Donnerstag, 27. April 2017

Miserikordias Domini - Kommentar zur Predigtgrundlage der NAK vom 30.04.2017


Der gute Hirte

Wochenspruch: Joh 10, 11.27.28:
„Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.“ (LUT)
"Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben.“ (EU)

Wochenpsalm: Psalm 34:
Unter Gottes Schutz
Ich will den HERRN loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein. Meine Seele soll sich rühmen des HERRN, dass es die Elenden hören und sich freuen. Preiset mit mir den HERRN und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen! Da ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht. Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden. Als einer im Elend rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten. Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus. Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet! Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen! Denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel. Reiche müssen darben und hungern; aber die den HERRN suchen, haben keinen Mangel an irgendeinem Gut. Kommt her, ihr Kinder, höret mir zu! Ich will euch die Furcht des HERRN lehren. Wer ist's, der Leben begehrt und gerne gute Tage hätte? Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden. Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach! Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien. Das Antlitz des HERRN steht wider alle, die Böses tun, dass er ihren Namen ausrotte von der Erde. Wenn die Gerechten schreien, so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not. Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. Der Gerechte muss viel leiden, aber aus alledem hilft ihm der HERR. Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, dass nicht eines von ihnen zerbrochen wird. Den Frevler wird das Unglück töten, und die den Gerechten hassen, fallen in Schuld. Der HERR erlöst das Leben seiner Knechte, und alle, die auf ihn trauen, werden frei von Schuld. (LUT)

Die Predigtgrundlage der NAK vom 30.04.2017 ist aus „1. Korinther 3,11: Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (LUT1984)

Die Predigtgrundlage der NAK ist in den folgenden Kontext eingebettet: 1. Kor 3, 1-17:
Die Unmündigkeit der Korinther
Und ich, Brüder und Schwestern, konnte nicht zu euch reden wie zu geistlichen Menschen, sondern wie zu fleischlichen, wie zu unmündigen Kindern in Christus. Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht feste Speise; denn ihr konntet sie noch nicht vertragen. Auch jetzt könnt ihr's noch nicht, denn ihr seid noch fleischlich. Denn wenn Eifersucht und Zank unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und lebt nach Menschenweise? Denn wenn der eine sagt: Ich gehöre zu Paulus, der andere aber: Ich zu Apollos –, ist das nicht nach Menschenweise geredet?
Mitarbeiter Gottes
Was ist nun Apollos? Was ist Paulus? Diener sind sie, durch die ihr gläubig geworden seid, und das, wie es der Herr einem jeden gegeben hat: Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben. So ist nun weder der etwas, der pflanzt, noch der begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. Der aber pflanzt und der begießt, sind einer wie der andere. Jeder aber wird seinen Lohn empfangen nach seiner Arbeit. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. Nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe ich den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut. Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des Gerichts wird es ans Licht bringen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch. 16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören, denn der Tempel Gottes ist heilig – der seid ihr. (LUT)

Kommentar:



  • „Der katholische Dritte Sonntag der Osterzeit ist nach evangelischer Ordnung der Sonntag vom Guten Hirten. Der 2. Sonntag nach Ostern, Miserikordias Domini, leitet sich vom Beginn der früheren lateinischen Antiphon ab: Misericordias Domini plena est terra (Er liebt Gerechtigkeit und Recht; die Erde ist voll der Güte des HERRN). Als Evangelium liest man Joh 10, 11-30.
  • Die katholische Ordnung unterbricht in den Lesejahren A und B die Johanneslesungen. Im Lesejahr C liest man Joh 21.
  • Die Auswahl der Predigtgrundlage in der NAK für diesen Sonntag wird so begründet: An diesem Sonntag wird „auf den Grund aller Erlösung von Sünde und Tod verwiesen - Jesus Christus, der Grund der Kirche und unseres Glaubens“ (Leitgedanken zum Gottesdienst 3/17, 4).
„Im Bereich der Metaphorik begegnet die Welt der Architektur. Paulus vergleicht die Christen mit einem Tempel, in dem der Heilige Geist wohnt und als Gottes Bau. Der Begriff oikodomein kommt besonders häufig in ekklesiologischem Kontext vor und hebt bildlich die Verantwortung des Baumeisters sowie das stetige und planvolle Aufbauen der Gemeinde hervor. In weisheitlicher Manier vergleicht Matthäus den Klugen, der auf die Worte der Bergpredigt hört, mit einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels gründet, während der, der nicht hört und danach handelt, auf Sand baut, so dass sein Haus vom kommenden Sturzregen hinweggespült wird“ (Hübner & Zangenberg, 2009, 39. In: Crüsemann (Hg.): Sozialgeschichtliches Wörterbuch zur Bibel).

„Liebe Gemeinde. Auf das Fundament kommt es an, auf einen tragfähigen Grund, auf den mein persönliches Leben wie auch ganze Gesellschaften gebaut sein müssen. Dagegen aber steht der Zeitgeist des Pragmatismus, das Lebensmodell des Pragmatikers. Er denkt und sagt: So denken alle, so handeln alle... und schließt daraus: Das kann also nicht verkehrt sein. Martin Luther war offenbar das Gegenstück eines Pragmatikers, allerdings alles andere als ein Fundamentalist, vielmehr einer, der an entscheidender Stelle ein Fundament hatte. Denn als er damals auf dem Reichstag in Worms vor den Mächtigen des Reiches und der Kirche stand und ihm mit Empörung entgegen gehalten wurde, ob er denn ernsthaft sich erdreisten wolle zu behaupten, gegen eine tausendjährige Tradition die Wahrheit alleine gefunden haben zu wollen, da antwortete er: Päpste und Konzile haben viele Mal geirrt, pragmatisch geirrt, „pragmatisch“ – meint: gebunden und gefangen in einem oberflächlichen Nützlichkeitsdenken, das angetrieben wird von Machterhalt, Bequemlichkeit, Denkfaulheit und wirtschaftlichem Opportunismus – all das schon vor 500 Jahre, was uns heute tagtäglich in den großen und kleinen Entscheidungen und Weichenstellung auch unseres Lebens und unserer Gesellschaft ganz ähnlich begegnet“ (Auszug aus: http://www.benningen-evangelisch.de/fileadmin/mediapool/gemeinden/KG_benningen/PDF_01/Predigten/Predigt_zu_Einen_andere_Grund_1._Kor_3.pdf. Download vom 27.4.2017).

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