Dienstag, 25. März 2014

Laetare - Kommentar zu den LG vom 30.03.2014

Einleitung: "Die beiden letzten Gottesdienste im März stehen unter dem Vorzeichen der Passion Jesu Christi. Mit ihnen wird der Themenschwerpunkt 'Passionszeit' eröffnet, in dem Leiden und Opfer Jesu Christi, also die Grundlagen der Erlösung, im Mittelpunkt stehen. In der Passionszeit werden also zentrale Positionen des christlichen Glaubens bedacht."

Die Leitgedanken für die Predigt tragen die Überschrift: "Die Verheißung ewiger Freude"

Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK ist "Offb 12, 12: Darum freut euch, ihr Himmel und die darin wohnen! Weh aber der Erde und dem Meer! Denn der Teufel kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, dass er wenig Zeit hat."

Die Kernbotschaft lautet: "Der endzeitliche Kampfplatz des Bösen ist diese Erde – am Ende behält jedoch der Herr den Sieg!"

Die Bibelstelle wird in den folgenden Kontext gestellt: „Im endzeitlichen Kampf wird der Satan auf die Erde geworfen, die zum Schauplatz seiner zerstörerischen Aktivitäten wird. Einerseits wird in Offb 12 der 'Zorn', die Zerstörungsbereitschaft, des Satans betont, anderseits wird herausgestellt, dass die Zeit der Zerstörung begrenzt ist ('weiß, dass er wenig Zeit hat'). Die Bedrängnis, die vom Satan ausgeht, ist nur kurz, am Ende steht der Sieg Christi ('Die Lehre von den zukünftigen Dingen' siehe KNK 10)."

Schließlich werden die LG so zusammengefasst:
  • "Zum Christsein gehören Leiden und Dulden. Der große Zorn des Teufels ist schon heute zu spüren:
  • Christenverfolgung,
  • Abwertung des christlichen Glaubens,
  • Dominanz des Irdischen.
Der Böse kann seine Macht nur in einer begrenzten Epoche entfalten. Dann hat sein Einfluss ein Ende“ (alle Zitate aus den o. g. LG)!

Kommentar: Der ganze Text der Offb ist von sprachlichen Bildern und Wendungen der Bibel durchzogen (Jes, Ez, Dan, Sach). Grundlegend für die Offb ist eine dualistische Weltsicht, wie man sie später im Zeitalter des Barocks wiederfindet. "Als vorherrschende Offenbarungsformen begegnen uns Träume, Visionen, aber auch Auditionen, Dialoge mit Engeln oder einfach göttliche Inspirationen. Besonders reizvoll sind Reisen durch die Himmel mit Begleitengeln und Reisen in die Hölle oder ins Paradies" (Lichtenberger, 2014, 42). Der Bibeltext der LG ist der himmlische Lobgesang nach dem Fall des Drachens. "Das Kapitel 12 nimmt innerhalb der Offb eine Sonderstellung ein, denn es ist das einzige, in dem der Mythos unmittelbar und direkt als Darstellungsmittel eingesetzt wird: 1. Der astrale Mythos, nach dem die Himmelsgöttin täglich die Sonne gebiert, und von dem Finsternisdrachen, der diese zu verschlingen trachtet, und 2. der Mythos vom Götterkampf im Himmel und vom Satanssturz. (...) Letztlich ist jedoch das Kap 12 für die Exegese nahezu fruchtlos geblieben" (ebd. 176-178; siehe dazu auch ausführlich: Hübner, 1985, insb. Kap. XXIV).


Am 30.03.2014 feiern wir den Sonntag "Laetare - Für euch dahingegeben. Der Name des Sonntags leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: Laetatre cum Jerusalem, et exsultate in ea, omnes qui diligitis eam [(Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle, die ihr sie liebhabt; Jes 66, 10; LU)!" Aus: Senftleben, Mit dem Kirchenjahr leben, 1988, 45].

Das Evangelium behandelt das Gleichnis vom sterbenden Weizenkorn (das Leben aus dem Tod; vergl. Zimmermann, 2007, 804ff).

Der Wochenpsalm im Ablauf des (ev.) Kirchenjahres ist Ps 84, 2-13:
"Freude am Hause Gottes
Wie lieb sind mir deine Wohnungen, HERR Zebaoth! Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des HERRN; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott. Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen - deine Altäre, HERR Zebaoth, mein König und mein Gott. Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln! Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, / wird es ihnen zum Quellgrund, und Frühregen hüllt es in Segen. Sie gehen von einer Kraft zur andern und schauen den wahren Gott in Zion. HERR, Gott Zebaoth, höre mein Gebet; vernimm es, Gott Jakobs! Gott, unser Schild, schaue doch; sieh doch an das Antlitz deines Gesalbten! Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend. Ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause als wohnen in der Gottlosen Hütten. Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild; / der HERR gibt Gnade und Ehre. Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen. HERR Zebaoth, wohl dem Menschen, der sich auf dich verlässt" (LUT).

Die Lesung aus dem Evangelium findet sich bei Joh 12, 20-26:
"Über das Sterben des Menschensohnes
Es waren aber einige Griechen unter denen, die hinaufkamen, um auf dem Fest anzubeten. Diese nun kamen zu Philippus von Betsaida in Galiläa und baten ihn und sagten: Herr, wir möchten Jesus sehen. Philippus kommt und sagt es Andreas, es kommt Andreas und Philippus, und sie sagen es Jesus. Jesus aber antwortet ihnen und spricht: Die Stunde ist gekommen, dass der Sohn des Menschen verherrlicht werde. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es; und wer sein Leben in dieser Welt hasst, wird es zum ewigen Leben bewahren. Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach! Und wo ich bin, da wird auch mein Diener sein. Wenn mir jemand dient, so wird der Vater ihn ehren" (ELB).

Statt eines Kommentars:

Dietrich Buxtehude (1637-1707): Jesu Meine Freude, BuxWV 60 (Text: Johann Franck; 1650)
Emma Kirkby, Suzie Leblanc; Peter Harvey: The Purcell Quartet - Buxtehude: Sacred Cantatas
(hochgeladen am 21.07.2007)

Jesu, meine Freude,
Meines Herzens Weide,
Jesu, meine Zier,
Ach wie lang, ach lange
Ist dem Herzen bange
Und verlangt nach dir!
Gottes Lamm, mein Bräutigam,
Außer dir soll mir auf Erden
Nichts sonst Liebers werden.

Unter deinem Schirmen
Bin ich vor den Stürmen
Aller Feinde frei.
Laß den Satan wittern,
Laß den Feind erbittern,
Mir steht Jesus bei.
Ob es jetzt gleich kracht und blitzt,
Ob gleich Sünd und Hölle schrecken:
Jesus will mich decken.

Trotz dem alten Drachen,
Trotz des Todes Rachen,
Trotz der Furcht darzu!
Tobe, Welt, und springe,
Ich steh hier und singe
In gar sichrer Ruh.
Gottes Macht hält mich in acht;
Erd und Abgrund muss verstummen,
Ob sie noch so brummen.

Weg mit allen Schätzen!
Du bist mein Ergötzen,
Jesu, meine Lust !
Weg ihr eitlen Ehren,
Ich mag euch nicht hören,
Bleibt mir unbewusst!
Elend, Not, Kreuz, Schmach und Tod
Soll mich, ob ich viel muss leiden,
Nicht von Jesu scheiden.

Gute Nacht, o Wesen,
Das die Welt erlesen,
Mir gefällst du nicht.
Gute Nacht, ihr Sünden,
Bleibet weit dahinten,
Kommt nicht mehr ans Licht!
Gute Nacht, du Stolz und Pracht!
Dir sei ganz, du Lasterleben,
Gute Nacht gegeben. 

Weicht, ihr Trauergeister,
Denn mein Freudenmeister,
Jesus, tritt herein.
Denen, die Gott lieben,
Muß auch ihr Betrüben
Lauter Zucker sein.
Duld ich schon hier Spott und Hohn,
Dennoch bleibst du auch im Leide,
Jesu, meine Freude.








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