Mittwoch, 4. Januar 2017

2. Sonntag nach Epiphanias - Kommentar zur Predigtgrundlage der NAK vom 15.01.2017



Der Freudenmeister (Die Hochzeit zu Kana)


Wochenspruch: Joh 1, 17:
Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (LUT)
Denn Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. (EU)

Wochenpsalm: Psalm 105, 1-8:
Lob Gottes für seine Heilstaten in Israels Frühzeit
Danket dem HERRN und rufet an seinen Namen; verkündigt sein Tun unter den Völkern! Singet ihm und spielet ihm, redet von allen seinen Wundern! Rühmet seinen heiligen Namen; es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen! Fraget nach dem HERRN und nach seiner Macht, suchet sein Antlitz allezeit Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Zeichen und der Urteile seines Mundes, du Geschlecht Abrahams, seines Knechts, ihr Söhne Jakobs, seine Auserwählten! Er ist der HERR, unser Gott, er richtet in aller Welt. Er gedenkt ewiglich an seinen Bund, an das Wort, das er verheißen hat für tausend Geschlechter, (…) (LUT)

Die Predigtgrundlage der NAK vom 15.01.2017 ist aus „Offenbarung 1,17: Als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte.“ (LUT1984)

Die Predigtgrundlage ist in die folgende Wortumgebung eingebettet: Apk 1, 1-20:
Der Auftrag an Johannes
Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse an der Bedrängnis und am Reich und an der Geduld in Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu willen. Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune, die sprach: Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es an die sieben Gemeinden: nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamon und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea. Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohn gleich, der war angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel. Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme und seine Füße gleich Golderz, wie im Ofen durch Feuer gehärtet, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen; und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht. Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. Schreibe, was du gesehen hast und was ist und was geschehen soll danach. Das Geheimnis der sieben Sterne, die du gesehen hast in meiner rechten Hand, und der sieben goldenen Leuchter ist dies: Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind sieben Gemeinden. (LUT)

Kommentar: „Die Hochzeit zu Kana steht im Mittelpunkt dieses Sonntages. Dieses Evangelium bestimmt auch das Proprium des 2. Sonntags nach Epiphanias nach der evangelischen Ordnung“ (Bieritz, 2014, 153f). Zur Interpretation des heutigen Evangeliums verweise ich auf „Wein im Überfluss (Die Hochzeit zu Kana)“ von Silke Petersen aus Zimmermann (Hg.), Kompendium der frühchristlichen Wundererzählungen, 2013, 669-680. Petersen sieht in dieser Wundererzählung „das Wirken Jesu in konzentrierter Form, (…) sozusagen eine Verdichtung des Gesamtevangeliums“ (677).

In den Predigten der neuapostolischen Kirche „wird uns Jesus Christus als der Erste und der Letzte vorgestellt. Auch Gott, der Sohn, ist Urheber der Schöpfung, niemand kann ihn daran hindern, sein Werk zu vollenden. Wir geben ihm den ersten Platz in unseren Herzen und bleiben ihm treu bis zum Ende“ (Leitgedanken der NAK, 2017, 1).

Die Predigtgrundlage für die heutigen Gottesdienste in der NAK ist aus der sogen. „Berufungsvision“ entnommen. „Wann immer sich Epiphanien ereignen, erschrickt der Mensch. Das reicht im AT von Gen 32 bis hin im NT zu Lk 1, 29. Dazwischen liegen Jes 6, 5; Ez 1, 28; Dan 8, 18; 10, 9-11; äthHen 14, 14-24 und viele mehr. Das Erschrecken gehört also gewissermaßen zum Erzählinventar von Erscheinungsgeschichten. Dem schließt sich das ‚Fürchte dich nicht’ an. Dem Niederfallen wie tot folgt folgen die Berührungsgeste und die Aufforderung sich nicht zu fürchten. Auch das gehört zur Gattung Epiphanie (Theophanie) - von Hagar (Gen 21, 17) bis zum „Fürchte dich nicht“ (Lk 2, 10) der Weihnachtsgeschichte. Zuweilen kommt zum ‚Fürchte dich nicht’ die stärkende Berührung hinzu (vergl. Dan 10, 16-18). ‚Ich bin der Erste und der Letzte…“ Die Selbstprädikation tritt im AT als Selbstprädikation Gottes auf (vergl. Jes 44, 6; 48, 12). Was dort Selbstprädikation Gottes ist, wird hier in der Apk auf Christus übertragen; Christus ist der an Anfang der Geschichte und an ihrem Ende Stehende“ Lichtenberger, 2014, Die Apokalypse, 78).

Damit passt sich die Auswahl in den Jahrkreis und das Kirchenjahr der Kath. Kirche resp. der EKD ein.

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