Sonntag, 30. November 2014

2. Advent - Kommentar zu den LG vom 07.12.2014

Einleitung: „Die Gottesdienste der diesjährigen Adventszeit stehen unter dem Thema ‚Hoffnung‘ – die Hoffnung auf den Erlöser, auf den Herrn, der uns beisteht, die Hoffnung auf das kommende Heil in Jesus Christus. Im Gottesdienst zum 2. Advent wird der Beistand Gottes in den Mittelpunkt gestellt. Als Vorbild wird hier Maria gezeigt, die sich in besonderer Weise unter den Willen Gottes stellt. Gott steht denen bei, die ihm vertrauen. Wir wollen besonders in Zeiten der Prüfung seinem Willen folgen."

Die Leitgedanken für die Predigt tragen die Überschrift: „Der Herr ist mit dir!“

Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK ist „Lk 1,28: Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!“

Als Kernbotschaft wird folgendes formuliert: „Gott steht denen bei, die ihm vertrauen und sich unter seinen Willen stellen.“

Die Bibelstelle wird in den folgenden Kontext gestellt: „Nachdem ein Engel die Geburt des Johannes des Täufers verkündigt hatte, trat der Engel Gabriel vor Maria und verkündigte die Geburt des Gottessohnes. Maria antwortete dem Engel: ‚Siehe ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast‘ (Lk 1,38). Ausgehend von diesem Wort wird Maria in der christ- lichen Tradition als Sinnbild der Kirche gedeutet (KNK 3.4.9.5). Die Exegeten betonen die Beispielhaftigkeit der Mutter Jesu im Glauben, in der Gottergebenheit, in der Demut und in der Treue.“

Schließlich werden die LG so zusammengefasst:
„Maria hatte einen festen Glauben und vertraute Gott. Sie stellte sich unter Gottes Willen. Diesem Vorbild wollen wir nacheifern, indem wir
  • das Evangelium in unseren Alltag hineintragen;
  • in Zeiten der Prüfung der Begleitung Gottes vertrauen;
  • in der Gemeinschaft mit den Aposteln und den Glaubensgeschwistern bleiben“ (alle Zitate aus den o. g. LG).

Kommentar: Die Predigtgrundlage für die Gottesdienste in der NAK steht in dem folgenden Kontext:
„Ankündigung der Geburt Jesu
Als Elisabeth im sechsten Monat schwanger war, sandte Gott den Engel Gabriel zu einer unverheirateten jungen Frau, die in Nazaret, einer Stadt in Galiläa, wohnte. Sie hieß Maria und war mit Josef, einem Mann aus dem Haus Davids, verlobt. ‚Sei gegrüßt, dir ist eine hohe Gnade zuteil geworden!’, sagte Gabriel zu ihr, als er hereinkam. ‚Der Herr ist mit dir.‘ Maria erschrak zutiefst, als sie so angesprochen wurde, und fragte sich, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: ‚Du brauchst dich nicht zu fürchten, Maria, denn du hast Gnade bei Gott gefunden. Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und wird ›Sohn des Höchsten‹ genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Stammvaters David geben. Er wird für immer über die Nachkommen Jakobs herrschen, und seine Herrschaft wird niemals aufhören.‘ ‚Wie soll das zugehen?‘, fragte Maria den Engel. ‚Ich bin doch noch gar nicht verheiratet.‘ Er gab ihr zur Antwort: ‚Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig sein und Gottes Sohn genannt werden.‘ Und er fügte hinzu: ‚Auch Elisabeth, deine Verwandte, ist schwanger und wird noch in ihrem Alter einen Sohn bekommen. Von ihr hieß es, sie sei unfruchtbar, und jetzt ist sie im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich.‘ Da sagte Maria: ‚Ich bin die Dienerin des Herrn. Was du gesagt hast, soll mit mir geschehen.‘ Hierauf verließ sie der Engel“ (NGÜ, Lk 1,26-38).

„Der Text des Evangeliums ist ein trinitarischer Text. Denn hier tritt chronologisch zum ersten Mal in der Geschichte des NT der Heilige Geist neben Vater und Sohn auf“ (Berger, 2012, B, 30).
Bei Lk ist die Lebensentstehung Jesu in der Jungfrau Maria durch den Heiligen Geist als Zeichen für die Gottessohnschaft des Sohnes Mariens zu verstehen. Diese Zeichen ordnet sich durch die Bezugnahme auf den Heiligen Geist stimmig in die Gesamtsicht des NT ein, demnach Jesus als Sohn Gottes derjenige ist, „der da ist, der da war und der da kommt“ (LUT, Offb. 1,8). Nicht die „Jungfräulichkeit“ ist das Wunder, sondern die „Menschwerdung“ (Gottes). Die Kernbotschaft lautet demnach: „Denn Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht“ (NGÜ, Joh 3,16). In so fern ist Jesu Entstehung untrennbar mit seinem Leiden, seiner Auferstehung und seiner Wiederkunft verwoben (siehe unten das Evangelium zum 2. Advent). 

Anm.: „Jungfrau“ charakterisiert das heiratsfähige Mädchen zwischen 12 und 14 Jahren als noch unverheiratet. Sie ist aber durch den Ehevertrag rechtlich bereits an Josef gebunden, wenn sie auch noch nicht mit ihm zusammenlebt.


An diesem Sonntag feiern wird den zweiten Advent - „Wohl dem, der Lust hat am Gesetz des Herrn.“

Der Wochenpsalm in der fortlaufenden Bibellese ist Ps 1:
„Zwei Wege zur Wahl
Glücklich zu preisen ist, wer nicht dem Rat gottloser Menschen folgt, wer nicht denselben Weg geht wie jene, die Gott ablehnen, wer keinen Umgang mit den Spöttern pflegt. ´Glücklich zu preisen ist`, wer Verlangen hat nach dem Gesetz des Herrn und darüber nachdenkt Tag und Nacht. Er gleicht einem Baum, der zwischen Wasserläufen gepflanzt wurde: zur Erntezeit trägt er Früchte, und seine Blätter verwelken nicht. Was ein solcher Mensch unternimmt, das gelingt. Ganz anders ist es bei den Gottlosen: Sie gleichen der Spreu, die der Wind wegweht. Darum können sie auch nicht bestehen, wenn Gott Gericht hält. Wer Gott ablehnt, hat keinen Platz in der Gemeinde derer, die nach seinem Willen leben! Der Herr wacht schützend über dem Weg der Menschen, die seinen Willen tun. Der Weg aber, den die Gottlosen gehen, führt ins Verderben“ (NGÜ).

Die Lesung aus dem Evangelium findet sich bei Lk 21,25-33:
„Vom Kommen des Menschensohnes
Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. Und er gebrauchte einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an: Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr (all) das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“ (EU).




Veröffentlicht am 24.06.2013
Johannes Eccard (1553-1611): Übers Gebirg Maria geht
UniversitätsChor, München. Leitung: Johannes Kleinjung.

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