Sonntag, 10. Juli 2016

8. Sonntag nach Trinitatis; mit einem Kommentar zu den Leitgedanken der NAK vom 17. Juli 2016


Früchte des Geistes


„Der 8. Sonntag nach Trinitatis fragt nach der Antwort des Menschen auf das Handeln Gottes in seinem Leben. Diese Antwort erfordert nicht viel; es ist eigentlich ein schlichtes "Nichtverbergen" dessen, was man bekommen hat. Schwerpunkt der Texte ist aber auch das Licht, das von denen, die dem Volk Gottes angehören, ausgeht, oder an dem sie teilhaben. Die Zusage Jesu: Ihr seid das Licht der Welt - läßt uns fragen, wodurch diese Zusage gerechtfertigt ist. Wir erkennen, dass es nicht unser Handeln ist, sondern der Glaube an den, der selber das Licht dieser Welt ist. Dieser Glaube läßt uns teilhaben an der Liebe Gottes, die sich uns in Jesus Christus erwiesen hat, und indem wir von dieser Liebe durch unser Leben zeugen, tragen wir das Licht in diese Welt“ (www.daskirchenjahr.de).

Im Verlauf der fortlaufenden Bibellese hören wir Ps 124:
Der Herr ist auf unserer Seite
Wäre nicht der Herr auf unserer Seite gewesen – so soll Israel bekennen – wäre nicht der Herr auf unserer Seite gewesen, als sich mächtige Feinde gegen uns wandten, dann hätten sie uns lebendig verschlungen, als ihr Zorn gegen uns entbrannte. Dann hätten uns die Wasserfluten weggeschwemmt, ein vernichtender Strom hätte sich über uns ergossen. Ja, sie hätten uns mit sich fortgerissen, diese wild tobenden Wassermassen! Gepriesen sei der Herr, der uns nicht den Raubtierzähnen dieser Menschen zur Beute überließ! Wir sind entkommen wie ein Vogel aus dem Netz des Vogelfängers, das Netz ist zerrissen – und wir sind frei Unsere Hilfe finden wir beim Herrn, dessen Namen wir anrufen; sie kommt von ihm, der Himmel und Erde geschaffen hat. (NGÜ)

Die Evangeliumslesung für den heutigen Sonntag steht in Mt 5, 13-16:
Die Aufgabe der Jünger
»Ihr seid das Salz für die Welt. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, wodurch kann es sie wiederbekommen? Es ist zu nichts mehr zu gebrauchen. Es wird weggeworfen und die Menschen zertreten es. Ihr seid das Licht für die Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Auch zündet niemand eine Lampe an, um sie dann unter einen Topf zu stellen. Im Gegenteil, man stellt sie auf den Lampenständer, damit sie allen im Haus Licht gibt. Genauso muss auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.« (GNB)

Die Leitgedanken der NAK für den 8. Sonntag nach Trinitatis tragen die Überschrift: „Freundschaft mit Gott und dem Nächsten“

Die Predigtgrundlage findet sich in „Prediger (Kohelet) 4,12: Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen, und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei.“ (LUT)

Begründet wird diese Auswahl so: „Die Predigt am dritten Sonntag im Juli soll „die Gemeinschaft“ thematisieren. Der Wert der Gemeinschaft und Gedanken, wie wir Gemeinschaft pflegen und genießen können, wird anhand von Pred 4,12 entfaltet“ (alle Zitate sind entnommen aus den o. g. Leitgedanken der NAK).

Zum heutigen Sonntag erklingt in mir die Kantate: „Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz (BWV 136) von Johann Sebastian Bach (1685-1750), geschrieben 1723 in Leipzig für den achten Sonntag nach Trinitatis, den 18. Juli 1723.
Mein Lied für den heutigen Sonntag lautet: „Vertraut den neuen Wegen“ (T: Klaus-Peter Hertzsch, 1989; M: Böhmische Brüder 1544)

Kommentar: Statt eines Kommentars möchte ich den Text des Liedes für den heutigen Sonntag wiedergeben und ein Buch empfehlen: Beatrice von Weizsäcker: Ist da jemand? Gott und meine Zweifel, 2014, München, Piper TB 30414, insbesondere 280ff.

Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr euch weist,
weil Leben heisst: sich regen, weil Leben wandern heisst.
Seit leuchtend Gottes Bogen am hohen Himmel stand,
sind Menschen ausgezogen in das gelobte Land.

Vertraut den neuen Wegen und wandert in die Zeit.
Gott will, dass ihr ein Segen für seine Erde seid.
Der uns in frühen Zeiten das Leben eingehaucht,
der wird uns dahin leiten, wo er uns will und braucht.

Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt.
Er selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land.
Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit.
Die Tore stehen offen, das Land ist hell und weit.

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