Sonntag, 3. Dezember 2017

1. Advent - Macht hoch die Tür



Der kommende Herr (Der Einzug Jesu)


Das Lied "Macht hoch die Tür" ist die Nr. 1 im Evangelischen Kirchengesangbuch (EKG) und die Nr. 1 im Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche (NGB).

Lieder, die auch zu diesem Sonntag gehören wie "Tochter Zion" (EKG 13) und "Nun jauchzet all, ihr Frommen (EKG 9) finden sich auch im NGB unter den Nummern 4 und 2. "Dein König kommt in niedern Hüllen (EKG 14) ist im NGB hingegen nicht enthalten.

"Macht hoch die Tür" wurde 1623/1642 Georg Weissel verfasst.

Georg Weissel (* 1590 in Domnau, Ostpreußen; † 1. August 1635 in Königsberg (Preußen)) war ein evangelischer Pfarrer und Kirchenliederdichter. Weissel studierte Theologie und Musik an der Albertus-Universität, unter anderem bei den Musikern Johann Eccard und Johann Stobäus. Nach einer Tätigkeit als Rektor in Friedland (Ostpreußen) wurde er am 3. Advent 1623 zum ersten Pfarrer an der Altroßgärter Kirche in Königsberg ordiniert (Quelle: Wikipedia. Download vom 27.11.17).

Dem Lied liegt der 24. Psalm zugrunde.

Psalm 24: Einzug in das Heiligtum
Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen. Denn er hat ihn über den Meeren gegründet und über den Wassern bereitet. Wer darf auf des HERRN Berg gehen, und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte? Wer unschuldige Hände hat und reinen Herzens ist, wer nicht bedacht ist auf Lüge und nicht schwört zum Trug: der wird den Segen vom HERRN empfangen und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heiles. Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt, das da sucht dein Antlitz, Gott Jakobs. Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe! Wer ist der König der Ehre? Es ist der HERR, stark und mächtig, der HERR, mächtig im Streit. Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe! Wer ist der König der Ehre? Es ist der HERR Zebaoth; er ist der König der Ehre. (LUT)


Version der NAK

Version EKG
1) Macht hoch die Tür, die Tor macht weit       
1) Macht hoch die Tür, die Tor macht weit;
es kommt der Herr der Herrlichkeit,
es kommt der Herr der Herrlichkeit,
ein König, aller Königreich,
ein König aller Königreich,
ein Heiland aller Welt zugleich,
ein Heiland aller Welt zugleich,
der Heil und Leben mit sich bringt;
der Heil und Leben mit sich bringt;
derhalben jauchzt, mit Freuden singt!
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
Gelobet sei mein Gott,
mein Schöpfer reich an Gnad.
mein Schöpfer reich von Rat.

2) Er ist gerecht, ein Helfer wert,
2) Er ist gerecht, ein Helfer wert;
Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
Sanftmütigkeit ist sein Gefährt,
sein’ Königskron ist Heiligkeit,
sein Königskron ist Heiligkeit,
sein Zepter ist Barmherzigkeit;
sein Zepter ist Barmherzigkeit;
all unsre Not zum End er bringt,
all unsre Not zum End er bringt,
derhalben jauchzt, mit Freuden singt!
derhalben jauchzt, mit Freuden singt:
Gelobet sei mein Gott,
Gelobet sei mein Gott,
mein Heiland groß an Tat.
mein Heiland groß von Tat.

3) O wohl dem Land, o wohl der Stadt,
3) O wohl dem Land, o wohl der Stadt,
die diesen König bei sich hat!
so diesen König bei sich hat.
Wohl allen Herzen insgemein,
Wohl allen Herzen insgemein,
da dieser König ziehet ein!
da dieser König ziehet ein.
Er ist die rechte Freudensonn,
Er ist die rechte Freudensonn,
bringt mit sich lauter Freud und Wonn.
bringt mit sich lauter Freud und Wonn.
Gelobet sei mein Gott,
Gelobet sei mein Gott,
mein Trost in Not und Tod.
mein Tröster früh und spat.


4) Macht hoch die Tür, die Tor macht weit,

eu'r Herz zum Tempel zubereit'.

Die Zweiglein der Gottseligkeit

steckt auf mit Andacht, Lust und Freud;

so kommt der König auch zu euch,

ja, Heil und Leben mit zugleich.

Gelobet sei mein Gott,

voll Rat, voll Tat, voll Gnad.

5) Komm, o mein Heiland Jesu Christ,
5) Komm, o mein Heiland Jesu Christ,
die Herzenstür dir offen ist.
meins Herzens Tür dir offen ist.
Ach, zieh mit deiner Gnade ein,
Ach zieh mit deiner Gnade ein;
dein’ Freundlichkeit auch mir erschein,
dein Freundlichkeit auch uns erschein.
dein Heil’ger Geist mich führ und leit
Dein Heilger Geist uns führ und leit
den Weg zur ew’gen Seligkeit.
den Weg zur ewgen Seligkeit.
Dem Namen dein, o Herr,
Dem Namen dein, o Herr,
sei ewig Preis und Ehr!
sei ewig Preis und Ehr.


Die NAK übernimmt nur vier der fünf Strophen in ihr Gesangbuch.
In der dritten Strophe kommt es im letzten Vers zu einer Überbetonung des Leidens und zur Erwähnung von Tod und Sterben. Dies scheint der Überbetonung des eschatologischen Aspektes in den Lehren der NAK geschuldet. Es wird der Aspekt des Trostes und die gnädige Zuwendung Gottes zu den Menschen in den Hintergrund gestellt.
Statt die Gemeinde anzusprechen wird in der 4. resp. 5. Strophe des Liedes in der NAK-Version der Einzelne, das Individuum angesprochen. Nicht die Gemeinde wartet auf den Herrn, sondern der Einzelne. In der letzten Strophe kommt es im Original zu einem Perspektivwechsel vom Individuum hin zur Gemeinde. Dieser Wechsel fehlt in der Lied-Variation im Gesangbuch der NAK. Selig wird der Einzelne und die Gemeinde. Zum Einzelnen in der Gemeinde kommt der Herr. Er zieht in die Herzen und in die Gemeinde ein. Advent wird gemeinsam begangen.

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