Samstag, 11. Januar 2014

Kommentar zu den LG vom 12.01.2014

Die Leitgedanken für die Predigt haben die Überschrift: "Gott ist mit uns!"
Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK ist: Mk 6, 50.51: „Sogleich redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin‘s; fürchtet euch nicht!, und trat zu ihnen ins Boot, und der Wind legte sich.“
Als Kernbotschaft wird folgendes formuliert: „Wir brauchen nicht zu verzagen der Herr ist mit uns!"
Die Bibelstelle wird in den folgenden Kontext gestellt: “Während die Jünger über den See fahren, betet Jesus. Er sieht zugleich, dass das Boot wegen der Gegenwinde nicht vorankommt (Vers 48), geht zu den Jüngern über den See und spricht: ‚Fürchtet euch nicht!‘ Das ist eine kennzeichnende Formel für Jesus (Mt 28,5; Lk 1,13.30), womit er sich den Jüngern zu erkennen gibt. Die meinten, eine unwirkliche Erscheinung zu haben oder ein Gespenst zu sehen. Das Wunder, das hier beschrieben wird, gehört zu den ‚Naturwundern‘ (vgl. KNK 3.4.8.5).“
Schließlich werden die LG so zusammengefasst:
"Es wird nicht ausbleiben, dass wir uns auf dem Weg zu unserem Glaubensziel hin und wieder plagen müssen. Aber der Herr ist mit uns. Wir wollen
  • auch in Traurigkeit und Verzagtheit die Nähe Gottes wahrnehmen
  • in allen Verhältnissen auf den Zuspruch des Herrn achten
  • dafür Sorge tragen, dass der Herr in unser Leben treten kann“ (alle Zitate aus den o. g. LG).
(…) Selbst die Jünger als ständige Begleiter und engste Vertraute Jesu haben große Mühe, seine (Jesu) Bedeutung zu begreifen oder im Vertrauen auf Gott zuversichtlich zu sein. Nach Markus fällt es den Jüngern also sogar unter den denkbar besten Bedingungen schwer, gläubig zu sein. Er kann sogar bei Jesu engstem Vertrauten, Petrus, in Unglauben umschlagen. „Berücksichtigt man dies, lassen sich Jüngerunverständnis und –unglaube zugleich als Trost und Mahnung begreifen.
Einerseits der Trost: Wenn schon unter der Bedingung der Gegenwart Jesu seinen Jüngern das Glauben nicht immer gelungen ist, gilt dies dann nicht umso mehr für jene, die unter den Bedingungen seiner Ferne glauben müssen? Werden nicht auch sie sich auf die Vergebungsbereitschaft Jesu verlassen dürfen?
Andererseits die Mahnung: Wenn sogar Jesu Vertrauter unter besten Glaubensbedingungen gestrauchelt ist, um wie viel mehr wird dann der Glaubende unter nicht idealen Bedingungen gefährdet sein“ (Zimmermann, Ruben (Hg; 2013), Kompendium der frühchristlichen Wundererzählungen. Bd I: Die Wunder Jesu, 311)!

Am 12.01.2014 feiern wir den 1. Sonntag nach Epiphanias – Die Taufe Jesu.
„Angesichts der Gestalt Johannes des Täufers sind wir gehalten, uns selbst in den Dienst Jesu zu stellen mit den Gaben, die Gott uns gegeben hat“ (aus: Senftleben, Mit dem Kirchenjahr leben, 1988, 32).

Der Wochenpsalm im Ablauf des (ev.) Kirchenjahres ist der Ps 96: „Schöpfer und Richter aller Welt
Singet dem HERRN ein neues Lied; singet dem HERRN, alle Welt! Singet dem HERRN und lobet seinen Namen, verkündet von Tag zu Tag sein Heil! Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit, unter allen Völkern von seinen Wundern! Denn der HERR ist groß und hoch zu loben, mehr zu fürchten als alle Götter. Denn alle Götter der Völker sind Götzen; aber der HERR hat den Himmel gemacht. Hoheit und Pracht sind vor ihm, Macht und Herrlichkeit in seinem Heiligtum. Ihr Völker, bringet dar dem HERRN, bringet dar dem HERRN Ehre und Macht! Bringet dar dem HERRN die Ehre seines Namens, bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe! Betet an den HERRN in heiligem Schmuck; es fürchte ihn alle Welt! Sagt unter den Heiden: Der HERR ist König. Er hat den Erdkreis gegründet, dass er nicht wankt. Er richtet die Völker recht. Der Himmel freue sich, und die Erde sei fröhlich, das Meer brause und was darinnen ist; das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist; es sollen jauchzen alle Bäume im Walde vor dem HERRN; denn er kommt, denn er kommt, zu richten das Erdreich. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Wahrheit“ (Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers, 1985).


Hugo Distler (1908-1942): "Singet dem Herrn ein neues Lied"
Kölner Kantorei unter Volker Hempfling; Veröffentlicht am 12.07.2012

Die Lesung aus dem Evangelium findet sich bei Mt 3, 13-17: "Die Taufe Jesu:
Zu dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir? Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit (die Gott fordert) ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe“ (Die Bibel - Einheitsübersetzung, 1980).

Johannes vollzog die Taufe im Wasser des Jordan, sie war mit einem Sündenbekenntnis und mit der Umkehr (Buße) verbunden und geschah als Zeichen der Umkehr; alles zusammen geschah zur Vergebung der Sünden.
Christliches Verständnis ist, dass Jesus sich zwar dieser sogen. Johannestaufe unterzogen habe, was aber nicht heiße, dass er selber Sünder gewesen wäre und die Buße nötig gehabt hätte (vergl. Elberfelder Bibel mit Erklärungen, 3. Aufl., 2010).

In dieser kurzen Episode treten der Vater, der Sohn und der Heilige Geist auf – die drei Erscheinungsformen Gottes (zur Trinitätslehre vergl. Schneider, Theodor (Hg), Handbuch der Dogmatik Bd II, 2002).
Der Vater bekennt sich zum Sohn und zum Zeichen öffnet sich der Himmel und der Geist kommt herab „wie eine Taube.“ Die Taube symbolisiert Unschuld, Sanftmut und Frieden und sie überbringt die Gute Nachricht (das Evangelium).

Das Johannesevangelium nimmt dieses Unschuldssymbol wieder auf und stellt Jesus in der Parallelstelle als „Lamm Gottes“ (Joh 1, 29) und den gekommenen Messias vor. Jesus begibt er sich als Mensch unter die Taufe. Er ist sich also seiner Menschlichkeit (und damit seiner Sündhaftigkeit?) bewusst. „Die Menschwerdung des Gottessohnes ist der Beginn der Menschwerdung des Menschen: Gott wird der Mensch, der uns menschlicher macht“ (439. Zur Zwei-Naturen-Lehre und damit zur Christologie vergl. Schneider, Theodor (Hg), Handbuch der Dogmatik Bd I, 2002).
Gleichzeitig nimmt Matthäus mit dieser kurzen Episode Jesu gesamte Lehre vorweg (vergl. Mt 20, 28) und weist bereits auf sein Leiden hin (vergl. Joh 13, 1-20 „Die Fußwaschung“).

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