Sonntag, 20. August 2017

11. Sonntag nach Trinitatis - Kommentar zur Predigtgrundlage der NAK vom 27.08.2017

Pharisäer und Zöllner

Wochenspruch: 1 Petr 5, 5:
„Denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ (LUT)
„Denn Gott tritt Stolzen entgegen, Demütigen aber schenkt er seine Gnade.“ (EU)

Wochenpsalm: Psalm 113
Gottes Hoheit und Huld
Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN, lobet den Namen des HERRN! Gelobt sei der Name des HERRN von nun an bis in Ewigkeit! Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des HERRN! Der HERR ist hoch über alle Völker; seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist. Wer ist wie der HERR, unser Gott, der oben thront in der Höhe, der niederschaut in die Tiefe, auf Himmel und Erde; der den Geringen aufrichtet aus dem Staube und erhöht den Armen aus dem Schmutz, dass er ihn setze neben die Fürsten, neben die Fürsten seines Volkes; der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt, dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja! (LUT)

Die Predigtgrundlage der NAK vom 27.08.2017 ist aus „Jeremia 29,11: Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet.“ (LUT1984)

Die Predigtgrundlage steht in dieser Wortumgebung (Jer 29, 1-23):
Jeremias Brief an die Weggeführten in Babel
Dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem sandte an den Rest der Ältesten, die weggeführt waren, an die Priester und Propheten und an das ganze Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte - nachdem der König Jechonja und die Königinmutter mit den Kämmerern und Oberen in Juda und Jerusalem samt den Zimmerleuten und Schmieden aus Jerusalem weggeführt waren - durch Elasa, den Sohn Schafans, und Gemarja, den Sohn Hilkijas, die Zedekia, der König von Juda, nach Babel sandte zu Nebukadnezar, dem König von Babel: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, zu allen Weggeführten, die ich von Jerusalem nach Babel habe wegführen lassen: Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und esst ihre Früchte; nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne Frauen und gebt eure Töchter Männern, dass sie Söhne und Töchter gebären; mehrt euch dort, dass ihr nicht weniger werdet. Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's euch auch wohl. Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Lasst euch durch die Propheten, die bei euch sind, und durch die Wahrsager nicht betrügen, und hört nicht auf die Träume, die sie träumen! Denn sie weissagen euch Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, spricht der HERR. Denn so spricht der HERR: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch erfüllen, dass ich euch wieder an diesen Ort bringe. Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung. Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhören. Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der HERR, und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe wegführen lassen. Zwar meint ihr, der HERR habe euch auch in Babel Propheten erstehen lassen. Fürwahr, so spricht der HERR über den König, der auf Davids Thron sitzt, und über das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, über eure Brüder, die nicht mit euch in die Gefangenschaft gezogen sind, ja, so spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will Schwert, Hunger und Pest unter sie schicken und will sie machen wie die schlechten Feigen, davor einem ekelt zu essen, und will hinter ihnen her sein mit Schwert, Hunger und Pest und will sie zum Bild des Entsetzens machen für alle Königreiche auf Erden, zum Fluch, zum Grauen, zum Hohn und zum Spott unter allen Völkern, wohin ich sie verstoßen werde, weil sie meinen Worten nicht gehorchten, spricht der HERR, der ich meine Knechte, die Propheten, immer wieder zu ihnen gesandt habe. Aber ihr wolltet nicht hören, spricht der HERR. Aber ihr alle, die ihr gefangen weggeführt seid, die ich von Jerusalem habe nach Babel ziehen lassen, höret des HERRN Wort! So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, wider Ahab, den Sohn Kolajas, und wider Zidkija, den Sohn Maasejas, die euch Lügen weissagen in meinem Namen: Siehe, ich will sie geben in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel. Der soll sie totschlagen lassen vor euren Augen, sodass man ihre Namen zum Fluchwort machen wird unter allen Weggeführten aus Juda, die in Babel sind, und sagen: Der HERR tue an dir wie an Zidkija und Ahab, die der König von Babel im Feuer rösten ließ, weil sie eine Schandtat in Israel begingen und trieben Ehebruch mit den Frauen ihrer Nächsten und predigten Lüge in meinem Namen, was ich ihnen nicht befohlen hatte. Solches weiß ich und bezeuge es, spricht der HERR. (LUT)

Kommentar:



In der Mitte des 11. Sonntags nach Trinitatis steht das Gleichnis mit der Überschrift „Der Pharisäer und der Zöllner“ (Evangelium Lk 18, 9-14). Zur Interpretation verweise ich auf Thomas Popp (2007): Werbung in eigener Sache (Pharisäer und Zöllner). In: Zimmermann (Hg): Kompendium der Gleichnisse Jesu, 681-695. Siehe auch die Posts „11. Sonntag nach Trinitatis; mit einem Kommentar zu den Leitgedanken der NAK zum 07. August 2016“, „11. Sonntag nach Trinitatis - Kommentar zu den LG vom 16. August 2015“ und „11. Sonntag nach Trinitatis - Kommentar zu den LG vom 31.08.2014“ in diesem Blog.

Die Auswahl des Predigttextes in den Gottesdiensten der NAK für den heutigen Sonntag wird so begründet: „Am letzten Sonntag des Monats steht Wahrheit als Auswirkung der Wirksamkeit des Heiligen Geistes im Zentrum der Predigt. Dass Apostel und die mit ihnen verbundenen Amtsträger in den Gottesdiensten in rechter Weise - also nach dem Willen Gottes - wirken können, ist Werk des Heiligen Geistes. Er bewirkt die Kraft des gesprochenen Wortes und leitet in alle Wahrheit (Joh 16,13). Er mahnt auch zum Leben nach dem Evangelium Jesu Christi, ist somit eine Orientierungshilfe auf dem Weg des Glaubens und hilft, dem Bösen stets das Gute entgegenzusetzen“ (Leitgedanken zum Gottesdienst 8/17, 3). Ich weise auf die Sonderlehre der NAK hin, demnach der Heilige Geist erst durch die Vermittlungstat eines Menschen, neuapostolischen Apostels, in dem Gläubigen Wirksamkeit entfalten kann (siehe Post zum "8. Sonntag nach Trinitatis 2017" in diesem Blog). 

Nach wie vor pflegt die NAK die Tradition, ein Bibelwort als Predigtgrundlage zu wählen, das weder mit dem entsprechenden Abschnitten des Kirchenjahres im Zusammenhang steht, noch sich in der Interpretation an der Wortumgebung orientiert, aus der es herausgelöst wurde. Es steht so eher in der Tradition der sogen. Wochensprüche. Das Bibelwort wird dann an Hand der (Sonder-) Lehren der NAK interpretiert. So entsteht der Eindruck, dass die biblischen Grundlagen an die Lehrmeinungen der Kirche, nicht jedoch umgekehrt, angepasst werden. Es wird an diesem Sonntag wieder deutlich, dass es der NAK oft noch an einem vertieften Umgang mit biblischen Texten fehlt, und dass manche Auslegungen willkürlich anmuten (Quelle: http://ezw-berlin.de/downloads/Flyer_Kompakt-Information_NAK.pdf).

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