Sonntag, 20. August 2017

12. Sonntag nach Trinitatis - Kommentar zur Predigtgrundlage der NAK vom 03.09.2017


Die große Krankenheilung (Heilsame Umkehr)


Wochenspruch: Jes 42, 3:
„Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“ (LUT)
„Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus;“ (EU)

Wochenpsalm: Psalm 147
Gottes Walten in Schöpfung und Geschichte
Lobet den HERRN! / Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding, ihn loben ist lieblich und schön. Der HERR baut Jerusalem auf und bringt zusammen die Verstreuten Israels. Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden. Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. Unser Herr ist groß und von großer Kraft, und unermesslich ist seine Weisheit. Der HERR richtet die Elenden auf und stößt die Frevler zu Boden. Singt dem HERRN ein Danklied und lobt unsern Gott mit Harfen, der den Himmel mit Wolken bedeckt / und Regen gibt auf Erden; der Gras auf den Bergen wachsen lässt, der dem Vieh sein Futter gibt, den jungen Raben, die zu ihm rufen. Er hat keine Freude an der Stärke des Rosses noch Gefallen an den Schenkeln des Mannes. Der HERR hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Güte hoffen. Preise, Jerusalem, den HERRN; lobe, Zion, deinen Gott Denn er macht fest die Riegel deiner Tore und segnet deine Kinder in deiner Mitte. Er schafft deinen Grenzen Frieden und sättigt dich mit dem besten Weizen. Er sendet seine Rede auf die Erde, sein Wort läuft schnell. Er gibt Schnee wie Wolle, er streut Reif wie Asche. Er wirft seine Schloßen herab wie Brocken; wer kann bleiben vor seinem Frost? Er sendet sein Wort, da schmilzt der Schnee; er lässt seinen Wind wehen, da taut es. Er verkündigt Jakob sein Wort, Israel seine Gebote und sein Recht. So hat er an keinem Volk getan; sein Recht kennen sie nicht. Halleluja! (LUT)

Die Predigtgrundlage der NAK vom 03.09.2017 ist aus „Römer 9, 33: Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.“ (LUT1984)

Die Predigtgrundlage steht in dieser Wortumgebung (Römer 9, 30-33):
Die Suche nach Gerechtigkeit
Was wollen wir hierzu sagen? Die Heiden, die nicht der Gerechtigkeit nachjagten, haben Gerechtigkeit erlangt, nämlich die Gerechtigkeit, die aus dem Glauben kommt. Israel aber, das dem Gesetz der Gerechtigkeit nachjagte, hat das Gesetz nicht erreicht. Warum das? Weil es die Gerechtigkeit nicht aus Glauben suchte, sondern als komme sie aus Werken. Sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anstoßes, wie geschrieben steht (Jesaja 8,14; 28,16): »Siehe, ich lege in Zion einen Stein des Anstoßes und einen Fels des Ärgernisses; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.« (LUT)

Kommentar:

Im Mittelpunkt der Verkündigung am 12. Sonntags nach Trinitatis steht das Wunder der Heilung eines Taubstummen (Evangelium Mk 7, 31-37). Zur Interpretation verweise ich auf Nadine Ueberschaer (2013): Mit allen Sinnen leben! (Die Heilung eines Taubstummen). In: Zimmermann (Hg): Kompendium der frühchristlichen Wundererzählungen, 323-331. Siehe auch den Post „12. Sonntag nach Trinitatis; mit einem Kommentar zu den Leitgedanken der NAK zum 14. August 2016“ in diesem Blog.

Die Auswahl des Predigttextes in den Gottesdiensten der NAK für den heutigen Sonntag wird so begründet: „Die ersten drei Gottesdienste im Monat September folgen der Themenreihe ‚Friede durch Christus.‘ Der Schwerpunkt des ersten Sonntagsgottesdienstes liegt darauf, sich den Frieden in Christus nicht streitig machen zu lassen. Das Bibelwort aus dem Römerbrief gibt hier Aufklärung und leitet an, trotz unerfüllter Erwartungen oder unterschiedlicher Standpunkte und Differenzen unter den Menschen den göttlichen Frieden zu bewahren“ (Leitgedanken zum Gottesdienst 9/17, 3).

"In 9, 30-33 zieht er [Paulus] ein erstes, vorläufiges Fazit: Israel hat die Gerechtigkeit nicht erlangt, da es die Gerechtigkeit als aus Gesetzeswerken kommend verstand. Demgegenüber haben Heiden, die an Christus glauben, die Gerechtigkeit erlangt, da diese aus dem Glauben kommt" (Oda Wischmeyer (2006): Der Römerbrief, 267. In: Wischmeyer, Oda (Hg.): Paulus. 241-274).

In diesem Monat, am "Vorabend" des 500-jährigen Jubiläums der Reformation, besteht für die NAK die Chance, gerade angesichts der selbstgewählten Textstelle und der Ausführungen dazu, die Reformation zu würdigen und die Bedeutung für die NAK zu reflektieren. Dies bleibt jedoch aus. Im Oktober wird es stattdessen sogar eine Themenreihe "unser Opfer" geben (Leitgedanken zum Gottesdienst 10/17, 3). Die NAK scheint sich mit der Rechtfertigungslehre des Apostels Paulus und dem damit verbundenen "Sola Gratia" sehr schwer zu tun. Es sollte eine heilige Pflicht sein, die 5 Grundprinzipien wenigstens zu nennen:

Sola Fide - Allein der Glaube 
Sola Scriptura - Allein die Schrift
Solus Christus - Allein Christus
Sola Gratia - Allein die Gnade
Soli Deo Gloria - Allein Gott gehört die Ehre

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