Freitag, 3. April 2015

Ostersonntag - Kommentar zu den LG vom 05. April 2015

Einleitung: „Im Monat April setzen sich die Beiträge zur Passionszeit fort. Die kommenden Gottesdienste beziehen sich auf zentrale Ereignisse der Heilsgeschichte, die für alle Menschen Gültigkeit haben. Gottes Heilshandeln wird allen Menschen angeboten. (…)
Auch die Gedanken zum Ostergottesdienst unterstreichen das Handeln Gottes in der Geschichte. Jesu Auferstehung und das leere Grab zeigen, dass Gott wirklich gehandelt hat und dass dies vom Menschen auch erkannt werden kann. Die Auferstehung war die Bekräftigung der Sendung Jesu durch den Vater. Erkennt der Mensch das vergangene und gegenwärtige Handeln Gottes, so darf er sich auch des zukünftigen Heilshandelns gewiss sein. Darauf ruhen unser Glaube und unsere Zuversicht.“

An diesem Sonntag hören wir die Lesung aus 1 Kor 15,3–8,20–28 statt.


Die Leitgedanken für die Predigt tragen die Überschrift: „Verkündigung der Auferstehung Jesu.“

Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK ist „Apg 4,33: Mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus“ (LUT).

Als Kernbotschaft wird folgendes formuliert: „Die Auferstehung Jesu ist die Grundlage unseres Glaubens.“

Die Bibelstelle wird in den folgenden Kontext gestellt: „Kurz nach dem ersten Pfingstfest heilten die Apostel Petrus und Johannes Kranke und verkündigten das Wort Gottes. Petrus und Johannes wurden daraufhin vor den Hohen Rat in Jerusalem geführt, hielten aber fest an ihrer Verkündigung (Apg 3.4). Das Gebet der Gemeinde und die Predigt der Apostel von der Auferstehung Jesu hatten eine tiefe Wirkung auf die ersten Christen: Die materiellen Dinge verloren an Wichtigkeit, man teilte Hab und Gut untereinander und wurde ein Herz und eine Seele (Apg 4,32–35).“

Schließlich werden die LG so zusammengefasst:
  • „Die Auferstehung war die Bekräftigung der Sendung Jesu durch den Vater.
  • Die Auferstehung Jesu ist Grundlage unseres Glaubens.
  • Die Predigt der Apostel von der Auferstehung hatte eine tiefe Wirkung auf die ersten Christen.
  • Die Auferstehung Jesu ist Voraussetzung für unsere eigene Auferstehung und die damit verbundene ewige Gemeinschaft mit Gott“ (alle Zitate aus den o. g. LG).

Kommentar: Die Auferstehung kann allein vom Glauben erfasst werden - sie stellt die größte Herausforderung für den glaubenden Menschen unserer Zeit dar. Dies hängt mit der Etablierung des naturwissenschaftlichen Weltbildes zusammen. Alle Auferstehungskonzepte müssen von einer irgendwie gearteten Teilung von Leib und Seele ausgehen. Dies muss aber vor dem Hintergrund des naturwissenschaftlichen Kenntnisstandes abgelehnt werden. Allerdings geht schon aus den biblischen Texten hervor und lässt sich aus diesen lernen, "dass Auferstehung in jedem denkbaren Fall ein wunderhaftes Wirken Gottes voraussetzt, der allein den Schlüssel dazu in der Hand hält. Demgegenüber ist eine 'wissenschaftliche' Denkbarkeit zweitrangig" (Stegemann, Wolfgang: Stichwort: Auferstehung. In: Hübener & Orth, 2007, 25-29). Siehe auch "Kommentar" unten.


An diesem Tag, dem 05. April 2015, feiern wir den Ostersonntag - „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden.“

Im Verlauf der fortlaufenden Bibellese hören wir Mt 28,1-10:
Die Frauen am leeren Grab
Als der Sabbat vorüber und der Sonntag angebrochen war, kamen Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. Da bebte plötzlich die Erde, denn der Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, rollte den Stein weg und setzte sich darauf. Er leuchtete wie ein Blitz und sein Gewand war schneeweiß. Als die Wächter ihn sahen, zitterten sie vor Angst und fielen wie tot zu Boden. Der Engel sagte zu den Frauen: »Ihr braucht keine Angst zu haben! Ich weiß, ihr sucht Jesus, der ans Kreuz genagelt wurde. Er ist nicht hier, er ist auferweckt worden, so wie er es angekündigt hat. Kommt her und seht die Stelle, wo er gelegen hat! Und jetzt geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: ›Gott hat ihn vom Tod auferweckt! Er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen.‹ Ihr könnt euch auf mein Wort verlassen.« Erschrocken und doch voller Freude liefen die Frauen vom Grab weg. Sie gingen schnell zu den Jüngern, um ihnen die Botschaft des Engels zu überbringen. Da stand plötzlich Jesus selbst vor ihnen und sagte: »Seid gegrüßt!« Die Frauen warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. »Habt keine Angst!«, sagte Jesus zu ihnen. »Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen. Dort werden sie mich sehen.« (GNB)

Die Epistel steht im 1 Kor 15,1-11.

Die Lesung aus dem Evangelium findet sich bei Mk 16,1-8:
Die Frauen am leeren Grab
Am Abend, als der Sabbat vorbei war, kauften Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um den Toten damit zu salben. Ganz früh am Sonntagmorgen, als die Sonne gerade aufging, kamen sie zum Grab. Unterwegs hatten sie noch zueinander gesagt: »Wer wird uns den Stein vom Grabeingang wegrollen?« Denn der Stein war sehr groß. Aber als sie hinsahen, bemerkten sie, dass er schon weggerollt worden war. Sie gingen in die Grabkammer hinein und sahen dort auf der rechten Seite einen jungen Mann in einem weißen Gewand sitzen. Sie erschraken sehr. Er aber sagte zu ihnen: »Habt keine Angst! Ihr sucht Jesus aus Nazaret, der ans Kreuz genagelt wurde. Er ist nicht hier; Gott hat ihn vom Tod auferweckt! Hier seht ihr die Stelle, wo sie ihn hingelegt hatten. Und nun geht und sagt seinen Jüngern, vor allem Petrus: ›Er geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr ihn sehen, genau wie er es euch gesagt hat.‹« Da verließen die Frauen die Grabkammer und flohen. Sie zitterten vor Entsetzen und sagten niemand ein Wort. Solche Angst hatten sie. (GNB)

Kommentar: "Im Zuge der aufklärerischen Kritik an der wunderhaften Durchbrechung der Naturgesetze, wurde auch die Auferstehung als mit dem neuzeitlichen Wirklichkeitsverständnis unvereinbar problematisiert. (...) Im 20. Jh. traten Versuche in den Vordergrund, die Frage nach der Auferstehung von der Ebene der historischen Faktizität auf die Ebene der theologischen Bedeutung zu heben. Bultmann versteht das verkündigte Wort (Kerygma; von griech. κήρυγμα, kérygma, „Botschaft“ Verb κηύσσω) als den auferstandenen Christus. In der Botschaft, im Evangelium, begegnet uns der Lebendige. Marxen bezeichnet als Auferstehung die über den Tod des Jesus Christus hinaus fortdauernde Botschaft. Die gegenwärtige theologische Diskussion ist gekennzeichnet von Bemühungen, die vielschichtige 'Wirklichkeit der Auferstehung' herauszuarbeiten und so die sterile Alternative von beweisbarer Faktizität und bloßer Bedeutung zu überwinden" (Oberdorfer, Bernd: Stichwort: Auferstehung. In: Lexikon Theologie, 2007, 47-50).

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