Mittwoch, 21. Mai 2014

Christi Himmelfahrt - Kommentar zu den LG vom 29.05.2014

Einleitung: "Der Monat Mai 2014 endet mit dem Gottesdienst an Himmelfahrt. Die vorlaufenden Gottesdienste des Monats machen uns bewusst, dass der Auferstandene vor seiner Himmelfahrt alle Grundlagen für die Versorgung seiner Gemeinde in jeder Hinsicht festgelegt hat. Letztlich schuf er den Petrusdienst, in dem Jesus seiner Kirche Ausrichtung und Leitung verlieh. So sind die Voraussetzungen geschaffen, dass seine Kirche das Evangelium unverfälscht weitertragen kann."

Die Leitgedanken für die Predigt tragen die Überschrift: "Himmelfahrt und Wiederkunft Christi."

Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK ist Mk 16, 19: "Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben gen Himmel."

Am Tag "Christi Himmelfahrt" findet in den neuapostolischen Gemeinden eine Bibelleseung statt. Sie findet sich in Apg 1, 4–12.

Die Kernbotschaft lautet: "Jesus Christus ist in den Himmel aufgefahren. Von dort kommt er wieder, um die Seinen zu sich zu nehmen."

Die Bibelstelle wird in den folgenden Kontext gestellt: „Alten Handschriften zufolge schließt das Mk mit 16, 8 ab. Eine spätere Handschrift fasst die Ereignisse um Jesu Erscheinungen als Auferstandener und seine Himmelfahrt zusammen und fügt sie als Schluss an das Markusevangelium an. Nachdem der auferstandene Herr den Seinen den Sendungsauftrag erteilt hat, fährt er zum Himmel auf und setzt sich zur Rechten Gottes. Die Jünger ziehen daraufhin aus und predigen das Wort Gottes, in der Gewissheit, dass der Herr allezeit bei ihnen ist."

Schließlich werden die LG so zusammengefasst: "Jesus Christus hat Wunder gewirkt, ist von den Toten auferstanden, in den Himmel aufgefahren und sitzt zur Rechten Gottes.
  • Wichtig ist nicht, wie die Himmelfahrt Christi geschah, sondern dass sie geschah.
  • Die Himmelfahrt zeigt, dass der Herr souverän über den irdischen Gegebenheiten steht.
  • Wir wollen uns ebenso eine gewisse Souveränität über das Irdische aneignen.
  • Er wird wiederkommen, so wie er aufgefahren ist.
  • Unsere eigene 'Himmelfahrt' erleben wir bei der Entrückung“ (alle Zitate aus den o. g. LG).

Kommentar: "Christi Himmelfahrt" ist ein Wunder. "Der Kern des biblischen Wunderglaubens bleibt für die durch alle Aufklärung hindurchgegangene Moderne gültig. Er verweist darauf, dass alles, was in der Welt geschieht, in einer kommunikativen Beziehung zu Gott steht, die naturwissenschaftlich nicht ausweisbar ist, aber existentiell verlässlicher und belastbarer als jede experimentell gewonnene Erkenntnis. Wunder ist kein Gegenbegriff zu Wissenschaft, sondern deren notwendiges Pendant. Wenn z. B. Spontanheilungen schwerster Krankheiten als Wunder erlebt werden, sprengen diese nicht die Naturgesetze, sondern nur die begrenzten menschlichen Erfahrungen - es gibt keinen wissenschaftlich definierbaren wunderfreien Raum und keine wunderfreie Zeit. Befreiende lebensverändernde Ereignisse, die zeichenhaft über sich selbst hinausweisen, bilden den Wundervorrat jeder Menschheitsgeneration, die sich die Sensibilität für die staunenswerte Besonderheit solcher Fügungen und eine Sprache dafür bewahrt" (Hübener, Wörter des Lebens, 2007, 257f (Stichwort: Wunder).


Ernst Sonnemann (1661): Auf Christi Himmelfahrt allein

Auf Christi Himmelfahrt allein
ich meine Nachfahrt gründe
und allen Zweifel, Angst und Pein
hiermit stets überwinde.
Denn weil das Haupt im Himmel ist, 
wird seine Glieder Jesus Christ 
zur rechten Zeit nachholen.

Weil er gezogen himmelan 
und große Gab empfangen, 
mein Herz auch nur im Himmel kann, 
sonst nirgends, Ruh erlangen; 
denn wo mein Schatz gekommen hin, 
da ist auch stets mein Herz und Sinn, 
nach ihm mich sehr verlanget.

Ach Herr, laß diese Gnade mich 
von deiner Auffahrt spüren, 
daß mit dem wahren Glauben ich 
mag meine Nachfahrt zieren 
und dann einmal, wenn's dir gefällt, 
mit Freuden scheiden aus der Welt. 
Herr, höre doch mein Flehen!


Am 29.05.2014 "feiern wir 'Christi Himmelfahrt' als Fest der Thronbesteigung Christi. Er tritt seine Herrschaft an zur rechten Hand Gottes, ist einerseits mitten in seiner Kirche,der er sich in Brot und Wein gibt, und andererseits kann er nicht mit der Größe des Weltalls erfasst werden" (aus: Senftleben, Mit dem Kirchenjahr leben, 1988, 63).


Der Tagepsalm im Ablauf des (ev.) Kirchenjahres ist Ps 47:
"Gott, der mächtige König über die ganze Welt
Ihr Völker auf der ganzen Welt, klatscht in die Hände! Lobt Gott und lasst euren Jubel laut hören! Denn der Herr, der Höchste, ist ehrfurchtgebietend. Er ist ein mächtiger König über die ganze Welt. Er hat andere Völker unserer Herrschaft unterstellt, ganze Nationen legte er uns zu Füßen. Das Land, in dem wir wohnen, hat er für uns ausgewählt als Erbbesitz. Es erfüllt ganz Israel, dem Gottes Liebe gilt, mit Stolz. Unter dem Jubel seines Volkes ist Gott wieder in den Himmel emporgestiegen, der Schall der Posaunen begleitet ihn, den Herrn. Singt, ja, singt Psalmen für unseren Gott! Singt und musiziert für ihn, unseren König! Denn Gott ist König der ganzen Welt. So singt und spielt für ihn ein kunstvolles Lied! Gott herrscht als König über alle Völker der Erde, er hat sich auf seinen heiligen Thron gesetzt. Mächtige Herrscher aus anderen Völkern versammeln sich, sie alle vereinen sich zu einem Volk, das zum Gott Abrahams gehört. Denn alle Könige auf der Erde gehören Gott, er allein ist hoch erhaben" (NGÜ).

Die Lesung aus dem Evangelium findet sich bei Lk 24, 36-53: 
"Jesus zeigt sich dem ganzen Jüngerkreis in Jerusalem
Während die beiden noch erzählten, stand plötzlich der Herr selbst mitten unter ihnen. Er grüßte sie: 'Frieden sei mit euch!' Sie erschraken und fürchteten sich; denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Aber er sagte: 'Warum seid ihr so erschrocken? Warum kommen euch solche Gedanken? Schaut mich doch an, meine Hände, meine Füße, dann erkennt ihr, dass ich es wirklich bin! Fasst mich an und überzeugt euch; ein Geist hat doch nicht Fleisch und Knochen wie ich!' Während er das sagte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Füße. Als sie es in ihrer Freude und Verwunderung noch immer nicht fassen konnten, fragte er: 'Habt ihr etwas zu essen hier?' Da gaben sie ihm ein Stück gebratenen Fisch, und er nahm es und aß es vor ihren Augen.
Die letzten Worte von Jesus
Dann sagte er zu ihnen: 'Als ich noch mit euch zusammen war, habe ich euch gesagt: ›Alles, was im Gesetz, in den Schriften der Propheten und in den Psalmen über mich steht, muss in Erfüllung gehen.‹' Und er half ihnen, die Heiligen Schriften richtig zu verstehen. 'Hier steht es geschrieben', erklärte er ihnen: 'Der versprochene Retter muss leiden und sterben und am dritten Tag vom Tod auferstehen. Und den Menschen aller Völker muss verkündet werden, dass ihnen um seinetwillen Umkehr zu Gott und Vergebung der Schuld angeboten wird. In Jerusalem muss der Anfang gemacht werden. Ihr seid Zeugen geworden von allem, was geschehen ist, und sollt es überall bezeugen! Ich aber werde den Geist, den mein Vater versprochen hat, zu euch herabsenden. Wartet hier in der Stadt, bis das eintritt und ihr mit der Kraft von oben gestärkt werdet.'
Jesus wird in den Himmel aufgenommen
Darauf führte Jesus sie aus der Stadt hinaus nach Betanien. Dort erhob er die Hände, um sie zu segnen. Und während er sie segnete, entfernte er sich von ihnen und wurde zum Himmel emporgehoben. Sie aber warfen sich vor ihm nieder. Dann kehrten sie voller Freude nach Jerusalem zurück. Sie verbrachten ihre ganze Zeit im Tempel und priesen Gott" (GNB).

Kommentar:


Veröffentlicht am 07.05.2013
J. S. Bach: Auf Christi Himmelfahrt allein (BWV 128)

Cantata for Ascension 1725

Amsterdam Baroque Orchestra & Choir Ton Koopman
Bogna Bartosz, alto; Jörg Dürmüller, tenor; Klaus Mertens, bass; Coro (horns, oboes, strings): Auf Christi Himmelfahrt allein; Recitativo (tenor): Ich bin bereit, komm, hole mich; Aria e recitativo (bass, trumpet): Auf, auf, mit hellem Schall; Aria (alto, tenor, oboe d'amore): Sein Allmacht zu ergründen; Chorale: Alsdenn so wirst du mich.

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