Mittwoch, 29. Juni 2016

6. Sonntag nach Trinitatis; mit einem Kommentar zu den Leitgedanken der NAK vom 03. Juli 2016


Leben aus der Taufe


„Der 6. Sonntag nach Trinitatis konzentriert sich diesmal auf die Taufe als dem Beginn eines neuen Lebens. In diesem Zusammenhang wird auch der Gedanke eines "lebenslangen Bundes" aufgenommen. Der 6. und der 7. Sonntag nach Trinitatis könnten auch als "Sakramentssonntage" bezeichnet werden, denn an ihnen wird der Taufe und des Abendmahls in seiner Bedeutung für das Leben des Christen gedacht. Am 6. Sonntag nach Trinitatis hören wir von der Taufe, dass wir durch sie zu Gottes Volk hinzuberufen sind. Die Taufe läßt uns teilhaben an dem Tod und der Auferstehung Jesu, und so haben wir auch Teil an dem wunderbaren Licht, das mit Jesus in diese Welt leuchtet“ (www.daskirchenjahr.de).

Im Verlauf der fortlaufenden Bibellese hören wir Ps 135:
Größer als alle Götter ist unser Herr!
Halleluja! Lobt den Namen des Herrn, ihr Diener des Herrn! Ja, lobt ´ihn`, die ihr den Dienst im Tempel des Herrn verrichtet, in den Vorhöfen beim Heiligtum unseres Gottes. Lobt den Herrn, denn gütig ist der Herr, besingt seinen Namen zum Spiel auf der Harfe – ja, das ist wunderbar! Denn der Herr hat die Nachkommen Jakobs für sich erwählt, hat Israel zu seinem persönlichen Eigentum ´erklärt`. Ja, ich bin gewiss: Der Herr ist groß! Größer als alle Götter ist unser Herr! Alles, was dem Herrn gefällt, das vollbringt er, sei es im Himmel oder auf der Erde, im Meer oder in den tiefsten Tiefen. Er führt Wolken herauf vom Ende der Erde, Blitze lässt er dem Regen folgen, er holt den Wind hervor aus seinen Vorratskammern. Er war es, der die Erstgeborenen Ägyptens tötete, sowohl bei den Menschen als auch beim Vieh. Zeichen und Wunder ließ er in deiner Mitte, Ägypten, geschehen, am Pharao und an dessen Dienern. Er war es, der starke Völker vernichtend schlug und mächtige Könige tötete – Sihon, den König der Amoriter, und Og, den König Baschans. Alle Königreiche Kanaans ´besiegte er` und gab ihr Land anderen zum Eigentum – zum ewigen Besitz gab er es Israel, seinem Volk. Herr, dein Name besteht für immer, jetzt und in allen künftigen Generationen wird man dich ehren. Denn der Herr wird seinem Volk zum Recht verhelfen, wird Erbarmen haben mit all seinen Dienern. Die Götzen der fremden Völker hingegen sind Figuren aus Silber oder Gold, ein Machwerk von Menschenhand. Einen Mund haben sie, doch sprechen können sie nicht; Augen haben sie, sehen aber nichts. Ohren haben sie und können nicht hören, auch ist kein Atem in ihrem Mund. Genau so ´hilflos` sind die Menschen, die sie angefertigt haben, und jeder, der auf solche Götzen vertraut! Volk Israel, preise den Herrn! Ihr Nachkommen Aarons, preist den Herrn! Ihr alle aus dem Stamm Levi, preist den Herrn! Ihr alle, die ihr Ehrfurcht habt vor dem Herrn, preist den Herrn! 21 Gepriesen sei der Herr vom Berg Zion aus, er, der in Jerusalem wohnt. Halleluja! (NGÜ)

Die Evangeliumslesung für den heutigen Sonntag steht in Mt 28, 16-20:
Jesus zeigt sich seinen Jüngern
Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, zu dem Jesus sie bestellt hatte. Als sie ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder, doch einige hatten auch Zweifel. Jesus trat auf sie zu und sagte: »Gott hat mir unbeschränkte Vollmacht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht nun zu allen Völkern der Welt und macht die Menschen zu meinen Jüngern und Jüngerinnen! Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Und das sollt ihr wissen: Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.« (GNB)

Die Leitgedanken der NAK für den 6. Sonntag nach Trinitatis tragen die Überschrift: „Das Böse überwinden“

Die Predigtgrundlage findet sich in „1. Johannes 5, 5: Wer ist es aber, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist?“ (LUT)

Begründet wird dieser Schwerpunkt so: „Am dritten Juli feiern wir wieder einen Gottesdienst für Entschlafene. Solche Gottesdienste haben ihren Grund in der Erkenntnis, dass sich das Heilsangebot Gottes an alle Menschen richtet, hier und in der jenseitigen Welt. Ein wesentliches Element solcher Gottesdienste ist ein in allen Gemeinden gemeinsam vorgetragenes Fürbittgebet. Dieses kann folgende Inhalte haben: Dank, dass durch das Opfer Jesu auch Unerlösten aus der jenseitigen Welt Gnade und Heil zuteilwerden können, dass die Seelen durch die Hinnahme der Sakramente in die Gemeinschaft mit Jesus Christus und seiner Gemeinde kommen und darin gestärkt werden, dass auch ihnen der Zugang zum Reich Gottes und zum ewigen Leben offen steht. Fürbitte für die unerlösten Seelen, dass sie die Kraft erhalten, sich vertrauensvoll und demütig an den Herrn zu wenden und sich durch nichts davon abhalten lassen, dass sie verlangend nach der Barmherzigkeit Gottes und den Sakramenten sind, dass Gott ihnen seine ganze Liebe und Zuwendung schenken möge. (SN 2 „Liturgie der Gottesdienste der Neuapostolischen Kirche“)“ (alle Zitate sind entnommen aus den o. g. Leitgedanken der NAK).

Zum heutigen Sonntag erklingt in mir die Kantate: „Es ist das Heil uns kommen her“ (BWV 9) von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Er komponierte die Choralkantate zwischen 1732 und 1735 in Leipzig für den 6. Sonntag nach Trinitatis als Ergänzung zu seinem zweiten Kantatenzyklus.

Mein Lied für den heutigen Sonntag lautet: „Sonne der Gerechtigkeit (T: verschiedene Textdichter; M: Böhmen 1467, Nürnberg 1556, Geistliche Böhmische Brüder 1566).

Kommentar: Die Predigtgrundlage der NAK-Gottesdienste steht in diesem Zusammenhang: 1. Johannes 5, 1-8: "Die Kraft des Glaubens: Wer glaubt, dass Jesus der Christus ist, der ist von Gott geboren; und wer den liebt, der ihn geboren hat, der liebt auch den, der von ihm geboren ist. Daran erkennen wir, dass wir Gottes Kinder lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer ist es aber, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus Gottes Sohn ist? Dieser ist's, der gekommen ist durch Wasser und Blut, Jesus Christus; nicht im Wasser allein, sondern im Wasser und im Blut; und der Geist ist's, der das bezeugt, denn der Geist ist die Wahrheit. Denn drei sind, die das bezeugen: der Geist und das Wasser und das Blut; und die drei stimmen überein. (LUT) 
So betrachtet weist dieser Abschnitt direkt auf den Tauf- und Missionsbefehl und somit auf dasThema des 6. Sonntags nach Trinitatis hin. Denn in der [Wasser-] Taufe handelt der dreieinige Gott: "der Schöpfer, der einem Menschen und allem Lebendigen das Leben gegeben hat und es erhält, der Erlöser, der alle seine Schuld auf sich nimmt [durch sein Blut] und ihn in die Freiheit entlässt, und der Heilige Geist, der ihm Sehnsucht, Lebensmut und Glauben schenkt und ihn so zur ewigen Vollendung führt. In diesem Dreifachen ist die Identität eines Christenmenschen begründet. In der Taufe kommt Gott mit einem Menschen schon zu dessen Lebzeiten zum Ziel. Die Taufe ist das Sakrament der Identität. (...) Die Identität eines Christenmenschen verwirklicht sich nicht autistisch, sondern in der Gemeinschaft der Ortsgemeinde und der weltweiten Christenheit. Insofern verweist das Sakrament der Identität auf das Sakrament der Sozialität, das Abendmahl" (Hans-Martin Barth: Taufe, 218f. In: Hübener & Orth, 2007, 215-218). 

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