Die singende Gemeinde
„Der Name des Sonntags Kantate leitet sich vom Beginn der lateinischen Antiphon ab: Cantate Domino canticum novum, quia mirabilia fecit (Ps 98, 1a: Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder!)! Der Sonntag Kantate ist der Singesonntag, was allerdings nicht durch das Evangelium deutlich wird. Andere Perikopen gehen schon eher auf die singende Antwort der Gemeinde auf Gottes Taten ein, d.h. sie berichten vom Lobpreis der Gemeinde. Der Sonntag Kantate befasst sich, so wie schon der Sonntag Jubilate, mit einer Form der Antwort der Gemeinde, was im Gottesdienst dann auch zum Tragen kommen soll“ (www.daskirchenjahr.de).
Im Verlauf der fortlaufenden Bibellese hören wir Psalm 149:
Ein Loblied auf den Richter über alle Völker
Halleluja! Singt dem Herrn ein neues Lied,´singt` für ihn ein Loblied in der Gemeinde derer, die ihm treu sind! Israel möge sich freuen über seinen Schöpfer, die Bewohner von Zion sollen jubeln über ihren König. Seinen Namen sollen sie beim Reigentanz besingen, mit Pauke und Zither für ihn spielen. Denn der Herr hat Gefallen an seinem Volk, die Demütigen rettet er und bringt sie so zu Ehren. Alle, die ihm treu sind, sollen jubeln, denn er schenkt ihnen hohes Ansehen, auch ´noch in der Nacht` mögen sie ihn laut rühmen auf ihren Lagern. Ein Loblied auf Gott erklingt aus ihrem Mund, und ein zweischneidiges Schwert halten sie in der Hand, um Vergeltung zu üben an den Nationen, Strafe zu vollstrecken an den Völkern; um deren Könige mit Ketten zu binden und ihre Würdenträger in Fesseln aus Eisen zu legen. Auf diese Weise sollen sie an ihnen Gottes Urteil vollstrecken, wie es ´in seinem Gesetz` aufgeschrieben ist. Eine Ehre ist dies für alle, die ihm treu sind. Halleluja! (NGÜ)
Die Evangeliumslesung für den heutigen Sonntag steht in Mt 11, 25-30:Joh 15, 1-8:
Jesus und der Vater. Einladung zu erfülltem Leben
Danach rief Jesus: »Vater, Herr über Himmel und Erde, du hast angefangen, deine Herrschaft aufzurichten. Das hast du den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unwissenden hast du es offenbar gemacht. Dafür preise ich dich! Ja, Vater, so wolltest du es haben! Mein Vater hat mir alle Macht übergeben. Niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand den Vater, nur der Sohn – und die, denen der Sohn ihn offenbaren will. Ihr plagt euch mit den Geboten, die die Gesetzeslehrer euch auferlegt haben. Kommt alle zu mir; ich will euch die Last abnehmen! Ich quäle euch nicht und sehe auf niemand herab. Stellt euch unter meine Leitung und lernt bei mir; dann findet euer Leben Erfüllung. Was ich anordne, ist gut für euch, und was ich euch zu tragen gebe, ist keine Last.« (GNB)
Die NAK unterbricht ihre Predigtreihe über das „Unser Vater“ auf Grund dessen, dass in vielen Gemeinden Norddeutschlands heute Konfirmationen stattfinden. Die Predigtgrundlage findet sich in Lk 9, 10-11: „Und die Apostel kamen zurück und erzählten Jesus, wie große Dinge sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich, und er zog sich mit ihnen allein in die Stadt zurück, die heißt Betsaida. Als die Menge das merkte, zog sie ihm nach. Und er ließ sie zu sich und sprach zu ihnen vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften.“ (LUT)
Die Leitgedanken tragen die Überschrift: „Konfirmation 2016“
Begründung: „Das heutige Konfirmationsgelübde steht in einem Text, der Anfang des 3. Jahrhunderts n. Chr. verfasst worden ist. Man nennt diesen Text ‚traditio apostolica‘, was aus dem Lateinischen übersetzt „Apostolische Überlieferung“ bedeutet. Man schreibt die ‚Apostolische Überlieferung‘ dem Gelehrten Hippolyt von Rom zu. (…) Der Text unseres Konfirmationsgelübdes findet sich in der ‚Apostolischen Überlieferung’ unter den Bestimmungen zur Taufe. Es war also ursprünglich ein Taufgelöbnis, das in aller Regel Erwachsene, die für Christus gewonnen wurden und den Taufunterricht absolvierten, abzulegen hatten. Wurden Kinder getauft, legten stellvertretend die Eltern oder ein Familienmitglied das Gelübde ab. (…) Der Begriff Konfirmation kommt von dem lateinischen Wort ‚confirmatio‘, das Bekräftigung, Befestigung bedeutet. Bekräftigt wird durch den Konfirmanden das ‚Ja‘ zum Empfang der Sakramente und zu einem Leben in der Nachfolge Christi“ (alle Zitate sind entnommen aus den o. g. Leitgedanken der NAK).
Kommentar: Zum Verständnis diese der Predigtgrundlage der NAK ist es unerlässlich, die (weitere) Wortumgebung zu betrachten.
Kap 9, 1-17:
Kommentar: Zum Verständnis diese der Predigtgrundlage der NAK ist es unerlässlich, die (weitere) Wortumgebung zu betrachten.
Kap 9, 1-17:
Die Aussendung der Zwölf
Jesus rief die Zwölf zusammen und gab ihnen Kraft und Vollmacht, alle bösen Geister auszutreiben und Krankheiten zu heilen. Er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Kommen der Herrschaft Gottes zu verkünden und die Kranken gesund zu machen. Er sagte zu ihnen: »Nehmt nichts auf den Weg mit, keinen Wanderstock, keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und auch kein zweites Hemd! Wenn jemand euch aufnimmt, dann bleibt in seinem Haus, bis ihr von dort weiterzieht. Wo sie euch nicht aufnehmen wollen, da verlasst den Ort und schüttelt den Staub von den Füßen, damit die Bewohner gewarnt sind.« Die Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten durch die Dörfer. Sie verkündeten überall die Gute Nachricht und heilten die Kranken.
Die Apostel kamen von der Mission zurück - sie waren als Wanderprediger im Land unterwegs und offenbar hellauf begeistert von der eigenen Mission und den damit im Zusammenhang stehenden Erlebnissen. Nachfolge (und Mission) bedeutete ja historisch auf Grund des geographischen Raumes zunächst einmal "lediglich" ein "Mitwandern." Damit sind die folgenden Werthaltungen verbunden: das Ethos der Heimatlosigkeit - das Ethos der Familienlosigkeit - das Ethos der Besitzlosigkeit - das Ethos der Schutzlosigkeit.
Eine dauerhaft heimatlose, familienlose, besitzlos und schutzlose Existenz kann jedoch aus Stellen wie oben nicht abgeleitet werden, sondern es ist eher von vorübergehenden Lebensabschnitten, im Sinne von Missions- oder Verkündigungsreisen, auszugehen, die unter diesen Anforderungen standen (vergl. zur Soziologie der Jesubewegung Stegemann, 2010, 257ff).
Nach der Rückkehr von der Missions- oder Verkündigungsreise predigt Jesus vom Reich Gottes und versorgt die Kranken. Er tut es seinen Jüngern gleich und gibt ihnen zu gleich ein Beispiel. Und er hält sein Versprechen ein, dass Gott seine Kinder versorgt, wenn sie sich ganz auf ihn einlassen und ihm Nachfolgen: er versorgt sie mit allem existentiell Notwendigem (Mt 6, 19-34). Die Reste in den 12 Körben verweisen auf die 12 Stämme Israel, als Symbol für das Volk Gottes. Gott denkt über den Augenblick hinaus und versorgt sein Volk auch in der Zukunft.
Zum heutigen Sonntag erklingt in mir die Motette: „Singet dem Herrn ein neues Lied (BWV 225) von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Die doppelchörige Motette entstand zwischen Juni 1726 und April 1727. Der Anlass ist unbekannt.
Herodes ist ratlos
Herodes Antipas, der Fürst in jenem Teil des Landes, hörte von all diesen Vorgängen. Er wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche Leute sagten: »Der Täufer Johannes ist vom Tod auferweckt worden.« Andere meinten, Elija sei aus dem Himmel zurückgekommen, und wieder andere, einer der alten Propheten sei auferstanden. Herodes aber sagte: »Johannes habe ich doch selber den Kopf abschlagen lassen. Wer ist dann der, von dem ich solche Dinge höre?« Darum wollte Herodes Jesus kennen lernen.
Jesus macht fünftausend Menschen satt
Die Apostel kamen zurück und berichteten Jesus, was sie getan hatten. Darauf zog er sich mit ihnen in Richtung Betsaida zurück. Sobald die Leute das merkten, folgten sie ihm. Jesus wies sie nicht ab, sondern sprach zu ihnen über das Kommen der Herrschaft Gottes und heilte alle, die Hilfe brauchten. Darüber wurde es Abend, und die Zwölf kamen und sagten zu ihm: »Schick doch die Leute weg! Sie sollen in die Dörfer und Höfe ringsum gehen, damit sie dort übernachten können und etwas zu essen bekommen. Hier sind wir ja in einer ganz einsamen Gegend.« Aber Jesus sagte zu ihnen: »Gebt doch ihr ihnen zu essen!« Sie antworteten: »Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst losgehen und für dieses ganze Volk zu essen kaufen!« Es waren nämlich an die fünftausend Männer versammelt. Jesus sagte zu seinen Jüngern: »Sorgt dafür, dass die Leute sich hinsetzen, in Tischgemeinschaften von je etwa fünfzig.« Die Jünger taten es und alle setzten sich. Dann nahm Jesus die fünf Brote und die zwei Fische, sah zum Himmel auf und sprach das Segensgebet darüber. Er brach die Brote in Stücke, zerteilte auch die Fische und gab alles den Jüngern, damit sie es an die Menge austeilten. Und die Leute aßen und wurden alle satt. Was sie an Brotstücken übrig ließen, wurde eingesammelt: Es waren zwölf volle Körbe. (GNB)Die Apostel kamen von der Mission zurück - sie waren als Wanderprediger im Land unterwegs und offenbar hellauf begeistert von der eigenen Mission und den damit im Zusammenhang stehenden Erlebnissen. Nachfolge (und Mission) bedeutete ja historisch auf Grund des geographischen Raumes zunächst einmal "lediglich" ein "Mitwandern." Damit sind die folgenden Werthaltungen verbunden: das Ethos der Heimatlosigkeit - das Ethos der Familienlosigkeit - das Ethos der Besitzlosigkeit - das Ethos der Schutzlosigkeit.
Eine dauerhaft heimatlose, familienlose, besitzlos und schutzlose Existenz kann jedoch aus Stellen wie oben nicht abgeleitet werden, sondern es ist eher von vorübergehenden Lebensabschnitten, im Sinne von Missions- oder Verkündigungsreisen, auszugehen, die unter diesen Anforderungen standen (vergl. zur Soziologie der Jesubewegung Stegemann, 2010, 257ff).
Nach der Rückkehr von der Missions- oder Verkündigungsreise predigt Jesus vom Reich Gottes und versorgt die Kranken. Er tut es seinen Jüngern gleich und gibt ihnen zu gleich ein Beispiel. Und er hält sein Versprechen ein, dass Gott seine Kinder versorgt, wenn sie sich ganz auf ihn einlassen und ihm Nachfolgen: er versorgt sie mit allem existentiell Notwendigem (Mt 6, 19-34). Die Reste in den 12 Körben verweisen auf die 12 Stämme Israel, als Symbol für das Volk Gottes. Gott denkt über den Augenblick hinaus und versorgt sein Volk auch in der Zukunft.
Zum heutigen Sonntag erklingt in mir die Motette: „Singet dem Herrn ein neues Lied (BWV 225) von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Die doppelchörige Motette entstand zwischen Juni 1726 und April 1727. Der Anlass ist unbekannt.
Mein Lied für den heutigen Sonntag lautet: Nun freut euch, lieben Christen g’mein (T: Martin Luther 1523; M: Martin Luther 1523)
1. Nun freut euch, lieben Christen g’mein,
und lasst uns fröhlich springen,
dass wir getrost und all in ein
mit Lust und Liebe singen,
was Gott an uns gewendet hat
und seine süße Wundertat;
gar teu’r hat er’s erworben.
2. Dem Teufel ich gefangen lag,
im Tod war ich verloren,
mein Sünd mich quälte Nacht und Tag,
darin ich war geboren.
Ich fiel auch immer tiefer drein,
es war kein Guts am Leben mein,
die Sünd hatt’ mich besessen.
3. Mein guten Werk, die galten nicht,
es war mit ihn’ verdorben;
der frei Will hasste Gotts Gericht,
er war zum Gutn erstorben;
die Angst mich zu verzweifeln trieb,
dass nichts denn Sterben bei mir blieb,
zur Höllen musst ich sinken.
4. Da jammert Gott in Ewigkeit
mein Elend übermaßen;
er dacht an sein Barmherzigkeit,
er wollt mir helfen lassen;
er wandt zu mir das Vaterherz,
es war bei ihm fürwahr kein Scherz,
er ließ’s sein Bestes kosten.
5. Er sprach zu seinem lieben Sohn:
„Die Zeit ist hier zu erbarmen;
fahr hin, meins Herzens werte Kron,
und sei das Heil dem Armen
und hilf ihm aus der Sünden Not,
erwürg für ihn den bittern Tod
und lass ihn mit dir leben.“
6. Der Sohn dem Vater g’horsam ward,
er kam zu mir auf Erden
von einer Jungfrau rein und zart;
er sollt mein Bruder werden.
Gar heimlich führt er sein Gewalt,
er ging in meiner armen G’stalt,
den Teufel wollt er fangen.
7. Er sprach zu mir: „Halt dich an mich,
es soll dir jetzt gelingen;
ich geb mich selber ganz für dich,
da will ich für dich ringen;
denn ich bin dein und du bist mein,
und wo ich bleib, da sollst du sein,
uns soll der Feind nicht scheiden.
8. Vergießen wird er mir mein Blut,
dazu mein Leben rauben;
das leid ich alles dir zugut,
das halt mit festem Glauben.
Den Tod verschlingt das Leben mein,
mein Unschuld trägt die Sünde dein,
da bist du selig worden.
9. Gen Himmel zu dem Vater mein
fahr ich von diesem Leben;
da will ich sein der Meister dein,
den Geist will ich dir geben,
der dich in Trübnis trösten soll
und lehren mich erkennen wohl
und in der Wahrheit leiten.
10. Was ich getan hab und gelehrt,
das sollst du tun und lehren,
damit das Reich Gotts werd gemehrt
zu Lob und seinen Ehren;
und hüt dich vor der Menschen Satz,
davon verdirbt der edle Schatz:
das lass ich dir zur Letze.“
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