Donnerstag, 2. Januar 2014

Kommentar zu den LG vom 05.01.2014

Die Leitgedanken für die Predigt haben die Überschrift: "Das Gute teilen"

Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK ist: Jes 40, 9: „Jerusalem, du Freudenbotin, erhebe deine Stimme mit Macht; erhebe sie und fürchte dich nicht! Sage den Städten Judas: Siehe, da ist euer Gott."

Als Kernbotschaft wird folgendes formuliert: „Wir wollen Gott rühmen, indem wir das Gute mit anderen teilen."

Die Bibelstelle wird in den folgenden Kontext gestellt: “Die hebräischen Ortsnamen sind weiblich, insofern wird die Stadt Jerusalem als ‚Freudenbotin‘ bezeichnet, die die gute Nachricht an die anderen Orte in Juda weitergibt. Jerusalem wird aufgefordert, mutig das heilbringende Wort zu verkündigen. Das Thema ‚Erscheinung des Herrn‘ verweist auch auf das Erscheinungsfest (Epiphanias), das die Christen am 6. Januar begehen und das die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus noch einmal besonders hervorhebt.“

Schließlich werden die LG so zusammengefasst:
"Wir rühmen Gott, indem wir
  • seine Gnade ergreifen und sie allen Menschen zugestehen;
  • seinen Frieden suchen, um ihn in unserem Umfeld zu stiften;
  • seine Liebe am Altar Gottes erfahren, um der Lieblosigkeit unserer Zeit mutig entgegenzutreten;
  • die Freude auf die Wiederkunft Christi mit anderen teilen;
  • dem Wirken des Heiligen Geistes immer genügend Raum geben, um das Gute zu erkennen“ (alle Zitate aus den o. g. LG).

Das 40. Kapitel des Buches „Der Prophet Jesaja“ trägt in der „Elberfelder Bibel“ die Überschrift „Botschaft des Herrn von der Erlösung.“ „In Jes 40-66 geht es (…) um einen Ausdruck für Nähe und eine enge Beziehung zu Gott. Gott ist die Macht über das Leben, die Trost und Heil schaffen kann, die sich auf die Seite der Armen und Elenden stellt. (…) Gott tritt nicht nur in ‚männlichen‘, sondern auch in ‚weiblichen‘ Rollen auf: (…)“ (aus: Bibel in gerechter Sprache, 2006).

Am 05.01.2014 feiern wir den 2. Sonntag nach Weihnachten: „Es ist uns unverständlich, wie Gott, der doch das ganze All umschließt, Mensch sein kann wie wir. Darum denken wir heute darüber nach, was die Gottessohnschaft Jesu eigentlich bedeutet, und wir versuchen, etwas von dem Unbegreiflichen zu verstehen, von der Größe, die in diesem Menschen Jesus von Nazareth wirkt“ (aus: Senftleben, Mit dem Kirchenjahr leben, 1988, 29).

Der Wochenpsalm im Ablauf des (ev.) Kirchenjahres ist der Ps 138, 2-5: Er trägt die Überschrift: Dankbare Gewissheit

Ich werfe mich nieder vor deinem Heiligtum, um dir zu danken, Herr, für deine Güte und deine Treue. Du hast dein Versprechen erfüllt, ja, du hast noch viel mehr getan, als wir von dir erwartet hatten! Du hast mich erhört, als ich zu dir schrie; du ermutigst mich zu den kühnsten Wünschen. Herr, alle Herrscher der Erde sollen dich preisen, denn sie haben deine Zusagen gehört. Sie sollen dein Tun besingen und sagen: ‚Gewaltig ist die Macht des Herrn! Er thront dort in höchster Höhe, und trotzdem sieht er die Niedrigen und kümmert sich um sie.‘ Wenn ich mitten durch Gefahren gehen muss, erhältst du mich am Leben. Du nimmst mich in Schutz vor der Wut meiner Feinde, deine mächtige Hand wird mir helfen. Herr, du wirst alles für mich tun, deine Liebe hört niemals auf! Vollende, was du angefangen hast“ (aus: Die Gute Nachricht. Die Bibel in heutigem Deutsch, 1982)!

Die Lesung aus dem Evangelium findet sich bei Lk 2, 41-52: "Der zwölfjährige Jesus im Tempel:

Jesu Eltern zogen jedes Jahr zum Passafest nach Jerusalem hinauf. Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahmen sie den Jungen mit und gingen wieder dorthin, wie es der Sitte entsprach. Doch als sie sich nach den Festtagen auf den Heimweg machten, blieb Jesus in Jerusalem, ohne dass seine Eltern etwas davon wussten. Sie dachten, er sei irgendwo in der Pilgerschar. Erst nachdem sie eine Tagereise zurückgelegt hatten, fingen sie an, unter Verwandten und Bekannten nach ihm zu suchen. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück, um ihn dort zu suchen. Endlich, nach drei Tagen, fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die dabei waren, staunten über die Klugheit seiner Antworten. Seine Eltern waren völlig überrascht, ihn hier zu sehen. ‚Kind‘, sagte seine Mutter zu ihm, ‚wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich verzweifelt gesucht.‘ Jesus erwiderte: ‚Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?‘ Doch sie verstanden nicht, was er damit meinte. Jesus kehrte mit seinen Eltern nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter behielt alle diese Dinge im Gedächtnis“ (aus: Neue Genfer Übersetzung: Neues Testament mit Psalmen, 2011).

Mit 12 resp. 13 Jahren war ein Junge „ein Sohn des Pflicht (Bar Mizwa)“ und damit religionsmündig. Nach wie vor achtete der Junge aber das Gebot der Elternehrung.
Es wird aber erneut deutlich, dass es Lukas nicht ausschließlich um historische Tatsachen geht, sondern vor allem darum, (zahlen- ) symbolisch zu verdeutlichen, dass Jesus der gekommene Messias aller 12 Stämme Israels ist. Auch die 3-tägige Suche der Eltern nach dem Kind nimmt die Zeit zwischen der Kreuzigung und der Auferstehung vorweg.

„Bar Mitzwa oder Bar Mizwa (hebräisch: בר מצוה, Sohn der Pflicht), für Mädchen Bat Mitzwa oder Bat Mizwa (hebräisch: בת מצוה, Tochter der Pflicht) bezeichnet im Judentum die religiöse Mündigkeit. Knaben erreichen sie im Alter von dreizehn Jahren, Mädchen im Alter von zwölf Jahren. Bar und Bat Mitzwa bezeichnet sowohl den Status als auch den Tag und die Feier, an dem die Religionsmündigkeit eintritt. Grundlage ist die rechtliche Regelung gemäß dem jüdischen Recht über den Zeitpunkt, ab dem ein Junge für die Beachtung und Einhaltung der jüdischen Gebote (Mitzwot, Einzahl Mitzwa) verantwortlich ist. Dieser Übergangsritus geht mit der physiologischen Pubertät einher. Der Bar Mitzwa oder die Bat Mitzwa darf bzw. muss von da an alle religiösen Aufgaben erfüllen, etwa in der Synagoge aus der Tora vorlesen. Dazu gehört auch das Anlegen von Tefillin, d. h. Lederkapseln, die Tora-Stellen auf Pergament enthalten und mit Lederriemen an Hand und Kopf befestigt werden.

Es hat sich die Tradition entwickelt, dass die Jugendlichen auf diesen Tag hin lernen, den hebräischen (nicht vokalisierten) Tora-Abschnitt und die Haftara, die Lesung aus den Prophetenbüchern vorzutragen. Dieser ‚erste Tora-Aufruf‘, in der Regel Maftir, der Abschnitt dessen, der auch die Haftara liest, wird feierlich begangen und der Junge oder das Mädchen wird an diesem Festtag in die Gemeinde aufgenommen, in der Regel am Schabbat nach dem 13. Geburtstag der männlichen bzw. nach dem 12. Geburtstag der weiblichen Jugendlichen, und erstmals voll in den Gottesdienst mit einbezogen“ (zitiert aus: Wikipedia – die freie Enzyklopädie. Download am 2.1.14).

Jesus selbst sagte: „Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz [die Tora] und die Weisungen der Propheten [die prophetischen Schriften] außer Kraft zu setzen! Ich bin nicht gekommen, sie außer Kraft zu setzten, sondern sie zu erfüllen und ihnen volle Geltung zu verschaffen“ (Mt 5, 17; aus: Die Gute Nachricht. Die Bibel in heutigem Deutsch, 1982).


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