Einleitung: „Die meisten von uns kennen den Klippdachs wahrscheinlich nicht. Aber die Bibel kennt ihn (Ps 104, 18). Laut Lexikon ist das Tier etwa so groß wie ein Kaninchen und sieht aus wie ein Murmeltier. In unserem Psalm wird nicht nur die Erschaffung von Himmel und Erde, Tag und Nacht und Meer und Land beschrieben, sondern auch der Klippdachs. Er ist ein kleines Detail der Schöpfung. Es ist Gottes Freude am Detail an jedem einzelnen Lebewesen. Ps 104 spiegelt im Schöpferlob diese Freude am Detail. So freut sich Gott seiner Werke. Wir können mit diesem Psalm das Beten lernen, indem wir heute am Erntedankfest nicht nur an das Essen und Trinken allgemein denken, sondern mit unserem Dank ins Detail gehen. Wenn wir uns plastisch vor Augen führen, was uns jeden Tag geschenkt wird, erkennen wir, was für ein Wunder es ist, dass wir täglich satt werden können. So werden wir von der Freude unseres Schöpfers angesteckt“ (Neukirchner Kalender, 4. Oktober 2015).
Die Leitgedanken für die Predigt am Erntedankfest tragen die Überschrift: „Opfer, die Gott gefallen“
Lesung und gleichzeitig Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK ist „Hebr 13, 15-16: So lasst uns nun durch ihn Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.“ (LUT)
Eine Kernbotschaft wird nicht explizit formuliert.
Auch wird die Bibelstelle nicht ausdrücklich kontextuell eingeordnet.
Ebenso werden die Leitgedanken nicht zusammengefasst (alle Zitate aus den o. g. LG).
Kommentar: Eine alternative Interpretation der Leidens- und Kreuzestheologie und dem damit verbundenen Verständnis von „Versöhnung mit Gott“ (satisfactio) bietet Kroeger, 2005, 140ff an: „Gerecht vor Gott - passend zum Grundgesetzt des Lebens - sind wir (…) wenn wir uns unser Leben von ihm (Gott) schenken lassen. (…) Das gnädige Schenken und Wirken der göttlichen Urmacht, der wir primär im Glauben und Empfangen, nicht im Tun entsprechen und ‚gerecht‘ werden. Ein solcher Gott braucht kein Opfer und keine Versöhnung; er schickte ja selber seinen Sohn, um den Menschen zu helfen und er musste in seiner Gerechtigkeit, die primär nichts fordert, sondern nur schenkt, nicht versöhnt werden“ (147).
Lesung und gleichzeitig Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK ist „Hebr 13, 15-16: So lasst uns nun durch ihn Gott allezeit das Lobopfer darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen. Gutes zu tun und mit andern zu teilen vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.“ (LUT)
Eine Kernbotschaft wird nicht explizit formuliert.
Auch wird die Bibelstelle nicht ausdrücklich kontextuell eingeordnet.
Ebenso werden die Leitgedanken nicht zusammengefasst (alle Zitate aus den o. g. LG).
Kommentar: Eine alternative Interpretation der Leidens- und Kreuzestheologie und dem damit verbundenen Verständnis von „Versöhnung mit Gott“ (satisfactio) bietet Kroeger, 2005, 140ff an: „Gerecht vor Gott - passend zum Grundgesetzt des Lebens - sind wir (…) wenn wir uns unser Leben von ihm (Gott) schenken lassen. (…) Das gnädige Schenken und Wirken der göttlichen Urmacht, der wir primär im Glauben und Empfangen, nicht im Tun entsprechen und ‚gerecht‘ werden. Ein solcher Gott braucht kein Opfer und keine Versöhnung; er schickte ja selber seinen Sohn, um den Menschen zu helfen und er musste in seiner Gerechtigkeit, die primär nichts fordert, sondern nur schenkt, nicht versöhnt werden“ (147).
Somit sollte im Mittelpunkt der Verkündigung der Dank, die Freude und „der Klippdachs“ stehen.
An diesem Sonntag feiern wir den 18. Sonntag nach Trinitatis und das Erntedankfest - Der Herr freue sich seiner Werke.
„Seit dem 5. Jahrhundert feiert die Kirche einen Erntedanktag. Häufig fiel dieser mit dem Michaelistag zusammen, da hier das Wirken Gottes durch die Engelmächte, das in der Natur sichtbar werden kann, bedacht wurde. Der Tag wurde später auf den Sonntag nach Michaelis verlegt. In der südlichen Hemisphäre wäre es wohl angebracht, diesen Tag nicht an Michaelis zu orientieren, sondern in die Nähe der Erntezeit zu rücken.
An diesem Sonntag feiern wir den 18. Sonntag nach Trinitatis und das Erntedankfest - Der Herr freue sich seiner Werke.
„Seit dem 5. Jahrhundert feiert die Kirche einen Erntedanktag. Häufig fiel dieser mit dem Michaelistag zusammen, da hier das Wirken Gottes durch die Engelmächte, das in der Natur sichtbar werden kann, bedacht wurde. Der Tag wurde später auf den Sonntag nach Michaelis verlegt. In der südlichen Hemisphäre wäre es wohl angebracht, diesen Tag nicht an Michaelis zu orientieren, sondern in die Nähe der Erntezeit zu rücken.
Das Erntedankfest lässt den Menschen dankbar auf die Schöpfung blicken, die ihm gegeben ist, sein irdisches Leben zu erhalten.
Das Erntedankfest liegt in der Nähe zum Ende des Kirchenjahres. Es ist ein traditionsreiches Fest, in dem der Schwerpunkt auf dem Danken liegt für Gottes vielfältige Gaben, mit denen er uns versorgt. Der Dank äußert sich auch darin, dass wir bereit sind zum Teilen dessen, was letztlich ohnehin nicht uns gehört.
Am Erntedanktag danken wir Gott für die Gaben seiner Schöpfung, die er uns so reichlich gibt, und werden daran erinnert, dass der Ertrag unserer Arbeit nicht uns gehört, sondern von Gott kommt und sein Eigentum ist. So können wir auch die nicht vergessen, die in unserer Welt Hunger leiden müssen, und sind froh, dass wir ihnen durch unseren Überfluss helfen können, damit auch sie teilhaben an den Gaben der Schöpfung Gottes“ (www.daskirchenjahr.de).
Eine eigene Komposition für den Erntedanksonntag liegt nicht vor. Es gibt also keine „Erntedankkantate.“ Als Bachkantaten (Johann Sebastian Bach 1685-1750) für den heutigen Sonntag bieten sich auf Grund der zeitlichen Nähe zum Michaelisfest am 29. September die Kantaten BWV 19, 50 130 und 159 an. Auf Grund der inhaltlichen Nähe zum Erntedankfest bieten sich an:
Eine eigene Komposition für den Erntedanksonntag liegt nicht vor. Es gibt also keine „Erntedankkantate.“ Als Bachkantaten (Johann Sebastian Bach 1685-1750) für den heutigen Sonntag bieten sich auf Grund der zeitlichen Nähe zum Michaelisfest am 29. September die Kantaten BWV 19, 50 130 und 159 an. Auf Grund der inhaltlichen Nähe zum Erntedankfest bieten sich an:
- Was Gott tut das ist wohlgetan (BWV 100)
- Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut (BWV 117)
- Nun danket alle Gott (BWV 192)
Im Verlauf der fortlaufenden Bibellese hören wir den Psalm 104:
Staunen über Gottes Schöpfung
Preise den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, groß und erhaben bist du, mit Herrlichkeit und Pracht hast du dich bekleidet. In Licht hüllst du dich wie in ein Gewand, den Himmel spannst du wie ein Zeltdach aus. Er, der die Säulen seiner Wohnung im Wasser ´des Himmelsgewölbes` errichtet, der Wolken zu seinem Wagen macht und auf Flügeln des Windes erscheint, der Winde zu seinen Boten macht und Feuerflammen zu seinen Dienern - er hat der Erde ihr Fundament gegeben, so dass sie für immer und ewig nicht wankt. Du, ´Gott`, bedecktest sie mit gewaltigen Wassermassen wie mit einem Kleid, selbst über den Bergen standen die Fluten. Doch auf deinen drohenden Befehl hin flohen sie, vor deiner Donnerstimme wichen sie schnell zurück. So kamen Berge empor, Täler senkten sich. Die Wassermassen aber zogen sich zurück an den Ort, den du für sie bereitet hattest. Eine Grenze hast du ihnen gesetzt, die sie nicht überschreiten dürfen; nie mehr sollen sie zurückkehren und die ganze Erde bedecken. Auf Gottes Befehl hin ergießen sich Quellen in die Flusstäler, zwischen den Bergen schlängeln sich ihre Wasserläufe. Sie tränken die Tiere des freien Feldes, Wildesel löschen dort ihren Durst. Da finden auch die Vögel ihre Nistplätze, zwischen den Zweigen lassen sie ihre Stimme ertönen. Von seinen Wohnungen in der Höhe aus bewässert Gott die Berge. Von der Frucht, die seine Werke hervorbringen, wird die Erde gesättigt. Gras lässt er hervorsprießen für das Vieh und allerlei Pflanzen für den Bedarf des Menschen, damit dieser aus dem Schoß der Erde sein tägliches Brot gewinnt. Er schenkt Wein, der das Herz des Menschen erfreut, Öl, mit dem er sein Gesicht pflegt, und Brot, das sein Herz stärkt. Auch die Bäume des Herrn trinken sich satt, die herrlichen Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat. Dort wiederum bauen Vögel ihre Nester, auf den Zypressen nistet der Storch. Die hohen Berge bieten den Steinböcken Lebensraum, die Felsen sind eine Zuflucht für die Klippdachse. Gott hat den Mond geschaffen zur Festlegung der Zeiten, auch die Sonne weiß, wann sie untergehen soll. Du bestimmst, wann es finster wird, und schon kommt die Nacht. Da regen sich dann alle Tiere des Waldes. Die jungen Löwen brüllen nach Beute, sie verlangen von Gott ihre Nahrung. Geht dann die Sonne auf, so ziehen sich die Tiere wieder zurück und legen sich nieder in ihren Verstecken. Nun macht sich der Mensch auf und geht an seine Arbeit, an das, was er zu verrichten hat bis zum Abend. Wie zahlreich sind doch deine Werke, Herr, alle hast du mit Weisheit ausgeführt, die Erde ist erfüllt von dem, was du geschaffen hast! Da ist das Meer, schier endlos groß und weit, darin wimmelt es von unzählbar vielen Lebewesen, von kleinen wie von großen. Dort ziehen Schiffe ihre Bahn, auch ´das Ungeheuer` Leviatan, das du geschaffen hast, um mit ihm zu spielen. Alle Lebewesen hoffen auf dich, dass du ihnen ihre Speise gibst zur rechten Zeit. Du gibst sie ihnen, sie sammeln alles ein. Du öffnest ´freigebig` deine Hand, und sie werden satt von ´deinen` guten Gaben. Doch wenn du dein Angesicht verbirgst, dann erschrecken sie. Entziehst du ihnen den Lebensatem, so scheiden sie dahin und werden wieder zu Staub. Entsendest du deinen Lebensatem, dann werden sie geschaffen. Und so erneuerst du den Anblick der Erde. Die Herrlichkeit des Herrn währe ewig! Möge der Herr sich freuen an seinen Schöpfungswerken! Er braucht die Erde nur anzublicken, und schon erbebt sie, rührt er die Berge an, dann rauchen sie. Zur Ehre des Herrn will ich singen mein Leben lang, für meinen Gott musizieren, so lange ich bin. Möge mein Denken und Sinnen ihm gefallen! Ja, ich will mich erfreuen am Herrn. Alle, die sich von Gott abwenden, sollen von der Erde verschwinden - es soll keiner mehr da sein, der Gott verachtet. Preise den Herrn, meine Seele! Halleluja! (NGÜ)
Die Epistel steht in 2 Kor 9, 6-15.
Die Lesung aus dem Evangelium findet sich in Lk 12, 13-21:
Gegen die Sorge um Reichtum und Lebenssicherung
Ein Mann in der Menge wandte sich an Jesus: »Lehrer, sag doch meinem Bruder, er soll mit mir das Erbe teilen, das unser Vater uns hinterlassen hat!« Jesus antwortete ihm: »Freund, ich bin nicht zum Richter für eure Erbstreitigkeiten bestellt!« Dann sagte er zu allen: »Gebt Acht! Hütet euch vor jeder Art von Habgier! Denn der Mensch gewinnt sein Leben nicht aus seinem Besitz, auch wenn der noch so groß ist.« Jesus erzählte ihnen dazu eine Geschichte: »Ein reicher Grundbesitzer hatte eine besonders gute Ernte gehabt. ›Was soll ich jetzt tun?‹, überlegte er. ›Ich weiß gar nicht, wo ich das alles unterbringen soll! Ich hab's‹, sagte er, ›ich reiße meine Scheunen ab und baue größere! Dann kann ich das ganze Getreide und alle meine Vorräte dort unterbringen und kann zu mir selbst sagen: Gut gemacht! Jetzt bist du auf viele Jahre versorgt. Gönne dir Ruhe, iss und trink nach Herzenslust und genieße das Leben!‹ Aber Gott sagte zu ihm: ›Du Narr, noch in dieser Nacht werde ich dein Leben von dir zurückfordern! Wem gehört dann dein Besitz?‹« Und Jesus schloss: »So steht es mit allen, die für sich selber Besitz aufhäufen, aber bei Gott nichts besitzen.« (GNB)
Kommentar: Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut (Text: Johann Jakob Schütz 1675)
1) Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut,
dem Vater aller Güte,
dem Gott, der alle Wunder tut,
dem Gott, der mein Gemüte
mit seinem reichen Trost erfüllt,
dem Gott, der allen Jammer stillt.
Gebt unserm Gott die Ehre!
2) Es danken dir die Himmelsheer,
o Herrscher aller Thronen;
und die auf Erden,
Luft und Meer in deinem Schatten wohnen,
die preisen deine Schöpfermacht,
die alles also wohl bedacht.
Gebt unserm Gott die Ehre!
3) Was unser Gott geschaffen hat,
das will er auch erhalten,
darüber will er früh und spat
mit seiner Güte walten.
In seinem ganzen Königreich
ist alles recht, ist alles gleich.
Gebt unserm Gott die Ehre!
4) Ich rief zum Herrn in meiner Not:
Ach Gott, vernimm mein Schreien!
Da half mein Helfer mir vom Tod
und ließ mir Trost gedeihen.
Drum dank, ach Gott, drum dank ich dir;
ach danket, danket Gott mit mir!
Gebt unserm Gott die Ehre!
5) Ihr, die ihr Christi Namen nennt,
gebt unserm Gott die Ehre;
ihr, die ihr Gottes Macht bekennt,
gebt unserm Gott die Ehre!
Die falschen Götzen macht zu Spott;
der Herr ist Gott, der Herr ist Gott!
Gebt unserm Gott die Ehre!
6) Der Herr ist treu, er ist noch nicht
von seinem Volk geschieden;
er bleibet ihre Zuversicht,
ihr Segen, Heil und Frieden.
Mit Mutterhänden leitet er
die Seinen stetig hin und her.
Gebt unserm Gott die Ehre!
7) Ich will dich all mein Leben lang,
o Gott, von nun an ehren.
Man soll, Gott, deinen Lobgesang
an allen Orten hören.
Mein ganzes Herz ermuntre sich,
mein Geist und Leib erfreue dich!
Gebt unserm Gott die Ehre!
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