Samstag, 26. Dezember 2015

Erster Sonntag nach Weihnachten; mit einem Kommentar zu den Leitgedanken der NAK vom 27. Dezember 2015




Simeon (Simeon und Hanna)


Heute ist der 1. Sonntag nach Weihnachten: Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, dass ich durch sie einziehe und dem Herrn danke.

Im Verlauf der fortlaufenden Bibellese hören wir Psalm 118, 15-29:
Dankfest der Gemeinde Israels
Lauten Jubel über die Rettung hört man in den Zelten derer, die nach Gottes Willen leben: Die Hand des Herrn vollbringt mächtige Taten! Die rechte Hand des Herrn ist ´siegreich` erhoben, ja, die Hand des Herrn vollbringt mächtige Taten! Ich werde nicht sterben, sondern leben und von den Taten des Herrn erzählen. Der Herr hat mich zwar hart bestraft, aber dem Tod hat er mich nicht preisgegeben. Öffnet mir ´die Tore des Tempels`, die Tore der Gerechtigkeit, ich möchte hindurchgehen und dem Herrn danken! »Das ist das Tor, das dem Herrn gehört. Menschen, die nach Gottes Willen leben, dürfen hindurchgehen.« Ich danke dir, Herr, dass du mich erhört hast und mir zum Helfer wurdest. Der Stein, den die Bauleute für unbrauchbar erklärten, ist zum Eckstein geworden. Das hat der Herr getan, und es ist ein Wunder in unseren Augen. Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; heute wollen wir fröhlich jubeln und unsere Freude haben. O Herr, hilf du doch ´auch weiterhin`!O Herr, gib du doch Gelingen! »Gesegnet sei, wer im Namen des Herrn kommt! Wir segnen euch vom Haus des Herrn aus. Der Herr ist Gott, und er hat uns Licht geschenkt. Tanzt einen festlichen Reigen, mit Zweigen in der Hand, bis dicht an die Hörner des Altars!« Mein Gott bist du, und ich will dir danken, mein Gott, ich will dich preisen! Dankt dem Herrn, denn er ist gütig, und seine Gnade bleibt für alle Zeiten bestehen! (NGÜ)

Die Lesung aus dem Evangelium findet sich in Lk 2, 22-40:
Jesus erhält seinen Namen und wird im Tempel Gott geweiht
Vierzig Tage nach der Geburt war die Zeit der Unreinheit für Mutter und Kind vorüber, die im Gesetz Moses festgelegt ist. Da brachten die Eltern das Kind in den Tempel nach Jerusalem, um es Gott zu weihen. Denn im Gesetz Gottes heißt es: »Wenn das erste Kind, das eine Frau zur Welt bringt, ein Sohn ist, soll es dem Herrn gehören.« Zugleich brachten sie das Reinigungsopfer, wie es im Gesetz des Herrn vorgeschrieben ist: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
Simeon und Hanna erkennen den Retter und machen ihn bekannt (Der Lobgesang Simeons: Nunc dimittis)
Damals lebte in Jerusalem ein Mann namens Simeon. Er war fromm, hielt sich treu an Gottes Gesetz und wartete auf die Rettung Israels. Er war vom Geist Gottes erfüllt, und der hatte ihm die Gewissheit gegeben, er werde nicht sterben, bevor er den von Gott versprochenen Retter4 mit eigenen Augen gesehen habe. Simeon folgte einer Eingebung des Heiligen Geistes und ging in den Tempel. Als die Eltern das Kind Jesus dorthin brachten und es Gott weihen wollten, wie es nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind auf die Arme, pries Gott und sagte: »Herr, nun kann ich in Frieden sterben, denn du hast dein Versprechen eingelöst! Mit eigenen Augen habe ich es gesehen: Du hast dein rettendes Werk begonnen, und alle Welt wird es erfahren. Allen Völkern sendest du das Licht, und dein Volk Israel bringst du zu Ehren.« Der Vater von Jesus und seine Mutter wunderten sich über das, was Simeon von dem Kind sagte. Simeon segnete sie und sagte zur Mutter Maria: »Dieses Kind ist von Gott dazu bestimmt, viele in Israel zu Fall zu bringen und viele aufzurichten. Es wird ein Zeichen Gottes sein, gegen das sich viele auflehnen werden. So sollen ihre innersten Gedanken an den Tag kommen. Du aber wirst um dieses Kind viele Schmerzen leiden müssen; wie ein scharfes Schwert werden sie dir ins Herz schneiden.« In Jerusalem lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls aus dem Stamm Ascher. Sie war schon sehr alt. Sieben Jahre war sie verheiratet gewesen, und seit vierundachtzig Jahren war sie Witwe. Sie verließ den Tempel nicht mehr und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. Auch sie kam jetzt hinzu und pries Gott. Sie sprach über das Kind zu allen, die auf die Rettung Jerusalems warteten.
Die Rückkehr nach Nazaret
Als Maria und Josef alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie mit Jesus nach Galiläa in ihre Heimatstadt Nazaret zurück. Das Kind wuchs heran und wurde kräftig. Es hatte ein ungewöhnliches Verständnis für den Willen Gottes, und Gottes Liebe ruhte sichtbar auf ihm. (GNB)

Meine Bachkantate (Johann Sebastian Bach 1685-1750) für den heutigen Feiertag ist:
Das neugeborene Kindelein (BWV 122; Textdichter unbekannt; Uraufführung 31.12.1724)

Mein Lied für den heutigen Sonntag lautet:
Der Morgenstern ist aufgedrungen (Text: 15. Jh.; 2-4 bei Daniel Rumpius, 1587; Melodie: 15 Jh., geistlich bei Daniel Rumpius, 1587)

Demgegenüber ist die Lesung und die Predigtgrundlage für die Gottesdienste der NAK an diesem Sonntag aus Philipper 2,5–7: Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. (LUT)

Kommentar: "Das Nunc dimittis, auch genannt Lobgesang des Simeon bzw. Canticum Simeonis, ist mit dem Magnificat und dem Benedictus einer der drei Lobgesänge (Cantica) des Lukasevangeliums (Lk 2,29-32 EU).

„Nunc dimittis“ beziehungsweise „Nun lässt du [Herr, deinen Knecht]“ sind die Anfangsworte des Lobgesangs des Simeon. Er stammt aus dem biblischen Bericht von der Darstellung des Herrn im Tempel von Jerusalem (Lk 2 EU), nach dem ein sonst im Neuen Testament nicht erwähnter Simeon im Jesuskind den erwarteten Messias erkennt und damit die Erfüllung einer Verheißung, die er persönlich durch den Heiligen Geist erhalten hatte. Nach dieser Verheißung sollte er nicht sterben, bevor seine Augen den Messias gesehen haben.

Bei liturgischer Verwendung schließt sich die kleine Doxologie Ehre sei dem Vater... an

Das Nunc dimittis wird im Stundengebet täglich gesungen. Mit seiner friedvollen Dank- und Abschiedsstimmung gehört es zur Komplet, dem Nachtgebet der Kirche; in der anglikanischen Kirche ist es zusammen mit dem Magnificat Teil des Evensong.
In einigen lutherischen Kirchen wie der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche, der Lutheran Church – Missouri Synod und der ELCA wird das Nunc dimittis auch als Dankgesang als Teil der Postcommunio in der Abendmahlsliturgie verwendet" Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie. Download vom 26.12.15.

Mit der Geschichte von Simeon und Hanna im Tempel, wird bei Lukas erneut die Treue Gottes verherrlicht. Gott hält seine Versprechen.
Die Erzählung verweist m. E. auch auf Gen 8, 22: "Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht." (LUT)
Hier schwingt auch Tod und Leben, Geburt und Sterben, Babies und Greise mit. Gott hält im Sohn seine schützende Hand über seine Schöpfung und seine Geschöpfe. 
Das friedvolle: "Nun lässt Du..." fordert jeden Menschen auf, sich mit sich selber zu versöhnen und sich vertrauensvoll auf die Treue Gottes einzulassen: "Er wird's wohl machen" (Ps 37, 5; LUT).

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