Predigtgrundlage für diesen Gottesdienst ist: Hebräer 10, 22: „So lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem
Herzen in vollkommenem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen
Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser.“
Die Leitgedanken für die Predigt haben die Überschrift: "Hinwendung zu
Jesus Christus“
Als Kernbotschaft wird folgendes formuliert: „Wer sich mit ganzem
Herzen und im tiefen Glauben Jesus Christus naht, darf seine Zuwendung und Heil
erfahren.“
Die Bibelstelle wird in den folgenden Kontext gestellt: “Das
Bibelwort steht im Zusammenhang mit der Vorstellung von Jesus als dem Hohepriester,
der den Zugang zum Allerheiligsten – also zu Gott – eröffnet hat (Hebr 10, 19ff.).
Die Getauften dürfen nun „durch den Vorhang“ (Vers 20) treten, der das
Allerheiligste von den übrigen Räumen des Tempels abtrennte. Der Weg zu Gott
ist nun offen, der Getaufte ist von seinen Sünden befreit. Hebr 10, 23 ruft dazu
auf, im neuen Leben, das durch Christus möglich geworden ist, zu bleiben, ihn
zu bekennen und an der Verheißung seiner Wiederkunft festzuhalten.“
Schließlich werden die LG so zusammengefasst:
- „Weise ist, wer mit ganzem Herzen und vollkommenem Glauben vor den König und Priester Jesus tritt.
- Die Besprengung ist Zeichen der Reinigung, der Befreiung von Sünde.
- Die Waschung erinnert an die Heilige Wassertaufe, durch die wir in den Leib Christi eingefügt werden.
- Wir sehnen uns nach der Gemeinschaft und dem Leben mit Jesus Christus, das durch nichts mehr gestört wird“ (alle Zitate aus den o. g. LG).
Bei dem Hebräer-Brief ist die Autorenschaft zumindest umstritten. In der
Regel wird nicht davon ausgegangen, dass es sich um einen Brief des Paulus‘
handelt.
Theologisch wird „das Christusereignis erklärt auf dem Hintergrund der
jüdischen Motive der Hebräischen Bibel. Christus gilt als Hoher Priester
nach dem Vorbild des Melchisedeks (Gen 14, 18-20). Er ersetzt durch sein
einmaliges Opfer den Opferkult des Jerusalemer Tempels" (aus: Bibel in gerechter Sprache, 2.
Aufl., 2006, 2204).
Am 29.12.13 feiern wir den 1. Sonntag nach dem Christfest. „An diesem Tag
denken wir besonders an Simeon, der im Tempel auf den Trost Israels wartete in
der Gewissheit, dass Gott seine Verheißung erfüllen würde. Als er (…) Jesus,
sieht, preist er das Kind als das Licht der Heiden und die Freude Israels“ (aus:
Senftleben, Mit dem Kirchenjahr leben, 1988, 25).
Der Wochenpsalm im Ablauf des (ev.)
Kirchenjahres für diesen Sonntag ist der Ps
71, 14-18:
„Ich
aber werde stets ´auf dich` hoffen und noch mehr dazu beitragen, dass man dich
überall rühmt. Aus meinem Mund
wird man hören, wie du deine Treue erweist, den ganzen Tag will ich davon
reden, dass du Rettung schenkst. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft du
schon geholfen hast! Ich will ´zum Heiligtum`
kommen, um die mächtigen Taten Gottes, des Herrn, zu verkünden. Deine Treue will ich preisen, dich allein will ich rühmen. Gott,
schon von meiner Jugend an hast du mich unterwiesen, und bis zum heutigen Tag
verkünde ich deine Wunder. Verlass mich nicht im Alter, mein Gott, auch nicht,
wenn ich ein Greis mit weißen Haaren bin. Denn noch der Generation nach mir
möchte ich verkünden, wie du eingreifst; allen, die noch kommen,
will ich von deiner Macht erzählen“ (aus: Neue Genfer Übersetzung – Neues
Testament und Psalmen, 2011).
Die Lesung aus dem Evangelium findet sich bei Lk 2, 22-40:
Acht
Tage später, als die Zeit gekommen war, das Kind zu beschneiden, gab man ihm
den Namen Jesus – den Namen, den der Engel genannt hatte, noch bevor Maria das
Kind empfing. Als dann die im Gesetz des Mose festgelegte Zeit der Reinigung vorüber war, brachten Joseph und Maria das Kind
nach Jerusalem, um es dem Herrn zu weihen und so nach dem Gesetz des Herrn zu
handeln, in dem es heißt: »Jede männliche Erstgeburt
soll als heilig für den Herrn gelten.« Außerdem brachten sie das
Reinigungsopfer dar, für das das Gesetz des Herrn ein Turteltaubenpaar oder
zwei junge Tauben vorschrieb.
Die Begegnung mit Simeon
Damals
lebte in Jerusalem ein Mann namens Simeon; er war rechtschaffen, richtete sich
nach Gottes Willen und wartete auf die Hilfe für Israel. Der Heilige Geist ruhte
auf ihm, und durch den Heiligen Geist war ihm auch gezeigt worden, dass er
nicht sterben werde, bevor er den vom Herrn
gesandten Messias gesehen habe. Vom
Geist geleitet, war er an jenem Tag in den
Tempel gekommen. Als nun Jesu Eltern das Kind hereinbrachten, um mit ihm zu
tun, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme, pries
Gott und sagte: »Herr, nun kann dein Diener in Frieden sterben, denn du hast deine Zusage
erfüllt. Mit eigenen Augen habe ich das Heil gesehen, das du für alle
Völker bereitet hast – ein Licht, das die Nationen erleuchtet, und der Ruhm deines Volkes Israel.« [Hierbei handelt es sich um den Text des Nunc Dimittis; s. u.] Jesu Vater und Mutter
waren erstaunt, als sie Simeon so über ihr Kind reden hörten. Simeon segnete
sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: »Er ist dazu bestimmt, dass viele in
Israel an ihm zu Fall kommen und viele durch ihn aufgerichtet werden. Er wird
ein Zeichen sein, dem widersprochen wird –so sehr, dass auch dir ein Schwert
durch die Seele dringen wird. Aber dadurch wird bei vielen an den Tag kommen,
was für Gedanken in ihren Herzen sind.«
Die Prophetin Hanna
´In
Jerusalem` lebte damals auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuels
aus dem Stamm Ascher. Sie war schon sehr alt. Nach siebenjähriger Ehe war ihr
Mann gestorben; sie war Witwe geblieben
und war nun vierundachtzig Jahre alt. Sie verbrachte ihre ganze
Zeit im Tempel und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. Auch sie
trat jetzt zu Joseph und Maria. Voller Dank pries sie Gott, und zu allen, die
auf die Erlösung Jerusalems warteten, sprach sie über dieses Kind.
Rückkehr nach Nazaret. Jesu
Kindheit
Als
Josef und Maria alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn verlangte, kehrten
sie nach Galiläa in ihre Heimatstadt Nazaret zurück. Jesus wuchs heran; er war
ein kräftiges Kind, erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm“ (aus: Neue Genfer
Übersetzung – Neues Testament und Psalmen, 2011).
Die Komposition der Geschichten will die Aussage veranschaulichen, dass
Jesus in Wahrheit der verheißene Retter Israels und aller Völker ist. Dies wird erreicht durch die
- Namensnennung des Kindes und seiner Bedeutung (jahwe = (Name Gottes) (Hebräisch) jascha = helfen, retten, befreien (Hebräisch); Gott ist Hilfe/Heil/Rettung),
- doppelte Prophetie (eine doppelte Zeugenschaft erhöht die Glaubwürdigkeit der Zeugen und des bezeugten Ereignisses) und
- Verkündigung der Hanna, dessen Inhalt jedoch nicht überliefert ist. Vielleicht bezieht auch sie sich auf Jesaja und bezieht seine Prophetie auf das Kindlein (siehe Parallelstellen zu dem zitierten Evangelium).
Hannas Aussagen erhalten durch die Zahlensymbolik eine zusätzliche Überzeugungskraft. Es bleibt unklar, ob sie seit 84 Jahren Witwe ist oder ob sie 84 Jahre alt ist. Sie diente ihrem Mann jedenfalls 7 Jahre, was an die Jakobsgeschichte (Gen 29) erinnert und auch erinnern soll. Dann diente sie 7 x 12 Jahre Gott im Tempel, wenn man voraussetzt, dass sie seit 84 Jahren Witwe ist. Für jeden der 12 Stämme Israels diente sie also 7 Jahre. Auf diese Weise werden Israels Stammväter (Abraham, Isaak und Jakob) und das gesamte Volk Israels Zeugen (vergl.: Die Neue Echter Bibel: Kommentar zum neuen
Testament mit der Einheitsübersetzung (verschiedene Autoren), 1985). Bei dem
ungenannten Gebet Hannas könnte um einen Psalm
(Psalm 71?) oder auch um das Schma Jisrael (hebräisch שְׁמַע יִשְׂרָאֵל Sch'ma Jisrael, Schᵉma Jisrael oder kurz Sch'ma ‚Höre
Israel!‘) gehandelt haben. Der Sch'ma-Ausdruck umfasst die monotheistische Essenz des Judentums
und den Zentralkontext der Tora, in welchen die Kernbotschaft der Nächstenliebe
gebettet ist: „Höre Jisrael! Adonai (ist) unser Gott;
Adonai (ist) Eins“ (Dtn 6,4). Dies würde
einen Kontrast darstellen zu den Aussagen des Simeon (sozusagen das weibliche
Gegenprinzip).
Hochgeladen am 20.04.2009
From Ely Cathedral as part of 800th anniversary celebrations of Cambridge University. The music is sung by the choirs of Downing, Jesus, Queens', Magdalene, Selwyn, Sidney Sussex and St Catharine's Colleges.
Organist: Robert Quinney - Director of music: David Hill.
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