"Am 2. Advent wird
die nahe Erlösung durch den kommenden König thematisiert. Dieser König ist ein
Gerechter, ein Helfer, in seiner Selbsterniedrigung vermeintlich auch ein
Armer. Dabei stellt sich die Frage, wie wir uns auf diese Ankunft einstellen – was
löst sie in uns aus?"
Predigtgrundlage für
diesen Gottesdienst ist: Sach 9, 9: „Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du,
Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein
Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.“
Die Leitgedanken für die
Predigt haben die Überschrift: " Dein König kommt!"
Als Kernbotschaft wird
folgendes formuliert: "Wer Erlösung durch Christus erfährt, wartet mit Freuden
auf sein Erscheinen und bereitet sich darauf vor."
Die Predigtgrundlage ist
in den folgenden Kontext gestellt: "Sacharja gehörte zu den aus dem
babylonischen Exil nach Palästina zurückgekehrten Juden zu der Zeit, als man den
Aufbau des zerstörten Jerusalemer Tempels fortsetzte. Der König, der in Jerusalem
einzieht, entbehrt der konventionellen, herrscherlichen Attribute. Er ist „arm“
und reitet auf einem Esel."
Schließlich werden die
LG so zusammengefasst: „Siehe, wer zu dir kommt, und freue dich! Es ist
- dein König, der von Fremdherrschaft befreit;
- ein Gerechter, der nicht richtet aber von Sünde und Tod erlöst;
- ein Helfer aus den Ängsten der Seele und der Finsternis;
- ein Armer, der aber reich macht in Gott“ (alle Zitate aus den o. g. LG).
In der Bibelübersetzung nach Buber & Rosenzweig heißt es: „… nun kommt dir dein König, ein Erwahrter und Befreier ist er, ein Gebeugter, …“
„Mit der Friedensherrschaft
des Messias (…) bricht für Israel und die ganze Welt die großartige Zukunft
Gottes an. Der Esel dient als Symbol der Friedfertigkeit und der Armut, da er
zu Kriegszwecken ungeeignet ist. Der Messias besitzt volle Autorität, sodass
sein Wort genügt, um Frieden zu schaffen“ (zitiert aus: Elberfelder Bibel mit Erklärungen,
2010).
Am 08.12.13 feiern wir
den zweiten Sonntag des neuen Kirchenjahres - den 2. Advent!
Der 2. Advent hat das
Motto: "Der kommende Erlöser!" und wir denken dabei besonders an den
Tag, an dem Gott die Welt erlösen wird (aus: Senftleben, Mit dem Kirchenjahr
leben, 1988, 14).
Der Wochenpsalm im
Ablauf des (ev.) Kirchenjahres für diesen Sonntag ist der Ps 80, 2-7 und 15-20
(ich zitiere den gesamten Psalm und mache die genannten Stellen farblich kenntlich):
Gebet für
den zerstörten »Weinstock Gottes«
"Ein Psalm Asafs, vorzusingen, nach der Weise »Lilien des
Zeugnisses«. "Du Hirte Israels, höre, / der du Josef hütest wie Schafe! Erscheine, der du thronst über den Cherubim, vor Ephraim, Benjamin
und Manasse! Erwecke deine Kraft und komm uns zu Hilfe! Gott, tröste uns wieder
und lass leuchten dein Antlitz, so genesen wir. HERR, Gott Zebaoth, wie lange
willst du zürnen, während dein Volk zu dir betet? Du speisest sie mit
Tränenbrot und tränkest sie mit einem großen Krug voll Tränen. Du lässest unsre
Nachbarn sich um uns streiten, und unsre Feinde verspotten uns. "Gott Zebaoth, tröste uns wieder;" Du hast einen Weinstock aus
Ägypten geholt, hast vertrieben die Völker und ihn eingepflanzt. Du hast vor
ihm Raum gemacht / und hast ihn lassen einwurzeln, dass er das Land erfüllt
hat. Berge sind mit seinem Schatten bedeckt und mit seinen Reben die Zedern
Gottes. Du hast seine Ranken ausgebreitet bis an das Meer und seine Zweige bis
an den Strom. Warum hast du denn seine Mauer zerbrochen, dass jeder seine
Früchte abreißt, der vorübergeht? Es haben ihn zerwühlt die wilden Säue und die
Tiere des Feldes ihn abgeweidet. Gott Zebaoth, wende
dich doch! / Schaue vom Himmel und sieh darein, nimm dich dieses Weinstocks an!
Schütze doch, was deine Rechte gepflanzt hat, den Sohn, den du dir großgezogen
hast! Sie haben ihn mit Feuer verbrannt wie Kehricht; vor dem Drohen deines
Angesichts sollen sie umkommen. Deine Hand schütze den Mann deiner Rechten, den
Sohn, den du dir großgezogen hast. So wollen wir nicht von dir weichen. Lass
uns leben, so wollen wir deinen Namen anrufen. "Herr, Gott Zebaoth, tröste
uns wieder;" laß leuchten dein Antlitz, so genesen wir" (zitiert aus: Luther-Bibel, 1984/1985).
Die Lesung aus dem Evangelium findet sich bei Lk 21, 25-33:
"Vom
Kommen des Menschensohnes
Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der
Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des
Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die
über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.
Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer
Wolke kommen sehen. Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt
eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.
Mahnungen im Hinblick auf das Ende
Mahnungen im Hinblick auf das Ende
Und er gebrauchte einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und
die anderen Bäume an: Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, wisst ihr,
dass der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr (all) das
geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist. Amen, ich sage euch: Diese
Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft. Himmel und Erde werden
vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen" zitiert aus: Die Bibel -
Einheitsübersetzung, 1980).
Die Aussagen über das
Kommen des Menschensohnes bilden den Höhepunkt der Endzeitrede. Das beschriebene
Chaos erinnert an den Schöpfungsmythos und an Urflut, Urwirbel oder
Wasserfluten (vergl. Gen 1; unterschiedliche Übertragungen) und bezieht sich in
seiner Bildsprache auch auf andere alttestamentliche Endzeitzeichen. Affektiv
wird die Endzeit von Verwirrung, Unberechenbarkeit und Hilflosigkeit gekennzeichnet
sein (vergl. Am). Dem wird in der Parusie der Friede, der Überfluss und die Errettung
gegenüber gestellt.
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