daß mein Singen und mein Beten
ein gefällig Opfer heißt.
Heilige du Mund und Ohr,
zieh das Herze ganz empor.

4) Mache mich zum guten Lande,
wenn dein Samkorn auf mich fällt.
Gib mir Licht in dem Verstande
und, was mir wird vorgestellt,
präge du im Herzen ein,
laß es mir zur Frucht gedeihn.

5) Stärk in mir den schwachen Glauben,
laß dein teures Kleinod mir
nimmer aus dem Herzen rauben,
halte mir dein Wort stets für,
daß es mir zum Leitstern dient
und zum Trost im Herzen grünt.

6) Rede, Herr, so will ich hören,
und dein Wille werd erfüllt;
nichts laß meine Andacht stören,
wenn der Brunn des Lebens quillt;
speise mich mit Himmelsbrot,
tröste mich in aller Not.


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