Apostel und Propheten
Wochenspruch: Lk 10,16:
„Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich.“ (LUT)
„Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab.“ (EU)
Wochenpsalm: Psalm 34:
Unter Gottes Schutz
Ich will den HERRN loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein. Meine Seele soll sich rühmen des HERRN, dass es die Elenden hören und sich freuen. Preiset mit mir den HERRN und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen! Da ich den HERRN suchte, antwortete er mir und errettete mich aus aller meiner Furcht. Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden. Als einer im Elend rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten. Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus. Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet! Fürchtet den HERRN, ihr seine Heiligen! Denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel. Reiche müssen darben und hungern; aber die den HERRN suchen, haben keinen Mangel an irgendeinem Gut. Kommt her, ihr Kinder, höret mir zu! Ich will euch die Furcht des HERRN lehren. Wer ist's, der Leben begehrt und gerne gute Tage hätte? Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden. Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach! Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien. Das Antlitz des HERRN steht wider alle, die Böses tun, dass er ihren Namen ausrotte von der Erde. Wenn die Gerechten schreien, so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not. Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. Der Gerechte muss viel leiden, aber aus alledem hilft ihm der HERR. Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, dass nicht eines von ihnen zerbrochen wird. Den Frevler wird das Unglück töten, und die den Gerechten hassen, fallen in Schuld. Der HERR erlöst das Leben seiner Knechte, und alle, die auf ihn trauen, werden frei von Schuld. (LUT)
Die Predigtgrundlage der NAK vom 18.06.2017 ist aus „2. Korinther 3,3: Ist doch offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid, durch unsern Dienst zubereitet, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln, nämlich eure Herzen.“ (LUT1984)
NGÜ überträgt diese Stelle so: Ja, es ist offensichtlich, dass ihr ein Brief seid, den Christus selbst verfasst hat und der durch unseren Dienst zustande gekommen ist. Er ist nicht mit Tinte geschrieben, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, und die Tafeln, auf denen er steht, sind nicht aus Stein, sondern aus Fleisch und Blut; es sind die Herzen von Menschen. (NGÜ)
NGÜ überträgt diese Stelle so: Ja, es ist offensichtlich, dass ihr ein Brief seid, den Christus selbst verfasst hat und der durch unseren Dienst zustande gekommen ist. Er ist nicht mit Tinte geschrieben, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, und die Tafeln, auf denen er steht, sind nicht aus Stein, sondern aus Fleisch und Blut; es sind die Herzen von Menschen. (NGÜ)
Kommentar:
„Mit diesem Sonntag beginnt die lange Reihe der Sonntage nach Trinitatis. Kalendarisch hängen sie vom Ostertermin ab, inhaltlich entfalten sie das Evangelium auf vielfältige, durchaus unterschiedliche Weise. Die Rede von der ›festlosen Zeit‹ des Kirchenjahres verkennt freilich, dass jeder Sonntag ein ›kleines Osterfest‹ ist und das Geschenk neuen, österlichen Lebens das Generalthema bildet, von dem her die anderen Glaubens- und Lebensthemen überhaupt erst sinnvoll behandelt werden können. Ausgangspunkt der Auslegungen ist dabei stets das Doppelgebot der Liebe. Die alttestamentliche Lesung zitiert das "Höre, Israel!" (Schma Jisrael; hebräisch שְׁמַע יִשְׂרָאֵל Sch'ma Jisrael, Schᵉma Jisrael oder kurz Sch'ma). Dies ist der zentrale Bestandteile des täglichen Gebets im Judentum. Der Sch'ma-Ausdruck umfasst die monotheistische Essenz des Judentums und den Zentralkontext der Tora, in welchen die Kernbotschaft der Nächstenliebe gebettet ist: „Höre Jisrael! Adonaj ist für uns Gott, einzig und allein Adonaj ist Gott“ (Dtn 6, 1-10).
„Mit diesem Sonntag beginnt die lange Reihe der Sonntage nach Trinitatis. Kalendarisch hängen sie vom Ostertermin ab, inhaltlich entfalten sie das Evangelium auf vielfältige, durchaus unterschiedliche Weise. Die Rede von der ›festlosen Zeit‹ des Kirchenjahres verkennt freilich, dass jeder Sonntag ein ›kleines Osterfest‹ ist und das Geschenk neuen, österlichen Lebens das Generalthema bildet, von dem her die anderen Glaubens- und Lebensthemen überhaupt erst sinnvoll behandelt werden können. Ausgangspunkt der Auslegungen ist dabei stets das Doppelgebot der Liebe. Die alttestamentliche Lesung zitiert das "Höre, Israel!" (Schma Jisrael; hebräisch שְׁמַע יִשְׂרָאֵל Sch'ma Jisrael, Schᵉma Jisrael oder kurz Sch'ma). Dies ist der zentrale Bestandteile des täglichen Gebets im Judentum. Der Sch'ma-Ausdruck umfasst die monotheistische Essenz des Judentums und den Zentralkontext der Tora, in welchen die Kernbotschaft der Nächstenliebe gebettet ist: „Höre Jisrael! Adonaj ist für uns Gott, einzig und allein Adonaj ist Gott“ (Dtn 6, 1-10).
- Im Mittelpunkt des heutigen Sonntags steht die Parabel vom reichen Mann und armen Lazarus, die als Evangelium diesen Sonntag ›regiert‹ (Lk 16,19-31). Siehe dazu Jutta Leonhardt-Balzer (2007): Wie kommt ein Reicher in Abrahams Schoß (Vom reichen Mann und armen Lazarus). In: Zimmermann: Kompendium der Gleichnisse Jesu, 647-660. Die alttestamentliche Lesung zitiert das Schema, das Grundbekenntnis Israels“ (Quelle: Bieritz: Der Gottesdienst im Kirchenjahr - Gemeindedienst der EKM. www.gemeindedienst-ekm.de/attachment/.../ bieritz_kirchenjahr.pdf).
- Die Auswahl der Predigtgrundlage für die Gottesdienste in der in NAK wird so begründet: „Im dritten Sonntagsgottesdienst des Monats wird deutlich, dass Kirche und Heiliger Geist zusammengehören. In den von Aposteln geleiteten Gemeinden ist der Heilige Geist dauerhaft gegenwärtig. Die Gemeinde des Herrn ist ein ‚Brief Christi‘, weil sie das Wirken Gottes durch den apostolischen Dienst bezeugt und sich durch das Apostolat auf die künftige Aufgabe vorbereiten lässt: als Priester Gottes und Christi die Frohe Botschaft allen Menschen zu verkündigen“ (Leitgedanken zum Gottesdienst 6/17, 3).
"Empfehlungsbriefe auszustellen war in der Antike ein weit verbreiteter Brauch. Ihr Grundmuster sieht so aus: (a) Die persönliche Tüchtigkeit des Überbringers wird herausgestellt, ebenso (b) seine besondere Beziehung zum Briefschreiber und zugleich wird (c) erinnert an das Band der Freundschaft zwischen Autor und Adressat" (Klauck, 1986, 34).
"Briefe können Gottesworte enthalten und vom Himmel gesandt sein. Die Offenbarung versteht sich als von Christus diktierter Brief. In der Auseinandersetzung mit den GegnerInnen im 2. Kor., die Paulus vorwerfen, mangels Empfehlungsbrief keinen Ausweis seiner Autorität zu besitzen, nennt Paulus die gemeinde 'unseren Brief' und charakterisiert sie als Himmelsbrief" (Schorch & Standhartinger (2009), 68. In: Crüsemann: Sozialgeschichtliches Wörterbuch zur Bibel. Sichwort: "Brief").
In der zitierten Stelle gehen diese Aspekte durcheinander. Eine Kommunikation besteht aus einer Nachricht von einem Sender an einen Empfänger. Hier wird nun noch zusätzlich ein Bote zwischengeschaltet. Als Sender wird Gott selber bezeichnet. Die Nachricht ist die Gemeinde und der Bote Paulus. Als Empfänger werden "die GegnerInnen" bezeichnet. Andererseits ist Paulus der Schreiber und der Bote in einer Person und die Gemeinde der Empfänger. Was ist denn aber die Nachricht an die Gemeinde? Paulus Betonung, dass es nicht um ihn selber gehe (Kap. 3, Vers 1), scheint dann auf das genaue Gegenteil hinzudeuten. Paulus ringt um die eigene Autorität.
Ich verstehe diese Stelle so: Sender ist Gott, die Nachricht ist die aktive Nachfolge Christi im Dienst am Nächsten und so in der Erfüllung des Doppelgebotes der Liebe. Die Betonung des Gebotes ist gleichzeitig ein Rückgriff auf die Tradition und eine Erinnerung an die Tora und das Sch'ma Israel. Die Nachricht ist also etwas dynamisches nichts statisches und zeigt sich in Gemeindegründungen und -wachstum. Nachricht und Empfänger sind reziprok und machen diese Energie aus. Teil dieser Tatkraft ist auch der Bote. Diese Lebendigkeit ist das Ostern im Hier und Jetzt.
Ich verstehe diese Stelle so: Sender ist Gott, die Nachricht ist die aktive Nachfolge Christi im Dienst am Nächsten und so in der Erfüllung des Doppelgebotes der Liebe. Die Betonung des Gebotes ist gleichzeitig ein Rückgriff auf die Tradition und eine Erinnerung an die Tora und das Sch'ma Israel. Die Nachricht ist also etwas dynamisches nichts statisches und zeigt sich in Gemeindegründungen und -wachstum. Nachricht und Empfänger sind reziprok und machen diese Energie aus. Teil dieser Tatkraft ist auch der Bote. Diese Lebendigkeit ist das Ostern im Hier und Jetzt.
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