Mittwoch, 11. September 2013

Kommentar zu den LG vom 22.09.2013

Predigtgrundlage für diesen Gottesdienst ist Lk 24, 36: "Als sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch" (zitiert aus den o. g. LG)!
Die Leitgedanken für die Predigt haben die Überschrift: "Friede aus Christus." Als Kernbotschaft wird folgendes formuliert: "Durch Begegnung mit dem Herrn erhalten wir seinen Frieden." Zum Kontext wird auf das nachösterliche Geschehen hingewiesen. Der Friedensgruß sei eine Art Erkennungszeichen Jesu. Der Frieden aus Jesus Christus nimmt dem Menschen die Angst. Ausdrücklich wird auch auf den Aufruf des ÖRK zum Friedensgebet am 21.9.13 hingewiesen.

Am 22.9. feiern wir den 17. Sonntag nach Trinitatis. Der Wochenpsalm im Ablauf des (ev.) Kirchenjahres für diesen Sonntag ist der Ps 25, 8-15. "Gütig und gerade ist der HERR; darum unterweist er die Sünder in dem Weg. Er leitet die Sanftmütigen im Recht und lehrt die Sanftmütigen seinen Weg. Alle Pfade des HERRN sind Gnade und Treue denen, die seinen Bund und seine Zeugnisse bewahren. Um deines Namens willen, HERR, vergib mir meine Schuld, denn sie ist groß. Wer ist nun der Mann, der den HERRN fürchtet? Ihn wird er unterweisen in dem Weg, den er wählen soll. Seine Seele wird im Guten wohnen, und seine Nachkommen werden das Land besitzen. Der HERR zieht ins Vertrauen, die ihn fürchten, und sein Bund dient dazu, sie zu unterweisen. Meine Augen sind stets auf den HERRN gerichtet; denn er, er wird meine Füße aus dem Netz lösen" (aus: Elberfelder Bibel mit Erklärungen, 2010).

In der Kommentierung dazu heißt es, dass das Wort "Pfade" auf den Bund hinweist, den Gott mit Israel geschlossen hat. Wer Gott ins Vertrauen zieht, der wird mit Erkenntnis beschenkt. Gottesfurcht ist der Weg, auf dem Gott seine Verheißungen erfüllt. Dieser Psalm und die oben angesprochene nachösterliche Geschichte fügen sich durch einen Kontrast zwischen Gottesfurcht und den eigenen menschlichen Ängsten ineinander: Sorge, Angst und unserer eigenes "Weh und Ach"  (Paul Gerhardt, Befiehl Du Deine Wege) helfen nicht weiter.  Die Angst vor übler Nachrede, Benachteiligung, Verfolgung und menschlichem, sozialen, finanziellem oder körperlichem Schaden bei einem offenen Bekenntnis zum Gottesglauben bzw. zu Gottes Geboten stehen dem Vertrauen gegenüber Gott, der Erkenntnis und den Verheißungen diametral gegenüber. Gottesfurcht ist letztlich das Vertrauen in Gottes Führung und der Glaube an das Gott-ist-mit-uns-Geschenk in Jesus Christus (Mt 1, 23).

Im Kommentar zum Neuen Testament mit der Einheitsübersetzung (Neue Echter Bibel, 1986) wird der Abschnitt Lk 24, 36 (-53) überschrieben mit "Befähigung der Jünger zu glaubwürdigen Zeugen." Man könnte auch sagen: Befähigung der Jünger zu glaubwürdigem Be-Zeugen. Die Jünger sollen also hingeführt werden zu ihrer Aufgabe als Verkünder der Osterbotschaft, die da lautet: "Ich bin die Auferstehung und das Leben" (Joh 11, 25; s. u.). Dies ist nur im Vertrauen auf Gott möglich. "Meine Augen sind stets auf den HERRN gerichtet; denn er, er wird meine Füße aus dem Netz (der üblen Nachrede, der Benachteiligung, der Verfolgung un der eigenen Angst) lösen" (Ps 25, 15).



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