Freitag, 30. Dezember 2016

Neujahrstag - Kommentar zur Predigtgrundlage der NAK vom 01.01.2017



Der Weg mit Gott (Das Jahr des Herrn)


Tagesspruch: Kol 3, 17:
„Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.“ (LUT)
„Alles, was ihr in Wort oder Werk tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Dankt Gott, dem Vater, durch ihn!“ (EU)

Tagespsalm 8:
Die Herrlichkeit Gottes und die Größe des Menschen
HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen, der du zeigst deine Hoheit am Himmel! Aus dem Munde der jungen Kinder und Säuglinge / hast du eine Macht zugerichtet um deiner Feinde willen, dass du vertilgest den Feind und den Rachgierigen. Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Du hast ihn wenig niedriger gemacht als Gott, mit Ehre und Herrlichkeit hast du ihn gekrönt. Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan: Schafe und Rinder allzumal, dazu auch die wilden Tiere, die Vögel unter dem Himmel und die Fische im Meer und alles, was die Meere durchzieht. HERR, unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen! (LUT)

Die Predigtgrundlage der NAK vom 01.01.2017 ist aus „Philipper 4, 20: Gott aber, unserm Vater, sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ (LUT1984)

Die Predigtgrundlage ist in die folgende Wortumgebung eingebettet: Philipper 4, 1-20: Dank für die Gabe der Gemeinde
Mahnung zur Einigkeit und zur Freude im Herrn
Also, meine lieben Brüder und Schwestern, nach denen ich mich sehne, meine Freude und meine Krone, steht fest in dem Herrn, ihr Lieben. Evodia ermahne ich und Syntyche ermahne ich, dass sie eines Sinnes seien in dem Herrn. Ja, ich bitte auch dich, mein treuer Gefährte, steh ihnen bei; sie haben mit mir für das Evangelium gekämpft, zusammen mit Klemens und meinen andern Mitarbeitern, deren Namen im Buch des Lebens stehen. Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Eure Güte lasst kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe! Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren. Weiter, Brüder und Schwestern: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht! Was ihr gelernt und empfangen und gehört und gesehen habt an mir, das tut; so wird der Gott des Friedens mit euch sein.
Dank für die Gabe der Gemeinde
Ich bin aber hocherfreut in dem Herrn, dass ihr wieder eifrig geworden seid, für mich zu sorgen; ihr wart zwar immer darauf bedacht, aber die Zeit hat's nicht zugelassen. Ich sage das nicht, weil ich Mangel leide; denn ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie's mir auch geht. Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden; ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht. Doch ihr habt wohl daran getan, dass ihr meine Bedrängnis geteilt habt. Denn ihr Philipper wisst auch, dass am Anfang meiner Predigt des Evangeliums, als ich auszog aus Makedonien, keine Gemeinde mit mir Gemeinschaft gehabt hat im Geben und Nehmen als ihr allein. Denn auch nach Thessalonich habt ihr etwas gesandt für meinen Bedarf, einmal und danach noch einmal. Nicht, dass ich das Geschenk suche, sondern ich suche die Frucht, damit sie euch reichlich angerechnet wird. Ich habe aber alles erhalten und habe Überfluss. Ich habe in Fülle, nachdem ich durch Epaphroditus empfangen habe, was von euch gekommen ist: ein lieblicher Geruch, ein angenehmes Opfer, Gott gefällig. Mein Gott aber wird all eurem Mangel abhelfen nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. Gott aber, unserm Vater, sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. (LUT)

Kommentar:
  • „Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche stehen vor dem Problem, wie sie in ihren Gottesdiensten auf den Beginn des bürgerlichen Jahres, die Ängste und Hoffnungen der Menschen reagieren sollen.“ Die Feier oder das Gedenken zu Beginn des neuen Jahres kann als „pastorale Chance“ begriffen werden, den Menschen dort abzuholen, wo er als Bürger in seiner Lebensumgebung eben steht. Als Kollektiv, als Lebensgemeinschaft in einer Stadt oder Kommune, stehen wir an der Schwelle zu einem neuen Zeitabschnitt.
Dem Kirchenjahr resp. dem biblischen Ablauf strenger folgend handelt es sich heute um „den Tag der Beschneidung und der Namensgebung des Herrn: Bei Lukas (2, 21) heißt es in einer kurzen Notiz: ‚Und als acht Tage um waren und er beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, welcher genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war‘“ (Bieritz, 2014, 143f).
Das Neujahrsfest hat also große Ähnlichkeit mit einem Geburtstag oder einer Tauffeier. In unserer Gesellschaft wird Beschneidung als Verstümmelung, Unrecht und sexuelle Gewalt verstanden. In dieser Hinsicht ist die Wendung des Neujahrsfestes zu einem Bürgerfest folgerichtig. Einer Predigt am Neujahrstag würde jedoch eine kritische Betrachtung der Beschneidungspraxis gut zu Gesicht stehen. 
  • Die neuapostolische Kirche veröffentlicht an diesem Tag, einem Taufspruch oder Geburtstagswunsch gleich, ihre Jahreslosung. Sie stellt auch die Predigtgrundlage für den Gottesdienst an Neujahr dar. Der „Tag der Beschneidung und der Namensgebung des Herrn“ findet keine Erwähnung oder Berücksichtigung (vergl. dazu die Leitgedanken der NAK, 2017, 1).
Nicht mit dem Dank an die Gemeinde, sondern mit einem Lob Gottes schließt Paulus den Abschnitt, der der NAK als Predigtgrundlage dienst. Auch hier lenkt Paulus den Blick der Gemeinde auf Gott, hier als Geber der Gaben (vergl. Egger, 1985, 70).
„Im Zentrum der Auslegung dieses Briefes steht seit jeher 2, 6-11. Dass dieses Stück vorpaulinisch ist, ändert nichts daran, dass Paulus es sich theologisch aneignet. Im Kontext geht es deutlich um Jesus als Vorbild und Urbild. Denn das Anliegen des Paulus ist die Einheit der Gemeinde“ (BNÜ, Einleitung zu „Brief an die Phiipper“, 205).
In den Leitgedanken der NAK wird Gott-Vater, in seinem Patriarchat und seiner Autorität in den Mittelpunkt der Verkündung gestellt (vergl. dazu die Leitgedanken der NAK, 2017, 1).

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