Dienstag, 29. Dezember 2015

2. Sonntag nach Weihnachten; mit einem Kommentar zu den Leitgedanken der NAK vom 3. Januar 2016


Der Gottessohn (Der zwölfjährige Jesus im Tempel)


Heute ist der 2. Sonntag nach dem Christfest - Wir sahen seine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit (Joh 1, 14).

Im Verlauf der fortlaufenden Bibellese hören wir den Psalm 138:
Der Herr führt seine Pläne zum Ziel
Von ganzem Herzen will ich dir danken, zum Spiel auf der Harfe will ich dich loben vor den Göttern. Ich werfe mich anbetend nieder vor deinem heiligen Tempel und preise deinen Namen wegen deiner Güte und Treue. Denn deine Zusage ist noch größer als alle bisherigen, die man mit deinem Namen verbindet. An dem Tag, als ich zu dir rief, hast du mich erhört; du hast mir Mut verliehen und meiner Seele Kraft gegeben. Alle Könige der Erde werden dir danken, Herr, wenn sie die Worte hören, die dein Mund gesprochen hat. Sie werden die Wege ´und Taten` des Herrn besingen, denn groß ist die Herrlichkeit des Herrn. Ja, hoch und erhaben ist der Herr  und doch achtet er auf den Bescheidenen, den Hochmütigen aber durchschaut er schon von ferne. Führt mich mein Weg mitten durch die Not, so schenkst du mir neue Lebenskraft. Du streckst deine Hand aus und wehrst den Zorn meiner Feinde ab, mit deinem mächtigen Arm rettest du mich. Der Herr wird alles für mich zu einem guten Ende bringen! Herr, deine Güte währt ewig; und was du zu tun begonnen hast, davon wirst du nicht ablassen. (NGÜ)

Die Lesung aus dem Evangelium findet sich in Lk 2, 41-52:
Gottes Sohn, der kommende Lehrer Israels (Der zwölfjährige Jesus im Tempel)
Die Eltern von Jesus gingen jedes Jahr zum Passafest nach Jerusalem.  Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahmen sie ihn zum ersten Mal mit. Nach den Festtagen machten die Eltern sich wieder auf den Heimweg, während der junge Jesus in Jerusalem blieb. Seine Eltern wussten aber nichts davon. Sie dachten, er sei irgendwo unter den Pilgern. Sie wanderten den ganzen Tag und suchten ihn dann abends unter ihren Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie am folgenden Tag nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Endlich am dritten Tag entdeckten sie ihn im Tempel. Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen zu und diskutierte mit ihnen. Alle, die dabei waren, staunten über sein Verständnis und seine Antworten. Seine Eltern waren ganz außer sich, als sie ihn hier fanden. Die Mutter sagte zu ihm: »Kind, warum hast du uns das angetan? Dein Vater und ich haben dich überall gesucht und große Angst um dich ausgestanden.« Jesus antwortete: »Warum habt ihr mich denn gesucht? Habt ihr nicht gewusst, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?« Aber sie verstanden nicht, was er damit meinte. Jesus kehrte mit seinen Eltern nach Nazaret zurück und gehorchte ihnen willig. Seine Mutter aber bewahrte das alles in ihrem Herzen. Jesus nahm weiter zu an Jahren wie an Verständnis, und Gott und die Menschen hatten ihre Freude an ihm (GNB)

Meine Bachkantate (Johann Sebastian Bach 1685-1750) für den heutigen Tag ist der Teil V aus dem Weihnachtsoratorium (BWV 248)

Mein Lied für den heutigen Sonntag lautet:
Der Heiland ist geboren (Text: Str. 1 Oberösterreich 19. Jh.; Str. 2-4 Glatz; Melodie: Innsbruck 1881/1883)

Demgegenüber ist die Lesung und die Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK an diesem Sonntag aus 1. Korinther 15, 57: Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! (LUT)

Dieser Vers ist auch gleichzeitig das Jahresmotto der NAK in Deutschland.

Begründet wird die Auswahl so: „Im ersten Sonntagsgottesdienst des neuen Jahres setzt unser Stammapostel einen kraftvollen Akzent: ‚Siegen mit Christus!‘ Diese Aussage lässt uns mutig in die Zukunft schauen: Jesus Christus hat nicht nur über Hölle und Tod gesiegt, er lässt uns auch an seinem Sieg teilhaben. Davon sprechen seine trostvollen Worte: ‚... denn ich lebe und ihr sollt auch leben‘ (Joh 14,19b). Er ist es, der uns hilft, immer neue Siege für das von ihm in uns begonnene Werk zu erringen. Er begleitet uns durch alle Bedrängnisse und gibt uns Kraft, das Böse in uns zu besiegen und das ewige Leben in Gemeinschaft mit dem Herrn zu erlangen: Wir wollen siegen mit Christus“ (zitiert aus den o. g. Leitgedanken der NAK)!

Kommentar: Mit 12 resp. 13 Jahren war ein Junge „ein Sohn des Pflicht (Bar Mizwa)“ und damit religionsmündig. Nach wie vor achtete der Junge aber das Gebot der Elternehrung.
Es wird aber erneut deutlich, dass es Lukas nicht ausschließlich um historische Tatsachen geht, sondern vor allem darum, (zahlen- ) symbolisch zu verdeutlichen, dass Jesus der gekommene Messias aller 12 Stämme Israels ist. Auch die 3-tägige Suche der Eltern nach dem Kind nimmt die Zeit zwischen der Kreuzigung und der Auferstehung vorweg.

„Bar Mitzwa oder Bar Mizwa (hebräisch: בר מצוה, Sohn der Pflicht), für Mädchen Bat Mitzwaoder Bat Mizwa (hebräisch: בת מצוה, Tochter der Pflicht) bezeichnet im Judentum die religiöse Mündigkeit. Knaben erreichen sie im Alter von dreizehn Jahren, Mädchen im Alter von zwölf Jahren. Bar und Bat Mitzwa bezeichnet sowohl den Status als auch den Tag und die Feier, an dem die Religionsmündigkeit eintritt. Grundlage ist die rechtliche Regelung gemäß dem jüdischen Recht über den Zeitpunkt, ab dem ein Junge für die Beachtung und Einhaltung der jüdischen Gebote (Mitzwot, Einzahl Mitzwa) verantwortlich ist. Dieser Übergangsritus geht mit der physiologischen Pubertät einher. Der Bar Mitzwa oder die Bat Mitzwa darf bzw. muss von da an alle religiösen Aufgaben erfüllen, etwa in der Synagoge aus der Tora vorlesen. Dazu gehört auch das Anlegen von Tefillin, d. h. Lederkapseln, die Tora-Stellen auf Pergament enthalten und mit Lederriemen an Hand und Kopf befestigt werden.
Es hat sich die Tradition entwickelt, dass die Jugendlichen auf diesen Tag hin lernen, den hebräischen (nicht vokalisierten) Tora-Abschnitt und die Haftara, die Lesung aus den Prophetenbüchern vorzutragen. Dieser ‚erste Tora-Aufruf‘, in der Regel Maftir, der Abschnitt dessen, der auch die Haftara liest, wird feierlich begangen und der Junge oder das Mädchen wird an diesem Festtag in die Gemeinde aufgenommen, in der Regel am Schabbat nach dem 13. Geburtstag der männlichen bzw. nach dem 12. Geburtstag der weiblichen Jugendlichen, und erstmals voll in den Gottesdienst mit einbezogen“ (zitiert aus: Wikipedia – die freie Enzyklopädie. Download am 2.1.14).

Jesus selbst sagte: „Denkt nicht, ich sei gekommen, die Tora und die prophetischen Schriften außer Kraft zu setzen! Ich bin nicht gekommen, sie außer Kraft zu setzten, sondern sie zu erfüllen" (Mt 5, 17; aus: GSB).

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