Einleitung: "Den Pfingstgottesdienst selbst stellt der Stammapostel in konsequenter Fortführung des Jahresmottos 'Mit Liebe ans Werk' ganz ins Zeichen des Wesens Gottes: Wir haben die Gabe der Liebe empfangen – und wollen sie nutzen."
Die Leitgedanken für die Predigt tragen die Überschrift: "Pfingsten 2014.“
An diesem Sonntag findet eine Bibellesung statt. Sie findet sich in Apg 2, 1-13.
Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK ist jedoch Rö 5, 5: "Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“
Die Kernbotschaft lautet: "Wir haben die Gabe der Liebe empfangen. Nutzen wir sie!“
Diese Bibelstelle wird in den folgenden Kontext gestellt: „Durch die Heilige Versiegelung nimmt Gottes Geist dauerhaft Wohnung in uns. Die ständige Gegenwart des Geistes wirkt sich spürbar auf unser Verhalten aus. Wenn wir ihm den nötigen Raum schenken, entwickelt er in uns göttliche Tugenden, von denen die erste die Liebe ist (KNK 8.3.9).“
Schließlich werden die LG so zusammengefasst:
- Unsere Hoffnung beruht auf unserem Vertrauen in die Liebe Gottes.
- Durch die Gabe des Geistes haben wir die Gabe empfangen, zu lieben.
- Sich auf das Wiederkommen Jesu vorzubereiten bedeutet, diese Gabe anzuwenden“ (alle Zitate aus den o. g. LG).
In diesem Jahr findet zudem an Pfingsten erstmals ein internationaler Kirchentag der Neuapostolischen Kirche (IKT) in München statt.
Kommentar: Zum Pfingstgeschehen möchte ich an dieser Stelle ausführlicher aus einem Artikel von Michael Welker mit dem Titel "Heiliger Geist“ zitieren:
„Klare Kriterien für die Unterscheidung der Geister und der Erkenntnis des Geistes Gottes geben die Jesaja-Texte, die vom 'Ruhen des Geistes' auf dem vom Gott Erwählten sprechen und die das NT auf Jesus Christus bezieht (Jes 11; 42; 61; z. B. Mt 12, 15-21). Der von Gott Erwählte, auf der der Geist Gottes ruht, bringt Gerechtigkeit, Erbarmen mit den Armen, Leidenden, Schwachen und Verfolgten und wahre Gotteserkenntnis und -verehrung – und zwar für Israel und für die Völker.
Mit der Verbindung von Gerechtigkeit, Schutz der Schwachen und wahrem Gottesdienst wird auf das Gesetz des AT angespielt. Vom sogen. Bundesbuch an (Ex 20, 22-23, 33) bis hin zum Rückblick auf 'das Wichtigste am Gesetz: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Glaube' (Mt 23, 23) wird durch das Gesetz und die Verbindung mit ihm der Zusammenhang von Recht, Erbarmen und dem Gott gemäßen Kult hervorgehoben. Derjenige, auf dem Gottes Geist ruht, bringt die 'Erfüllung des Gesetzes', und er bringt damit Befreiung und Frieden für Israel und den ganzen Erdkreis.
Eine für die Erkenntnis des Heiligen Geistes und seines Wirkens entscheidende Wende erfolgt in den neutestamentlichen Überlieferungen, die besagen: Jesus Christus, der, auf dem Gottes Geist ruht, ist auch der, der den Heiligen Geist 'ausgießt', der 'mit den Heiligen Geist tauft' (Mt 3, 11). Er gibt damit den Menschen Anteil am Geist und sie werden von ihm überkommen. (…) Auch die Rede von der 'Ausgießung des Geistes' findet sich schon im AT (Joel 3, 1ff). Die Pfingstgeschichte Apg 2, 17ff schließt ausdrücklich an Joel an. (…) Das Wunder der Geistausgießung liegt in einem unwahrscheinlichen gemeinsamen Verstehen inmitten sprachlicher, kultureller und sozialer Verschiedenheit. (…)
Der Geist Gottes wirkt also nicht nur durch ein Volk, nicht nur durch eine Kultur oder nur durch die Männer und Frauen oder nur durch die Alten oder nur durch die Herrschenden oder nur durch die Unterdrückten. Der Geist bricht immer wieder einseitige Herrschaftsverhältnisse auf, er führt zu lebendigen Formen von Gemeinschaft und wirkt Freiheit und Frieden unter den Menschen (Welker, 2007. In: Hübener&Orth, Wörter des Lebens. Stichwort: „Heiliger Geist“, 107ff). Zum Sichtwort „Wunder“ verweise ich auf Jürgen Wehnert, 2007. In: Hübener&Orth, 2007, Wörter des Lebens. Stichwort: „Wunder“, 256ff und auf Zimmermann, 2013.
Am 08. und 09 06.2014 feiern wir in diesem Jahr das Pfingstfest – „Der Tag der Ausgießung des Heiligen Geistes. Es hat seinen Ursprung im jüdischen Festkalender, wo es zunächst das Fest der Darbringung der Erstlingsfrüchte (2. Mose 23, 16) war. Es wird später als 'Wochenfest' bezeichnet (Ex 34, 22) und (wohl erst in nachtestamentlicher Zeit) 50 Tage (= Pentekoste = Pfingsten) nach dem Passah-Fest angeordnet (Apg 2, 1). (…) Die Kirche feierte das Fest schon früh als Fest der Ausgießung des Geistes. (…) An diesem Tag wird zeichenhaft der Wille Gottes zur Versöhnung der Menschheit mit ihm dadurch deutlich gemacht, dass die Sprachverwirrung, die in Babel aufgrund des Turmbaus erfolgte, nun durch die eine Sprache des Geistes überwunden ist. (…) In manchen Gemeinden ist noch heute die gute Praxis üblich, im Hauptgottesdienst das Te Deum zu singen (s. u.). (…)
Am Pfingstsonntag feiern wir die 'Geburt der Kirche'. An diesem 50. Tag nach Ostern hat Gott seinen Geist auf die Gemeinde ausgegossen und seitdem nicht mehr von ihr genommen. So denken wir nach über das, was in der Bibel vom Geist Gottes gesagt wird, und erkennen, wie der Geist Gottes auch heute unter uns wirkt" (aus: Senftleben, Mit dem Kirchenjahr leben, 1988, 65f).
Der Wochenpsalm im Ablauf des (ev.) Kirchenjahres ist Ps 118, 24-29:
„Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; wir wollen jubeln und uns an ihm freuen. Ach, Herr, bring doch Hilfe! Ach, Herr, gib doch Gelingen! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Wir segnen euch vom Haus des Herrn her. Gott, der Herr, erleuchte uns. Mit Zweigen in den Händen schließt euch zusammen zum Reigen bis zu den Hörnern des Altars. Du bist mein Gott, dir will ich danken; mein Gott, dich will ich rühmen. Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig“ (EU).
Die Lesung aus dem Evangelium findet sich bei Joh 14, 23-27:
„Wer mich nicht liebt, hält an meinen Worten nicht fest. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht“ (EU).
Kommentar: Dieser Abschnitt ist der 1. Abschiedsrede Jesu entnommen. Nach Wengst setzt Jesus Wort und Gebot gleich, da auch die Worte Jesu, wie eben auch die Gebote, „gehalten“ werden sollen. „Die Rede vom Geist als Beistand ist Ausdruck des Vertrauens darauf, dass Jesus sich im Zeugnis seiner Schülerschaft schon selbst zu Gehör und Erinnerung bringen wird“ (Wengst, Das Johannesevangelium II, 2001, 132; siehe dazu auch „Kommentar zu den LG vom 01.06.2014“).
Unter Frieden versteht Christus, Calvin zufolge, „glückliches Ergehen, wie die Menschen es sich zu wünschen pflegen, wenn sie sich treffen oder auseinandergehen. Denn das bedeutet Frieden im Hebräischen“ (zitiert aus: ebd., 133). „Frieden der Welt“ spielt auf die „Pax Romana“ an. Frieden wurde im Römischen Reich auch mittels militärische Gewalt erreicht, diente der Machterhaltung und schreckte auch vor der Tötung Unschuldiger nicht zurück. Der Frieden, von dem Jesus spricht, entsteht demgegenüber aus der Erfahrung der Solidarität und der Gewaltlosigkeit (vergl. dazu die sogen. „Bergpredigt“ in Mt 5-7).
Georg Friedrich Händel (1685-1759): Dettinger Te Deum; HWV 283 (Live)
Veröffentlicht am 27.03.2012
1. We praise Thee, O God
2. All the earth does worship
3. To Thee all angels cry aloud
4. To Thee Cherubin and Seraphim
5. The glorious company of th'apostles
6. Thine honourable, true, and only Son
7. Thou art the King of glory
8. When Thou tookest upon Thee
9. When Thou hadst overcome the sharpness of death
10. Thou didst open the kingdom of heaven
11. Thou sittest at the right hand of God
12. (Adagio)
13. We therefore pray Thee
14. Make them to be number'd
15. Day by day we magnify Thee
16. And we worship Thy name
17. Vouchsafe, O Lord
18. O Lord, in Thee have I trusted
Soloists: Matthew White, Frédéric Antoun & Joshua Hopkins
Orchestra & Chorus: San Francisco Symphony & San Francisco Symphony Chorus
Conductor: Bernard Labadie
Orchestra & Chorus: San Francisco Symphony & San Francisco Symphony Chorus
Conductor: Bernard Labadie
History: On 27 June 1743, the British army and its allies, under the command of King George II and Lord Stair, won a victory at the Battle of Dettingen, over the French army, commanded by the Maréchal de Noailles and the Duc de Grammont. On the King's return a day of public thanksgiving was appointed, and Handel, at that time "Composer of the Musick to the Chapel Royal," was commissioned to write a Te Deum and an anthem ("The King Shall Rejoice") for the occasion. The work was composed between 17 and 29 July 1743 and was first performed on 27 November 1743 in the Chapel Royal of St. James's Palace, London in the presence of George II.
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