Das Wunder der Auferstehung (Die Auferstehung Jesu)
„Die Osterzeit beginnt mit dem Ostermorgen und endet 50 Tage später mit Pfingsten. Diese Zeitspanne wurde schon von den Juden beobachtet, das Fest Pentekost (griechisch = der "Fünfzigste") wird auch vom Volk Israel gefeiert. Die Christen übernahmen diese Zeitspanne als besondere Festzeit bereits im 2. Jahrhundert, vielleicht sogar früher (dass das Osterfest selbst schon in der frühesten Christenheit gefeiert wurde, belegt 1. Kor 5, 7-8). In dieser Zeit der 50 Tage wurde zunächst besonders die Überwindung des Todes, den Christus am Kreuz erlitt, zum Gegenstand der Betrachtung gemacht. Später verlor die Betrachtung des Todes immer mehr an Bedeutung, und die Zeit wurde mehr und mehr zum Fest der Erhöhung Christi, also eigentlich seiner Himmelfahrt, umgewandelt.
Diese Zeit ist in zwei Abschnitte gegliedert. Zunächst befaßt sie sich mit dem Wirken Gottes an uns durch Jesus Christus (bis Jubilate), und dann erfolgt die Antwort der Gemeinde auf dieses Wirken (Kantate und Rogate). Nach 40 Tagen (zur Symbolik der Nummer 40 siehe die Fastenzeit) ereignet sich Christi Himmelfahrt, wonach die Gemeinde in baldiger Erwartung seiner Wiederkunft verharrt.
Die liturgische Farbe in der Osterzeit ist Weiß, die Farbe des Lichtes.
Am Ostersonntag freuen wir uns über die Auferstehung Jesu von den Toten. Er ist der Erstling der Auferstehung, dem wir nachfolgen werden, wenn er kommen wird. Aber die Auferweckung gibt uns nicht nur Hoffnung für die Zukunft - auch heute, in unserer Welt, können wir nicht schweigen von unserer Freude und beten, dass das Evangelium unter uns wirksam werde und diese Welt verändere“ (www.daskirchenjahr.de).
Im Verlauf der fortlaufenden Bibellese hören wir Mk 16, 1-8, die auch zugleich die heutige Evangeliumslesung ist.
Die Frauen am leeren Grab
Am Abend, als der Sabbat vorbei war, kauften Maria aus Magdala und Maria, die Mutter von Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um den Toten damit zu salben. Ganz früh am Sonntagmorgen, als die Sonne gerade aufging, kamen sie zum Grab. Unterwegs hatten sie noch zueinander gesagt: »Wer wird uns den Stein vom Grabeingang wegrollen?« Denn der Stein war sehr groß. Aber als sie hinsahen, bemerkten sie, dass er schon weggerollt worden war. Sie gingen in die Grabkammer hinein und sahen dort auf der rechten Seite einen jungen Mann in einem weißen Gewand sitzen. Sie erschraken sehr. Er aber sagte zu ihnen: »Habt keine Angst! Ihr sucht Jesus aus Nazaret, der ans Kreuz genagelt wurde. Er ist nicht hier; Gott hat ihn vom Tod auferweckt! Hier seht ihr die Stelle, wo sie ihn hingelegt hatten. Und nun geht und sagt seinen Jüngern, vor allem Petrus: ›Er geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr ihn sehen, genau wie er es euch gesagt hat.‹« Da verließen die Frauen die Grabkammer und flohen. Sie zitterten vor Entsetzen und sagten niemand ein Wort. Solche Angst hatten sie. (GNB)
Gemeinsam beten wir den Psalm 150:
Lobt alle den Herrn!
Halleluja! Lobt Gott in seinem Heiligtum, lobt ihn im Himmelsgewölbe, das seine große Macht zeigt! Lobt ihn für seine gewaltigen Taten, lobt ihn, denn seine Größe ist unermesslich! Lobt ihn mit Hörnerschall, lobt ihn mit Harfe und Zither! Lobt ihn mit Pauke und Reigentanz, lobt ihn mit Saiteninstrumenten und Flötenspiel! Lobt ihn mit hell tönenden Zimbeln, lobt ihn ´auch` mit tief schallenden Zimbeln! Alles, was atmet, lobe den Herrn! Halleluja! (NGÜ)
Die Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK an diesem Sonntag ist aus "Kol 1, 27: … denen Gott kundtun wollte, was der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Heiden ist, nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. “ (LUT)
Die Leitgedanken tragen die Überschrift: „Christus ist auferstanden!“
Am heutigen Sonntag findet zudem eine Lesung statt. Sie ist aus Mk 16, 1-15 (s. o.):
Jesu Auferstehung
Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? Und sie sahen hin und wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, dass er vor euch hingehen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich.
Erscheinungen des Auferstandenen und Himmelfahrt
Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria von Magdala, von der er sieben böse Geister ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren und Leid trugen und weinten. Und als diese hörten, dass er lebe und sei ihr erschienen, glaubten sie es nicht. Danach offenbarte er sich in anderer Gestalt zweien von ihnen unterwegs, als sie über Land gingen. Und die gingen auch hin und verkündeten es den andern. Aber auch denen glaubten sie nicht. Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte er sich ihnen und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härte, dass sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auferstandenen. Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. (LUT)
Begründung: „Das Osterfest ist der Höhepunkt des Kirchenjahres. Es ist ein Fest der Auferstehung und der Hoffnung auf Leben. Nach dem schmählichen Kreuzestod Jesu scheint das Böse über das Gute gesiegt zu haben. Die Auferstehung Jesu Christi zeigt aber die Macht Gottes über das Böse und den Tod. Durch diese Auferstehung hat der Gläubige eine berechtigte Hoffnung auf die eigene Auferstehung und ewiges Leben“ (alle Zitate sind entnommen aus den o. g. Leitgedanken der NAK).
Heute erklingt mit „Christ lag in Todesbanden“ (BWV 4) die wohl prächtigste Kantate von Johann Sebastian Bach (1685-1750). Bei dieser Kantate zum Ostersonntag handelt es sich um ein Frühwerk des Komponisten. Vermutlich wurde diese Kantate anlässlich von Bachs Bewerbung um die Organistenstelle in Mühlhausen (Ostern 1707) komponiert und uraufgeführt.
Mein Lied für den heutigen Sonntag lautet:
Christ lag in Todesbanden (T: Martin Luther, 1524; M: Martin Luther, 1524)
Kommentar: Paulus schreibt in seinem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth: "Wenn verkündigt wird, dass der Messias von den Toten aufgestanden ist, wie ist es dann möglich, dass einige von euch sagen: Es gibt keine Auferstehung der Toten? Gibt es keine Auferstehung der Toten, dann ist auch Christus nicht aufgestanden. Ist aber Christus nicht aufgestanden, dann ist unsere Verkündigung sinnlos und euer Vertrauen grundlos. (...) Wenn wir nur in der sichtbaren Lebenswirklichkeit auf Christus vertrauen, sind wir die armseligsten allen Menschen" (1. Kor 15, 12-14.19. Zitiert aus GSB).
"Am Ostersonntag erinnert uns der Evangelist Markus daran, wie es zum ersten Mal war, als die Menschen begriffen haben, dass der Tod überwunden werden kann. Die Frauen, von denen der Apostel berichtet, begreifen, was geschehen ist, indem sie hinschauen. Aber sie sehen nach dem Schreck über den fehlenden Stein vor dem Grab erst einmal nur die Leerstelle. Sie erkennen dort etwas, wo nichts mehr zu sehen ist. Der Raum ist eigentlich leer. Nichts ist, wie erwartet. Nichts ist mehr wie es war. Mit dieser Erfahrung können sie loslaufen, um den Jüngern mit Petrus - und der ganzen Welt - überzeugend zu sagen: Wir werden ihn sehen. Aber es ist nicht wie erwartet. Es ist nie so, deshalb ist es gut, genau hinzuschauen" (Friederike von Kirchbach in: Mit der Bibel durch das Jahr 2016, Ostersonntag).
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