Sonntag, 14. Dezember 2014

4. Advent - Kommentar zu den LG vom 21.12.2014

Einleitung: „Die Gottesdienste der diesjährigen Adventszeit stehen unter dem Thema ‚Hoffnung‘ – die Hoffnung auf den Erlöser, auf den Herrn, der uns beisteht, die Hoffnung auf das kommende Heil in Jesus Christus. Im Bibelwort für den 4. Advent ist die Freude über das Heil enthalten, das im Gottessohn zu den Menschen kommt. Er hat uns aus der Gefangenschaft der Sünde befreit – diese Freude soll uns zum Handeln in seinem Sinn motivieren.“

Die Leitgedanken für die Predigt tragen die Überschrift: „Freude motiviert.“

Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK ist ein Teil aus „Jes 62,11: Siehe, der Herr lässt es hören bis an die Enden der Erde: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt! Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her!“

Als Kernbotschaft wird folgendes formuliert: „Die Freude über das Heil, das im Gottessohn zu den Menschen kommt, motiviert zum Handeln in seinem Sinn.“

Die Bibelstelle wird in den folgenden Kontext gestellt: „Jes 62,11 gehört in den Zusammenhang der Rückkehr der Juden aus der Babylonischen Gefangenschaft. Diese Rückkehr konnte nur auf- grund des göttlichen Willens geschehen, sie wurde als Ausdruck des Heilshandelns Gottes verstanden. In unserem Bibelvers bringt Gott sein Handeln allen Völkern zur Kenntnis: Er hat die Gefangenen aus Babylon heimgeführt nach Jerusalem. Die Ankunft des Heils, das in Jes 62 zum Ausdruck gebracht und gefeiert wird, lässt sich auch auf die Geburt Jesu beziehen (Siehe KNK Kapitel 4.7 und 4.8).“

Schließlich werden die LG so zusammengefasst:
  • „Die Befreiung aus der Babylonischen Gefangenschaft bewirkte bei vielen, sich am Wiederaufbau Jerusalems zu beteiligen und damit ihre Zukunft zu sichern.
  • Die Adventszeit gibt uns die Gelegenheit, wieder über den Grund unserer eigenen Befreiung nachzudenken.
  • Freude über die Freiheit in Christus motiviert uns, die Aufgaben zu erfüllen, die er uns übertragen hat“ (alle Zitate aus den o. g. LG).

Kommentar: „Das Buch ist benannt nach Jesaja (d. h., Gott hilft, Gott rettet. So verweist der Name des Propheten direkt auf den Namen Gottes JHWH), einem Propheten, der im letzten Drittel des 8. Jh. v. Chr. gewirkt hat. (…) Zentrale Themen und Leitwörter sind Gerechtigkeit und Recht, Gericht und Heil. (…) Jesaja weist in seiner endgeschichtlichen Botschaft (Jes 56-66) auf eine künftige Zeit des Friedens hin, in der die Herrlichkeit JHWH über seinem Volk aufgehen wird“ (GSB, aus der Einleitung zum Buch Jesaja, 659). Siehe auch im Post vom 14.12.2014 den Abschnitt zu den sogen. „Seligpreisungen.“


An diesem Sonntag feiern wird den vierten Advent - „Gott ist noch Richter auf Erden.“

Der Wochenpsalm in der fortlaufenden Bibellese ist Ps 58:
„Gott ist noch Richter auf Erden
Sprecht ihr in Wahrheit Recht, ihr Mächtigen? Richtet ihr in Gerechtigkeit die Menschenkinder? Nein, mutwillig tut ihr Unrecht im Lande, und eure Hände treiben Frevel. Die Gottlosen sind abtrünnig vom Mutterschoß an, die Lügner gehen irre von Mutterleib an. Sie sind voller Gift wie eine giftige Schlange, wie eine taube Otter, die ihr Ohr verschließt, dass sie nicht höre die Stimme des Zauberers, des Beschwörers, der gut beschwören kann. Gott, zerbrich ihnen die Zähne im Maul, zerschlage, HERR, das Gebiss der jungen Löwen! Sie werden vergehen wie Wasser, das verrinnt. Zielen sie mit ihren Pfeilen, so werden sie ihnen zerbrechen. Sie gehen dahin, wie Wachs zerfließt, wie eine Fehlgeburt, die die Sonne nicht sieht. Ehe eure Töpfe das Dornfeuer spüren, reißt alles der brennende Zorn hinweg. Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Vergeltung sieht, und wird seine Füße baden in des Gottlosen Blut; und die Leute werden sagen: / Ja, der Gerechte empfängt seine Frucht, ja, Gott ist noch Richter auf Erden“ (LUT).

Die Epistel findet sich bei Phil 4,4-7.

Die Lesung aus dem Evangelium findet sich bei Lk 1,39-56:
„Marias Besuch bei Elisabeth
Nicht lange danach machte sich Maria auf den Weg ins Bergland von Juda. So schnell sie konnte, ging sie in die Stadt, in der Zacharias wohnte. Sie betrat sein Haus und begrüßte Elisabeth. Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth mit dem Heiligen Geist erfüllt und rief laut: ‚Du bist die gesegnetste aller Frauen, und gesegnet ist das Kind in deinem Leib! Doch wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Glücklich bist du zu preisen, weil du geglaubt hast; denn was der Herr dir sagen ließ, wird sich erfüllen‘“ (NGÜ).

Kommentar: „(…). Der Heilige Geist kommt über Elisabeth, als sie Maria begrüßt. Denn der, der dem Herrn begegnet, wird mit Heiligem Geist erfüllt. Maria ist hier Christus-Trägerin wie später die Apostel. (…) Denn wer immer dem Herrn begegnet, sei es direkt, sei es in der Verhülltheit in Marien Leib oder im Wort der Apostel, hat Anteil an ihm in der Weise des Empfangen des Heiligen Geistes. Maria ist daher die Christus Trägerin schlechthin“ (Berger, 2012, C, 30). Siehe dazu auch im Post vom 14.12.2014 den Abschnitt zu den sogen. „Seligpreisungen.“

„Der Heilige Geist
  • bringt Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Gotteserkenntnis mit sich
  • führt den Menschen zu Christus;
  • gewinnt den Menschen für das Reich Gottes;
  • richtet den Menschen auf Gott aus;
  • beteiligt den Menschen am göttlichen Leben“ (Lexikon der Theologie, 2007, Stichwort: „Heiliger Geist“).
Damit ist die „Botschaft von der ‚Ausgießung des Heiligen Geistes‘ keine harmlose Botschaft. Sie radikalisiert die Verheißung, dass durch den Geist Gottes Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Gotteserkenntnis unter den Menschen aufgerichtet werden. Unfreiheit und Spannungen, die uns auch heute noch beschäftigen, werden hier ausdrücklich hervorgehoben: zwischen Frauen und Männer, zwischen alten und jungen Menschen und zwischen freien und unfreien, sozial und politisch besser- oder schlechtergestellten Menschen. Die Ausweitung des Geistes bringt alle diese Menschen in ein neues lebendiges Gemeinschaftsverhältnis vor Gott und untereinander“ (Wörter des Lebens, 2007, Stichwort: „Heiliger Geist“).

Am 21.12.1672 ist der Liederdichter Benjamin Schmolck geboren. Diverse Lieder befinden sich, oft in redigierter Version, da die Texte den Sonderlehren und theologischen Schwerpunkten der NAK angepasst werden, in dem Gesangbuch der NAK.

Weitere Infos zum Benjamin Schmock finden sich unter:

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