Einleitung: "Im Gottesdienst zum Jahresabschluss schauen wir dankbar auf die uns auch im vergangenen Zeitabschnitt gegebene Gelegenheit, in der Gnade und Erkenntnis Jesu Christi zuwachsen. Ihm geben wir die Ehre! Mit einem „Amen“ wollen wir das Jahr beschließen und damit Gott bekunden, dass unser Glaube an das Evangelium ungeschmälert ist und wir uns nach der Wiederkunft Christi sehnen."
Die Leitgedanken für die Predigt tragen die Überschrift: "Dem Herrn die Ehre!"
Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK ist 2. Petrus 3,18: "Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre jetzt und für ewige Zeiten! Amen."
Als Kernbotschaft wird formuliert: "Wir durften wachsen in der Gnade und Erkenntnis Jesu Christi. Ihm geben wir die Ehre!"
Die Bibelstelle wird in den folgenden Kontext gestellt: „Der zweite Petrusbrief warnt vor allem vor Irrlehrern, die die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi aufgegeben haben. Der Brief gibt dem Bemühen Ausdruck, die apostolische Tradition zu wahren und sie durch nichts entstellen oder überfremden zu lassen. 2 Petr 3,18 ist der Schluss des Briefes, er knüpft unmittelbar an
den Beginn (1 Petr 1,2) an."
Schließlich werden die LG so zusammengefasst: "In diesem Jahr hatten wir Gelegenheit, in der Gnade und Erkenntnis Jesu Christi zu wachsen. Ihm geben wir die Ehre – schon heute und wenn sein Erlösungsplan abgeschlossen sein wird. Mit einem „Amen“ wollen wir das Jahr beschließen und damit Gott bekunden, dass
- unser Glaube ungeschmälert ist;
- wir weiterhin seinen Willen tun;
- wir bekennen: Gott will unser Heil und das aller Menschen;
- wir uns nach der Wiederkunft Christi sehnen“ (alle Zitate aus den o. g. LG).
Kommentar: Nach ELB entfaltet Petrus an seinem Lebensende im zweiten Petrusbrief sein geistliches Testament: "Christen sollen
- ihrer Berufung gemäß leben und geistlich wachsen;
- der Lehre falscher Propheten mit Standhaftigkeit widerstehen;
- ihr Leben im Blick auf die Wiederkunft Jesu Christi und des Weltenendes gestalten" (ELB, aus der Einleitung zum zweiten Petrusbrief, 1628).
Laut Berger & Nord stellt der Verfasser die Verklärung Jesu in den Mittelpunkt.
Sie ist der Brückenpfeiler in der Mitte der Zeiten. Denn sie weist
darauf in, dass prophetische Worte in Erfüllung gingen, und sie zeigt
zugleich, wie die Verherrlichten am Ende alle aussehen werden. Gegen
die bedrückende Verzögerung des gerechten Gerichtes wendet der Verfasser ein, tausend Jahre seien bei Gott wie ein Tag.
Auch kann die Verzögerung als Akt der Gnade und Geduld Gottes interpretiert werden. Gott will, dass der Mensch Buße tut. Aus seiner apokalyptischen Tradition kann er für die Frage, wie es
überhaupt weitergehen soll, reiches Material anführen" (BNÜ, aus der
Einleitung zum zweiten Petrusbrief, 738).
Zur bleibenden Aktualität von 2 Petr vergleiche ausführlich Frankemölle, 1987, 84-87.
Heute ist der letzte Tage des Jahres 2014, Silvester - Denen, die saßen am Ort und im Schaten des Todes, ist ein Licht aufgegangen.
In der fortlaufenden Bibellese hören wir aus dem Matthäusevangelium 4,12-17:
"Erstes Auftreten in Galiläa
Als Jesus hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück. Er verließ Nazaret, um in Kafarnaum zu wohnen, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali. Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Das Land Sebulon und das Land Naftali, die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan, das heidnische Galiläa: das Volk, das im Dunkel lebte, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen. Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe" (EU).
Die Epistel findet sich bei Röm 8,31-39.
Die Lesung aus dem Evangelium steht in Lk 12,35-40:
"Auf das Kommen des Herrn warten
'Haltet euch bereit und sorgt dafür, dass eure Lampen brennen! Seid wie Diener, deren Herr auf einem Fest ist und die auf seine Rückkehr warten, damit sie ihm sofort aufmachen können, wenn er kommt und an die Tür klopft. Glücklich zu preisen sind die Diener, die der Herr wach und bereit findet, wenn er kommt. Ich sage euch: Er wird sich ´einen Schurz` umbinden und sie zu Tisch bitten, und er selbst wird sie bedienen. Vielleicht kommt er spät in der Nacht oder sogar erst gegen Morgen. Wenn er sie dann bereit findet – wie glücklich sind sie da zu preisen! Ihr könnt gewiss sein: Ein Hausherr, der wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, würde nicht zulassen, dass in sein Haus eingebrochen wird. So sollt auch ihr ständig bereit sein; denn der Menschensohn kommt zu einem Zeitpunkt, an dem ihr nicht damit rechnet'" (NGÜ).
Kommentar: Kernaussage des Gleichnisses ist in der Aussage zu sehen, dass "diejenigen, die bereits in ständiger Bereitschaft auf das Kommen ihres Herren warten, sind jetzt bereits selig, denn ihnen wird die dienende Hingabe ihres Herrn zuteil werden. (...) Das Motiv des dienenden Herren wird christologisch lesbar. (...) Mit der Übernahme der Dienstrolle ist Jesus Vorbild für alle, die um Status konkurrieren. Somit ist die Parabel nicht allein allegorisch zu interpretieren, sondern eröffnet zudem eine hierarchiekritische, ermahnende Perspektive und bietet so dem Leser und Hörer bereits während der Zeit des Wartens beste Gelegenheit, den Statusverzicht selbst immer wieder und nicht nur mental zu wagen und damit Diensthierarchien aufzubrechen (siehe auch: Joh 13,1-20)" (vergleiche dazu ausführlich: Gerber, Christine: Wenn aus Sklavinnen und Sklaven Gäste ihres Herren werden (Von den wachenden Knechten). In: Zimmermann, 2007, 573ff).
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