Mittwoch, 1. Februar 2017

Septuagesimae - Kommentar zur Predigtgrundlage der NAK vom 12.02.2017


Lohn und Gnade (Der Lohn des Glaubens)


Wochenspruch: Dan 9, 18, II
Wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. (LUT)
Nicht im Vertrauen auf unsere guten Taten legen wir dir unsere Bitten vor, sondern im Vertrauen auf dein großes Erbarmen. (EU)

Wochenpsalm: Psalm 31:
In Gottes Händen geborgen
Herr, auf dich traue ich, / lass mich nimmermehr zuschanden werden, errette mich durch deine Gerechtigkeit! Neige deine Ohren zu mir, hilf mir eilends! Sei mir ein starker Fels und eine Burg, dass du mir helfest! Denn du bist mein Fels und meine Burg, und um deines Namens willen wollest du mich leiten und führen. Du wollest mich aus dem Netze ziehen, / das sie mir heimlich stellten; denn du bist meine Stärke. In deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott. Ich hasse, die sich halten an nichtige Götzen; ich aber vertraue auf den HERRN. Ich freue mich und bin fröhlich über deine Güte, dass du mein Elend ansiehst und kennst die Not meiner Seele und übergibst mich nicht in die Hände des Feindes; du stellst meine Füße auf weiten Raum. HERR, sei mir gnädig, denn mir ist angst! Mein Auge ist trübe geworden vor Gram, matt meine Seele und mein Leib. Denn mein Leben ist hingeschwunden in Kummer und meine Jahre in Seufzen. Meine Kraft ist verfallen durch meine Missetat, und meine Gebeine sind verschmachtet. Allen meinen Bedrängern bin ich ein Spott geworden, eine Last meinen Nachbarn und ein Schrecken meinen Freunden. Die mich sehen auf der Gasse, fliehen vor mir. Ich bin vergessen im Herzen wie ein Toter; ich bin geworden wie ein zerbrochenes Gefäß. Denn ich höre, wie viele mich verleumden: Schrecken ist um und um! Sie halten Rat miteinander über mich und trachten danach, mir das Leben zu nehmen. Ich aber, HERR, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein Gott Meine Zeit steht in deinen Händen. Errette mich von der Hand meiner Feinde und von denen, die mich verfolgen. Lass leuchten dein Antlitz über deinem Knecht; hilf mir durch deine Güte! HERR, lass mich nicht zuschanden werden; denn ich rufe dich an. Die Frevler sollen zuschanden werden und verstummen im Totenreich. Verstummen sollen die Lügenmäuler, die da reden wider den Gerechten frech, stolz und höhnisch. Wie groß ist deine Güte, HERR, die du bewahrt hast denen, die dich fürchten, und erweisest vor den Menschen denen, die auf dich trauen! Du birgst sie im Schutz deines Angesichts vor den Rotten der Leute, du verbirgst sie in der Hütte vor den zänkischen Zungen. Gelobt sei der HERR; denn er hat seine wunderbare Güte mir erwiesen in einer festen Stadt. Ich sprach wohl in meinem Zagen: Ich bin von deinen Augen verstoßen. Doch du hörtest die Stimme meines Flehens, als ich zu dir schrie. Liebet den HERRN, alle seine Heiligen! Die Gläubigen behütet der HERR und vergilt reichlich dem, der Hochmut übt. Seid getrost und unverzagt alle, die ihr des HERRN harret! (LUT)

Die Predigtgrundlage der NAK vom 12.02.2017 ist aus „ 1. Korinther 16,9: Denn mir ist eine Tür aufgetan zu reichem Wirken; aber auch viele Widersacher sind da.“ (LUT1984)

Die Predigtgrundlage ist in die folgende Wortumgebung eingebettet: 1. Kor, 16, 5-12:
Reisepläne
Ich will aber zu euch kommen, sobald ich durch Makedonien gezogen bin; denn durch Makedonien will ich nur durchreisen. Bei euch aber werde ich, wenn möglich, eine Weile bleiben oder auch den Winter zubringen, damit ihr mich dann geleitet, wohin ich ziehen werde. Denn ich will euch jetzt nicht nur sehen, wenn ich durchreise; ich hoffe ja, einige Zeit bei euch zu bleiben, wenn es der Herr zulässt. Ich werde aber in Ephesus bleiben bis Pfingsten. Denn mir ist eine große Tür aufgetan zu reichem Wirken; es gibt aber auch viele Widersacher. Wenn Timotheus kommt, so seht zu, dass er ohne Furcht bei euch sein kann; denn er treibt das Werk des Herrn wie ich. Dass ihn nur nicht jemand verachte! Geleitet ihn aber in Frieden, dass er zu mir komme; denn ich warte auf ihn mit den Brüdern. Von Apollos, dem Bruder, aber sollt ihr wissen, dass ich ihn immer wieder gebeten habe, mit den Brüdern zu euch zu kommen; aber es war durchaus nicht sein Wille, jetzt zu kommen; er wird aber kommen, wenn es ihm gelegen sein wird. (LUT)

Kommentar: „Während man im Zuge der nachkonziliaren Kalenderreform in der katholischen Kirche die Vorfastenzeit abgeschafft hat (die betreffenden Sonntage werden jetzt als Sonntage im Jahrkreis mitgezählt), hält man in der neuen evangelischen Leseordnung wie im Gottesdienstbuch der Sache nach an der Vorfastenzeit fest, wenngleich auf die entsprechende Bezeichnung verzichtet wird. Sie beginnt neun Wochen vor Ostern mit dem Sonntag Septuagesimae bzw. Dritten Sonntag vor der Passionszeit, an dem als Evangelium (wie in der alten römischen Ordnung) das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg verlesen wird“ (Bieritz, 2014, 189f). Hierzu verweise ich auf: Friedrich Avemarie (2007): Jedem das Seine? Allen das Volle! (Von den Arbeitern im Weinberg). In: Zimmermann (Hg): Kompendium der Gleichnisse Jesu. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 461-472.
Die Auswahl der Predigtgrundlage der NAK für diesen Sonntag wird wie folgt begründet: „Die Predigt im zweiten Sonntagsgottesdienst will dazu aufrufen, trotz vieler Anfechtungen das Evangelium treu zu bekennen. Bekannt wird es vor allem durch konkrete Taten der Liebe, der Hinwendung zum Nächsten. Dabei - und das ist sicherlich für viele ein ungewöhnlicher Gedanke - geht es nicht darum, durch Menschlichkeit und Nächstenliebe für die Neuapostolische Kir­che zu werben“ (zitiert aus den Leitgedanken zum Gottesdienst 2/17, 3). Dabei sollen die gegebenen Chancen und Möglichkeiten genutzt werden, wobei vor allem die Schwierigkeiten in der Mission beleuchtet werden.
Während also in der EKD und in der Katholischen Kirche die Gnade in den Mittelpunkt des gottesdienstlichen Geschehens gerückt wird, stellt die NAK „das Tun“ resp. die Hürden vor den Taten ins Zentrum der Betrachtung - der Gegensatz könnte kaum größer sein.

„Gnade ist die unverdiente, unerwartete, unbegreifliche Zuwendung der Liebe Gottes zum Menschen, die diesen zum Heil in der Lebensgemeinschaft mit Gott führt, indem sie den Widerstand gegen Gott als Gefangenschaft des menschen bei sich selbst aufdeckt und befreiend überwindet. (…) Gnade ist „die Zusammenfassung des ganzen Evangeliums, als dessen innerster Kern und als allbeherrschender Gesichtspunkt theologischer Reflexion, als Kriterium des Christseins zu entfalten, (…)“ (Otto Herrmann Pesch (2005): Gnade. In: Eicher (Hg): Neues HB theologischer Grundbegriffe. Bd. II. München: Kösel, 51-61).

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